Schlanke Box- saubere Technik
Die TMicro 6 ist eine echte Dreiweg-Box und verfügt im Bass-Mittenbereich über zwei Bass- und ein Mittelton-Chassis. Der Hochtöner gehört zur Spezies der Kalottenstrahler und besitzt eine Gewebe-Membran. Die Neodym-Magnete garantieren einen kräftigen Antrieb, das Ferrofluid eine hohe Belastbarkeit. Um stehenden Wellen im Inneren der Gehäuse den Garaus zu machen, wird das Gehäuse innen am richtigen Ort unterteilt. Mit raffinierter Linkwitz-Riley-Filterung wird jedem Chassis der optimale Frequenzbereich zugeordnet und auf eine optimale Phase geachtet.
Für Musikhörer, die der Standfestigkeit dieser Micro-Wolkenkratzer nicht ganz trauen, gibt es für 100 Franken das Stück deutlich grössere Bodenplatten. Diese sehen dann zwar nicht mehr ganz so elegant aus, doch bekommen die Boxen dadurch eine deutlich erhöhte Standfestigkeit.
Sound mit Charme
Einen überaus "charmanten Klang" offenbaren die TMicro 6 bei den Klavier Trios von W.A.Mozart mit Klavier, Violine und Cello. Edel, geschmeidig und nuanciert erscheint die Violine, während der Konzert-Flügel leichtfüssig perlend seine Kantilenen zum besten gibt. Das Cello rundet das Klangbild nach unten überzeugend ab und legt ein schönes Fundament unter das Klanggeschehen. Echt - diese Wiedergabe hat ein Niveau, welches man in dieser Preis- und Design-Klasse eher selten antrifft! Von einem "kalten Alu-Klang" ist aber auch gar nichts zu hören.
Und weiter geht's mit dem neusten Album "Wallflower" in 96/24 Bit von Diana Krall. Dianas Stimme betört durch Charakterstärke und Schönheit. Was diese, für einmal nicht mit einem Piega-Bändchen, sondern mit hochwertigen Kalotten bestückten Boxen zeigen, beweist, dass diese Art von Hochtöner heute sehr gut im Rennen liegt. Der gesamte Klang dieses ruhig gehaltenen Albums wird durch den sehr angenehmen, nie grellen Klang der TMicro 6 noch vertieft. Der Sound ist satt, rund, und gerade die Streicher klingen schon fast überirdisch schön.
Eine verblüffend gute Klangdefinition ist auch bei Cembalo-Aufnahmen zu vernehmen. Die Zupfimpulse erscheinen hier angenehm und nicht - wie auf so vielen auf höchste Brillanz gezüchtete Boxen - wie Nadelstiche. Sehr klar werden die unterschiedlichen Klangtimbres der verschiedenen Register wie Achtfuss, Vierfuss und des feinen Lautenzuges dargestellt. Damit beweisen die TMicro 6, dass sie keine designmässig aufgepäppelte Klangschmeichler, sondern echte HiFi-Boxen mit Charme sind.
Bei Kirchenorgeln überzeugen die TMicro 6 mit einer ausgeprägten Räumlichkeit. Der Bass erscheint tief und klar und nur im allertiefsten Frequenzkeller machen die TMicro 6 dann endgültig dicht. Doch der Wunsch nach einem Subwoofer kommt, mindesten in unserem eher kleinen und nicht "bassfressenden" Abhörraum, bei keiner Aufnahme auf.
Auch bei jazziger und rockiger Musik sind diese Säulen im Element. Die Klangbühne scheint bei grossräumigen Chor- und Synthesizer-Passagen weit über die Boxen hinaus zu reichen. Der Sound kommt mit gehörigem Druck und nervt auch bei höheren Pegeln nie durch Grellheit und Aggressivität. Allerdings spielt, wenn es um die Impulswiedergabe im Bass geht, die Potenz des Verstärkers eine nicht unbedeutende Rolle.