NEWS
ARTIKEL
Publikationsdatum
15. Januar 2002
Themen
Drucken
Teilen mit Twitter
Adobe Präsident Bruce Chizen droht mit einem Rückzug seines Unternehmens aus dem chinesischen Markt, wenn die Softwarepiraterie nicht abnimmt. In einem Interview mit der South China Morning Post (SMCP) in Hongkong erklärte er, dass der Konzern in diesem Fall die Produktion von chinesischen Versionen seiner Software einstellen könnte.

"Es kostet uns 750.000 Dollar, eine chinesische Version unserer Software zu erstellen", erklärte Chizen gegenüber der SCMP. "Wenn wir nun 500.000 Dollar Umsatz erzielen, ist es sinnlos, damit fortzufahren." Chizen kritisiert, dass Raubkopien mit der gesamten Adobe-Software für drei Dollar pro CD verkauft werden. Damit sei das Argument, westliche Unternehmen verkaufen ihre Software zu teuer, unhaltbar.

Chizen steht den Initiativen Chinas und anderer asiatischer Staaten sehr skeptisch gegenüber, was den Kampf gegen illegale Software angeht. Trotz öffentlicher Bekenntnisse der Regierung zum Kampf gegen Raubkopien konnte Adobe keine Veränderung bei den Verkäufen feststellen. Allerdings dürfte sich auch in China die Erkenntnis durchsetzen, dass Softwarepiraterie die Entwicklung einer eigenständigen Softwareindustrie in China behindert.