Ideal für Kompaktanlagen, HiFi und Heimkino

Mit ihren kompakten Abmessungen von gerade mal 30 x 16,5 x 20,7 cm (H x B x T) findet die Bowers & Wilkins 607 S3 wirklich überall ihr Plätzchen. Sie passt problemlos auch ins Regal oder in die Wohnwand. In diesem Fall sollte man vorab die mitgelieferten Schaumstoff-Stöpsel in die rückwärtigen Bassreflex-Öffnungen pressen. Wer die 607 S3 frei platzieren möchte, findet dafür die passenden Ständer, wahlweise in Schwarz oder Silber.

Passend zu den Modellen 606 S3 und 607 S3 offeriert Bowers & Wilkins die Standfüsse (Modell FS-600 S3 für CHF 300/Paar), wahlweise in Schwarz oder Silber.

Die silberfarbenen Standfüsse harmonieren besonders gut mit den Farbversionen Weiss und Eiche (zudem ist die 607 S3 auch in Schwarz erhältlich). Wir hatten die Ausführung in Eiche zum Test. Das sauber folierte Gehäuse kontrastiert bei dieser Version sehr schön mit der in Weiss gehaltenen Schallwand. Nicht nur weibliche Betrachter attestieren diesem Kompaktlautsprecher reichlich «Jö-Effekt». Diese (laut Wörterbuch) «psychologische Wirkung durch etwas Niedliches» trägt das Ihre zum sympathischen Gesamtbild der 607 S3 bei.

Aber auch in unserem ausführlichen Hörtest gewannen die Winzlinge auf Anhieb viel Sympathien. Frisch ausgepackt klingen sie zwar noch etwas frisch und brillanzbetont. Schon nach kurzer Einspielzeit wird die quirlige Spielweise durch einen für die Grösse erstaunlichen erwachsenen, tief reichenden Bass und einen wohldosierten Grundtonbereich ergänzt. Wie schon bei der Vorgängerin hat Bowers & Wilkins auch der 607 S3 eine leichte Loudness-Charakteristik anerzogen, mit der sie insbesondere im Zusammenspiel mit Kompaktanlagen und besonders auch bei wohnraumgerechtem Abhörpegel reichlich punktet.

Idealer Spielpartner: Die Melody X (M-CR612. Preis: CHF 850) von Marantz beeindruckt im Zusammenspiel mit der Bowers & Wilkins 607 S3 mit überraschender Klangkultur.

Wir hörten sie zunächst im Zusammenspiel mit einer Melody X (MCR612) von Marantz und staunten nicht schlecht, mit welcher Klangfülle und Spielfreude diese preiswerte Kombination Musik jedweden Genres geschmackvoll in den Hörraum zauberte. Die Wiedergabe ertönte raumfüllend und bei Bedarf durchaus bombastisch – keine Spur von klanglicher Enge oder eingegrenzter Dynamik. Der Spassfaktor wird grossgeschrieben, und obwohl die 607 S3 mit einer nominellen Empfindlichkeit von 84 dB doch etwas Leistung benötigt, hatte die Melody mit ihren 2 x 60 Watt selbst bei elektronischer Musik keine Mühe, satte Pegel unverzerrt aus den Kompaktboxen herauszuholen.

Im musikalischen Alltag viel wichtiger: Dank der bereits erwähnten leichten Loudness-Charakteristik tönen die Bowers & Wilkins auch schon bei geringer Lautstärke voll und lebendig. Bei guten Aufnahmen beeindruckten sie mit einer atemberaubenden räumlichen Transparenz und einer überdurchschnittlich guten Detailzeichnung. Verfärbungen sind im tonalen Bereich keine auszumachen; der Continuum-Tiefmitteltöner glänzt mit der schon aus der Serie 700 S3 bekannten, phänomenalen Offenheit im Mitteltonbereich. Sowohl Männer- wie Frauenstimmen kommen mit authentischem Timbre. Akustische Instrumentierungen mit wunderbaren Klangfarben. Einzig wenn man die 607 S3 wandfern frei im Raum (auf den Standfüssen) platziert, kann die leichte Brillanzbetonung bei schlechten Aufnahmen zum Problem werden. Aber dafür hat man bekanntlich Klangregler, die bei Bedarf korrigierend eingreifen.

Eine magnetisch haftende Frontabdeckung ist im Lieferumfang mit dabei.

Mit ihrer vorzüglichen räumlichen Abstrahlung und dem satten Bass punktet die Bowers & Wilkins 607 S3 auch im Heimkino: Im Einsatz als Frontlautsprecher an einem Pioneer-AV-Receiver mit Class-D-Endstufen gefiel die offene und lebendige Gangart der Kompaktboxen genauso gut wie im Stereo-Einsatz. Der Ruf nach einem zusätzlichen Subwoofer kaum auch hier gar nicht erst auf. Das Bassfundament reicht locker selbst für mittelgrosse Wohnräume.

Fazit

Klar ist, dass Bowers & Wilkins die Serie 600 in der dritten Generation nochmal deutlich aufgewertet hat. Die kompakte 607 S3 gefällt sowohl im Regal wie auch auf den optionalen Standfüssen ausnehmend gut. Und dies bei sämtlichen musikalischen Gangarten. Beeindruckend sind die Spielfreude, das satte und tief reichende Bassfundament und vor allem die überragende räumliche Transparenz, mit der sie gute Aufnahmen in den Hörraum zaubert. Lediglich wer eher auf diskreten britischen Klangcharakter Wert legt, wird sich vielleicht woanders umsehen. Alle anderen Musikliebhaber kommen mit dem quirligen, vitalen Klangcharakter mit leichter Loudness-Charakteristik auf ihre Kosten. Idealerweise im Verbund mit hochwertigen Kompaktanlagen oder als Front- und Surroundlautsprecher in hochwertigen Heimkinos.

Die Bowers & Wilkins 607 S3 gibt es wahlweise in Schwarz, Weiss oder in Eichendekor mit weisser Front.