TESTBERICHT
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Praktische Erprobung und Hörtest

Im Hörtest wurden die Qualitätsansprüche, die man gemeinhin an Bowers & Wilkins Produkte stellt, durchaus erfüllt. Egal, ob Klassik, Jazz, Pop oder Rock, klanglich überzeugt die CM8 durch alle Sparten. Die CM8 spielt generell kraftvoll und dynamisch auf. Die Bässe sind kräftig, wirken aber nie dominant oder aufdringlich.


Dass man so richtig ins Polster gedrückt wird, darf man bei einem Lautsprecher dieser Grösse natürlich nicht erwarten, doch der Bassbereich ist schon erstaunlich druckvoll und besitzt echten Tiefgang. Wer noch tiefere Register ausloten möchte, muss schon Lautsprecher mit deutlich mehr Gehäusevolumen in Betracht ziehen.

Am präzisesten war die Basswiedergabe mit einem Wandabstand von 50-70 cm. Noch näher zur Rückwand gerückt oder gar in die Ecke gestellt (was man mit Ausnahme des Klipschorns mit keinem Lautsprecher machen sollte), dickt der Bassbereich etwas auf.


Im Praxistest äusserte sich der grosse technische Aufwand bei den Treibern und der Gehäusekonstruktion in einem wunderbar natürlichen Klangtimbre, dass frei von störenden Verfärbungen ein entspanntes Hörerlebnis ermöglicht. Eine Klaviersonate reproduziert die CM8 zwar akzentuiert brilliant, aber bis in die Diskantlage ohne Verzerrungen oder gar Scheppern - und zwar auch bei hohen Lautstärken.

Die CM8 gehört zu den Lautsprechern, die einen mit einem lieblichen, warmen Klangcharakter regelrecht verwöhnen. Klangverfälschungen oder Härten im Klangbild sind hier kaum auszumachen. Sie klingt nie übertrieben analytisch oder gar akademisch unterkühlt, sondern vereinnahmt mit einer runden, sehr homogenen Klangentfaltung und ihrem goldenen Klangcharakter. Wenn man Künstler wie James Blunt schon einmal Live gehört hat und dann zu Hause (annährend) dasselbe Feeling haben möchte, findet man mit der CM8, die richtige Liveatmosphäre zu versprühen vermag, den adäquaten Partner.
Die CM8 passt sich fast jedem Wohnraum an.


Auch Klassik-Hörer kommen auf ihre Kosten. In den hohen Lagen klingt die CM8 immer ausgewogen und feinsinnig, aber nie aufdringlich oder gar schrill. Vom berühmten Überzeichnen von Metallkalotten ist nichts zu spüren. Trotzdem agiert sie beim klassischen Gitarrenkonzert mit hoher Präzision und fokusiert das musikalische Geschehen punktgenau. Symphonische Musik wird sowohl in der Breite als auch in der Tiefe kohärent und in angestammter Grösse abgebildet. Auch bei ganzen leisen Lautstärken lassen sich Abstufungen in der Feindynamik sauber nachvollziehen.

Trotz ihrer Detailtreue bleibt die CM8 stets natürlich und angenehm mild. Das Zusammenspiel aller Treiber hat mich überzeugt, denn an keiner Stelle des Frequenzspektrums war ein Bruch feststellbar. Sie spielt sprichwörtlich wie aus einem Guss. Sitzt man nicht genau im Zentrum, ist dies nicht weiter schlimm, denn die CM8 verfügt über eine weite und gleichmässige Abstrahlkeule.
Die CM8 mit dem Rotel RCX-1500 als Klangquelle.Die CM8 mit dem Rotel RCX-1500 als Klangquelle.
In den technischen Daten wird eine Verstärkerleistung von 30-150Watt angegeben. Im Test wurde ein Rotel RCX-1500 verwendet. Dieser verfügt über 2 x 100W, was in meinen Augen für die CM8 ausreicht. Der Verstärker kam nie vollständig an seine Grenzen.


Um auf die Frage ob Spikes oder Gummifüsse zurückzukommen: Ich entschied mich klanglich für die Gummifüsse. Die Unterschiede auf meinem Granitboden waren zwar extrem klein, dennoch klang die Mittellage nachvollziehbar mit den Gummipuffern einen Tick wärmer.

Insgesamt hinterliess die Bowers & Wilkins CM8 im Hörtest mit ihrer natürlichen und präzisen Klangentfaltung einen unaufgeregten und gerade deswegen sehr überzeugenden Eindruck.

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