Kraftvoller Spielpartner
Die B&W 607 kombiniert man am besten mit einem potenten Verstärker, denn bei einer (Kompaktboxen-typischen) Empfindlichkeit von rund 84 dB ist reichlich Leistung gefragt, will man zwischendurch auch mal Party-Pegel fahren. Als in jeder Hinsicht idealen Spielpartner machten wir den neuen Vollverstärker A11 von Rotel ausfindig. Im Unterschied zu den teureren Brüdern (Test Rotel RA-1572 hier und RA1592 hier) verzichtet der A11 auf ein integriertes Digitalboard; hingegen besitzt er die gleiche hochwertige Phono-Platine für Moving-Magnet-Tonzellen. Ebenfalls mit an Bord ist ein Bluetooth-Modul, das dank AptX-Protokoll Musik von kompatiblen Handys oder Tablets in HiFi-Qualität aufbereitet. Drei Hörzonen (zwei schaltbare Lautsprecherpaare und ein Vorverstärker-Ausgang) sowie drei Hochpegel-Eingänge erlauben vielerlei Anschluss-Szenarien. Komfortables Handling verspricht die ergonomische Vollfunktionsfernbedienung.
Das äusserlich mit massiver Alufront und Vollmetallgehäuse topverarbeitete Gerät punktet auch beim Innenaufbau: Rotel-typisch sorgen ein satt dimensionierter Ringkerntrafo aus eigener Fertigung und zweimal 10'000 µF Siebkapazität für hohe Stromreserven. So ist auch die Leistungsangabe von zwei Mal 50 Watt (RMS an 8 Ohm) eher als konservativ zu verstehen. 2 x 80 Watt Sinus an 4 Ohm darf man in der Praxis gut und gerne erwarten.
Der hohe Dämpfungsfaktor von 140 verspricht einen konturierten Bass, sofern man verlustarme Lautsprecherkabel verwendet. Bi-Wiring (interessanter Blog zum Thema: hier) empfiehlt sich auch in dieser Preisklasse. Wem ein fertig konfektioniertes Kabel zu teuer ist, der kann sich für wenig Geld zwei gleich lange Stereo-Litzenkabel (empfehlenswert: 2 x 4 mm²) besorgen und parallel die beiden Lautsprecheranschlüsse am Verstärker verwenden. Wichtig in diesem Fall: Am Bi-Wiring-Anschlussterminal der 607 die beiden Brücken entfernen.