High-Tech elegant verpackt
Auch die neuste Ausgabe des Zeppelin bietet die volle Packung an besten Zutaten. Nunmehr satte 240 Watt Ausgangsleistung (von stromsparenden Class-D-Verstärkern) treiben insgesamt fünf Lautsprecher zu Höchstleistungen. Zum Einsatz kommen feinste Schallwandler aus dem B&W-Portfolio. So die speziellen doppelwandigen Kalottenhochtöner (die von den Lautsprechern der Serie 600 Anniversary Edition übernommen wurden) und zwei 90-mm-FST-Mitteltöner mit sickenlosen Aramidfaser-Membranen. Hinzu kommt ein kraftvoller 15-cm-Subwoofer. Diese Menge an Hightech in einer so eleganten Klangskulptur unterzubringen, zeugt von grosser Erfahrung und viel Know-how.
Der Zeppelin wirkt optisch gar nicht schwer; er scheint auf dem Designstandfuss fast zu schweben. Ein Effekt, der durch die unten integrierte LED-Leuchte (wahlweise abschaltbar) noch verstärkt wird. Der Zeppelin fühlt sich nicht nur vom Styling her in jeder Wohnumgebung wohl. Auch bezüglich der Platzierung ist er gar nicht wählerisch. Selbst frei im Raum (etwa auf einem Lowboard) produziert er ein sattes und aussergewöhnlich gut definiertes Tieftonvolumen, das den Wunsch nach einer optionalen Bassanhebung gar nicht erst aufkommen lässt. Die Klangregler für Bässe und Höhen mussten im Hörtest wirklich nie bemüht werden. «Klingt genau richtig», war unisono die Meinung bei jedweder Musikart.
Der Härtetest für einen solchen All-in-One-Lautsprecher ist einerseits grossorchestrale Musik. So war es doch erstaunlich, mit welcher Ausdruckskraft und ausgeprägter Fein- wie Grobdynamik sinfonische Werke in den Hörraum gezaubert wurden. Auch die Qualität anspruchsvoller Vokalmusik ist beeindruckend. Dermassen sonore Männerstimmen und glasklare Frauenstimmen dürfte man von einem solchen Musiksystem eigentlich gar nicht erwarten. Der Zeppelin klingt ausgesprochen vital, verfärbungsfrei und klar. Die Durchhörbarkeit ist so gut, dass man gerne auch HiRes-Musik damit hört und durchaus klangliche Vorteile gegenüber 16-Bit- oder gar MP3-Tracks wahrnimmt.
Interessant war der Hörvergleich mit dem Formation Wedge, ebenfalls aus dem Hause Bowers & Wilkins: Der Wedge klingt durch seine spezielle Schallwandler-Anordnung etwas indirekter und diffuser. So konnte er die Illusion eines grossen Konzertsaals noch besser in den Hörraum transferieren. Auch die Stereobandbreite schien noch etwas ausgeprägter.
Der Zeppelin punktet hingegen mit seiner direkten Ansprache und präzise umrissenen Abbildung von Soloinstrumenten oder Stimmen. Bezüglich raumfüllender Wiedergabe schenken sich die beiden nichts. Man kann auch beim Zeppelin im Hörraum umhergehen, ohne dass sich der Klangeindruck wesentlich ändert. So darf man den Zeppelin problemlos tief platzieren: Beim Aufstehen vom Sessel oder Sofa bleiben die Klangbalance und die Abbildungstreue erhalten. Ganz klar die Nase vorn hat der Zeppelin bei Pop, Rock und Techno: Schier unglaublich, welche Pegel die Klangskulptur akustisch sauber in die Wohnstube zaubert. Das ist absolut Party-tauglich. Das Positive dabei: Selbst beim Lauthören überdecken die Bässe den übrigen Frequenzbereich in keiner Weise – ein echtes Wunderwerk britischer Ingenieurskunst.
Fazit
Der edel gestylte und rundum ansehnlich verarbeitete Zeppelin von Bowers & Wilkins punktet bei allen Musikarten mit einer ebenso geschmackvollen wie packenden und raumfüllenden Wiedergabe. Und dies in einer so beeindruckenden Klangqualität, wie man sie einem Wireless-All-in-One-Lautsprecher eigentlich gar nicht zutrauen würde. Connectivity und App-Steuerung lassen ebenfalls keine Wünsche offen.