6-Kern CPU sorgt für Power
Doch genug von den äusseren Werten. Jetzt wollen wir UHD sehen. Die Einrichtung des Geräts gestaltet sich sehr einfach, allerdings ist das Menü zum Teil etwas schwerfällig und langsam. Der Tuner für Kabel-, Sat- und terrestrischen Fernseh- und Radioempfang findet dann aber rasch alle verfügbaren Sender und ordnet sie gleich sinnvoll an.
Leider verfügt der Philips-TV nicht über einen Doppeltuner, damit eine Sendung aufgezeichnet und zur selben Zeit eine andere geschaut werden kann. Das wäre für ein Gerät diese Klasse wünschenswert gewesen.
Eine 6-Kern CPU arbeitet im Innern des Gerätes und sorgt für genügend Rechenleistung, um HD- und sogar SD-Signale auf eine 3840 x 2160 Pixel umfassende Auflösung hochzurechnen. Die «Ultra Resolution» genannte Upscaling-Technologie wandelt mittels «Ultra Pixel HD Engine» die Inhalte in ein Bild, das mit UHD-Auflösung angezeigt werden kann.
Das Upscaling funktioniert einwandfrei und in guter Qualität. Das Resultat: Superscharfe und satte Bilder. Vor allem bei HD-Sendern ist die Qualität verblüffend. Bei SD-Sendern ist das hochgerechnete Bild leider nicht mehr ganz so knackscharf, aber immer noch im guten Bereich.
Ganz brillant wird das Resultat, wenn eine Blu-ray über einen der fünf HDMI-Eingänge eingespielt wird. Bei unserer Testbluray "Fluch der Karibik" wirkt jedes Bild scharf und sehr detailreich. Bei dunkeln Szenen ist allerdings ein leichtes Rauschen ersichtlich, doch in Relation zur Bildgrösse stört dieses den Filmgenuss eigentlich nicht.
Die Helligkeit der wiedergegebenen Bilder ist sehr angenehm und nicht bis zum Anschlag aufgedreht. Bei gleichmässigen Bildinhalten ist zwar eine leichte Streifenbildung festzustellen. Das fällt aber eigentlich nur selten ins Gewicht, denn Philips setzt auf ein ausgeklügeltes System, welches die Bildhelligkeit je nach Bildinhalt anpasst. Zusammen mit dem Lichtsensor, der das Ambilight steuert, ergibt das ein sehr angenehmes Seherlebnis.
Die standardmässige Farbtemperatur ist eher etwas kühl eingestellt, beim blauen Himmel und Meer wirkt sich das zwar positiv aus, doch an Land bekommt der Pirat Jack Sparrow ein minimale bläulich-grüne Färbung. Eine kleine Farbanpassung mittels Menü korrigiert das aber wieder aus. Wer sich nicht an die zahlreichen Parameter im Menü wagt, der kann sich auch an den voreingestellten Video-EQs bedienen, welche das Bild je nach Geschmack noch etwas anpassen. Die Settings umfassen die Modi Lebhaft, Natürlich, Standard, Film, Foto und Energiesparen.
Ganz allgemein lässt sich sagen, dass die Farben und deren Hellikeit sehr neutral wirken, nicht so sehr intensiv und übersteuert, wie von anderen LCDs gewohnt.
Natives UHD und Full HD-3D
Nach der Pflicht kommen wir jetzt zur Kür: Natürlich rechnet der Philips-Fernseher nicht nur UHD-Signale hoch. Über den HDMI5-Anschluss können Bilder von UHD-fähigen Geräten in nativer Auflösung eingespielt werden. Bislang leider allerdings nur mit 30 Bildern pro Sekunde, der Anschluss ist nämlich nicht HDMI 2.0 tauglich. Das führt vor allem bei Kameraschwenks zu unschönem Ruckeln in der Bildwiedergabe.
Doch Philips hat bereits eine Lösung dafür bereit und will bis zum nächsten Frühling ein Upgrade für die Geräte bereitstellen. Noch ist dabei unklar, ob das Upgrade auf HDMI 2.0 via Softwareupdate gemacht werden kann oder dafür die HDMI-Platine ersetzt werden muss. Auf jeden Fall ist auf der Rückseite des Geräts beim HDMI5-Anschluss eine Serviceklappe eingebaut, die einen einfachen Austausch ermöglichen würde.
Ebenfalls richtige UHD-Auflösung bieten der Netzwerk- sowie der USB-Anschluss. Fotos und Illustrationen mit entsprechender Auflösung sehen auf dem 65-Zoll-Gerät einfach bombastisch aus. Hier kann die höhere Auflösung so richtig ausgeschöpft werden. Für die Wiedergabe von UHD-Videomaterial eigenen sich diese Anschlüsse allerdings nicht.
Ebenfalls sensationell sieht die 3D-Wiedergabe aus. Dank der UHD-Auflösung des Panels stehen im 3D-Modus trotz der passiven Polfilter-Technik noch 1080 Bildzeilen für jedes Auge zur Verfügung. Dies ergibt ein sattes 3D-Bild mit tollen Helligkeitswerten. Dabei darf auch erwähnt werden, dass die 3D-Brillen sehr angenehm zu tragen sind – sogar wenn dabei noch eine richtige Brillen darunter verwendet wird.