Klangqualität und Fazit
Natürlich interessierte uns, wie der Munich M1 über den eingebauten DA-Wandler klingen würde. Das Brudermodell M1T hatte sich im Hörtest über externe DACs ja schon ausgezeichnet in Szene gesetzt. Und auch der M1 enttäuschte nicht. Im Zusammenspiel mit einem Vollverstärker Cyrus 8.2 DAC QXR und einem Paar Lautsprecher 805 D4 von Bowers & Wilkins zeigt er – analog per Cinch angeschlossen – eine ansprechende Klangfülle mit schönen Klangfarben, wie man sie einem so kleinen Streamer kaum zugetraut hätte.
Wer etwa vorab vermutet hätte, der Winzling müsste prinzipbedingt dünn und halbstark tönen, sah sich angenehm enttäuscht. Im Gegenteil: Der Munich M1 klingt ausgesprochen vollmundig und charmant und kann sich bei jedweder akustischen Musik mit einem wohltönenden Bouquet profilieren. Die differenzierten Klangdetails guter HiRes-Aufnahmen wurden fein aufgeschlüsselt, ohne dass der M1 jemals übermässig analytisch agiert hätte. Auch die tonalen Vorteile von DSD- und DXD-Formaten gegenüber Standard-24-Bit/96-kHz-Tracks waren klar herauszuhören.
Zur Beurteilung des integrierten DA-Wandlers wurde ein (ähnlich kompakter) Stand-Alone-DAC herangezogen: Die Pro-Ject Pre Box S2 Digital (Test nachzulesen: hier) kostet mit rund CHF 439 etwa genauso viel, wie man als Aufpreis für den M1 gegenüber dem M1T bezahlt. Auch klanglich waren sich die DACs ebenbürtig. Die Pre Box offenbarte eine ähnlich ausgeprägte Klangfülle mit ebenso wunderbaren Klangfarben und sympathischer Nahzeichnung von Solisten und Einzelinstrumenten. Wenn man beiden DAC-Lösungen etwas ankreiden möchte, dann höchstens, dass sie punkto räumlicher Transparenz vielleicht nicht das allerletzte Quäntchen aus HiRes-Aufnahmen herauskitzeln und im Vergleich zu teureren DACs die räumliche Tiefe nicht ganz so schön ausleuchten.
Dies zeigte sich, wenn man den Munich M1 digital (per Koaxialkabel) an den Cyrus-Vollverstärker anschloss. In dieser Wiedergabevariante resultierte eine etwas bessere Feinzeichnung und eine gesteigerte räumliche Abbildung in die Tiefe. Auch war die Präzision der Tieftonwiedergabe besser. So tönte es nun etwas schlanker und leichtfüssiger, insgesamt analytischer. Den minimen, dennoch hörbaren Klanggewinn über den Cyrus-DAC sollte man nicht überbewerten. Hält man sich nämlich vor Augen, dass das Cyrus-DAC-Upgrade mit CHF 790 fast doppelt so teuer ist wie dasjenige beim Munich, steht Letzterer preisbezogen allemal sehr gut da.
Interessant war zu guter Letzt der Klanggewinn, den der Munich M1 erfuhr, wenn man das optionale Linearnetzteil F1 von Silent Angel (Preis: CHF 439) anstelle des mitgelieferten Steckernetzteils verwendete. Eine gewisse Behäbigkeit im Bass war nun wie weggeblasen. Die Wiedergabe wirkte – bei immer noch schöner Klangfülle – leichtfüssiger und kam mit mehr Nachdruck sowie mit besserem Timing rüber. Und auch die räumliche Transparenz profitierte von der verbesserten Stromversorgung. Dennoch gefällt auch schon die Wiedergabe des Munich M1 ohne diese optionale Aufwertung sehr gut.
Fazit
Sowohl der Munich M1 mit integriertem DAC als auch der Munich M1T (ohne DAC) stellen dank der mit dem Webradio-Service TuneIn erweiterten VitOS-Steuerapplikation (für Android und iOS) äusserst probate Streamer der Ultrakompakt-Klasse dar. Alle gängigen Musikprovider werden unterstützt. Auch mittelgrosse Musiksammlungen lassen sich mit der App handeln. Power-User mit sehr grossem Musikarchiv werden gerne zur Kenntnis nehmen, dass die beiden Streamer «Roon-ready» sind. Absolut problemlose Bedienung gepaart mit vielseitiger Connectivity machen den Einstieg ins Streaming-Zeitalter mit dem Munich M1 so einfach wie nur möglich.