TESTBERICHT
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Publikationsdatum
29. Dezember 2022
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Der neue Classic Amp von Cyrus lehnt sich äusserlich sehr eng an bekannte Vollverstärkermodelle wie etwa den Cyrus 8.2 DAC QXR an. Wie dieser ist das in England gefertigte Gerät ganz hervorragend verarbeitet. Das massive Gehäuse besteht aus resonanzarmem Magnesium-Druckguss; selbst der abschraubbare Gehäuseboden besteht nicht aus schnödem Plastik. Ebenfalls bestens bekannt ist die programmierbare Vollfunktionsfernbedienung mit beleuchteten Tasten, die auf Wunsch gerne auch Settop-Box und TV mitsteuert.

Geerbt hat der Classic Amp sodann die famose DA-Wandlerkarte QXR (der ersten Generation), die seinerzeit als optionales Upgrade angeboten wurde (und als solches nach wie vor für CHF 690 zu haben ist). Sie arbeitet mit dem bestens beleumundeten DAC-Chip vom Typ ESS 9038. Freilich wurde im Classic Amp auf die PC-USB-Anbindung verzichtet. Angeboten werden immerhin vier SPDIF-Eingänge, die mit Samplingraten bis zu 192 kHz die Anforderung an HiRes-Streaming ab den bekannten Musikportalen erfüllen. Nur wer Musikfiles in Masterqualität (DSD oder DXD-Format) beispielsweise ab einem Roon-Server wiedergeben möchte, stösst an Grenzen.

Auf der analogen Seite lässt sich der Brite mit vier Cinch-Eingängen ebenfalls nicht lumpen. Zudem wird ein wirklich hochwertiger, rauscharmer Phono-MM-Eingang angeboten. Dieser akzeptiert mit einer Empfindlichkeit von nominell 2,5 mV auch High-Output-Moving-Coil-Tonabnehmer. Wir probierten sogar erfolgreich einen Benz Glider mit 1 mV über den Classic aus und waren von der filigranen Spielweise durchaus angetan.

Vier Cinch-Eingänge, vier SPDIF-Digitaleingänge sowie Phono MM sollten für die meisten Ansprüche mehr als ausreichen.Vier Cinch-Eingänge, vier SPDIF-Digitaleingänge sowie Phono MM sollten für die meisten Ansprüche mehr als ausreichen.

Ausgangsseitig kann man nur auf ein Paar Lautsprecheranschlüsse zurückgreifen, wo beim Cyrus 8.2 DAC QXR noch zwei Paare angeboten wurden. Dies ist jedoch nicht wirklich ein Verlust, da diese eh nicht umschaltbar waren. Bi-Wiring-Kabel sind verstärkerseitig im Übrigen sowieso verbunden. Grosses Plus: Der Classic Amp akzeptiert nun auch ganz «normale» Bananenstecker (während man zuvor Hohlbananenstecker verwenden musste).

Der Verzicht auf den Zone-2-Ausgang, über den man beim 8.2 ein einfaches Mehrraumsystem verwirklichen konnte, ist beim Classic zu verschmerzen. Cyrus-typisch findet sich der Kopfhörerausgang hinten am Gerät. Dies hat den Vorteil, dass der Kopfhörer permanent eingestöpselt bleiben darf, denn auf der Front kann man bequem per Tastendruck zwischen «Headphone» und «Speaker» umschalten.

Anwender, die ihren Kopfhörer auch für den mobilen Einsatz benötigen, werden sich an dieser Lösung vielleicht stören. Einfache Abhilfe schafft jedoch ein kurzes Verlängerungskabel mit passender Klinkenbuchse. Nicht zuletzt verfügt der Classic Amp über einen besonders niederohmigen Vorverstärker- sowie einen Fixlevel-Ausgang. An Ersteren kann man beispielsweise einen Subwoofer oder auch einen zusätzlichen Endverstärker (zwecks Bi-Amping) anschliessen. Die Ausgänge werden per Relais stummgeschaltet.

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