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"Ich war schon immer ein Fan von Piratenradios", erklärt der 39-jährige Brite McLeod seine Motivation. Die Software müsse noch verbessert werden. Sein Schritt, Streamer schon vorzeitig herauszubringen, sei durch die Einführung der Webgebühren sowie durch den De-Facto-Shut-Down von Audiogalaxy ausgelöst worden. Im Gegensatz zu anderen Webradio-Programmen wie Shoutcast oder Icecast funktioniert Streamer laut Cnet ähnlich wie Gnutella. Ein zentraler Server ist nicht notwendig, die Lokalisierung des sendenden PCs schwierig, wenn nicht unmöglich.
Piratenradios sind jedoch zwangsläufig nicht kommerziell ausgerichtet. Analysten sehen daher in Streamer keine Alternative für kommerzielle Webradios. Eine komplizierte Software, die es den Behörden erschwert, den Sender zu finden, macht es auch dem Publikum schwerer, das Radio zu hören. Er verfolge mit Streamer keine kommerziellen Ziele, so McLeod. Es gehe lediglich darum, sich gegen eine Entwicklung zu wehren, die es unabhängigen Musikern und DJs unmöglich macht, ihre Musik online zu senden. Würde man die US-Bürger über die grossangelegte Schließung der Webradios in ihrem Land zu Rate ziehen, würde wohl niemand dafür stimmen, ist McLeod überzeugt. Er wolle die Entscheidung jedenfalls nicht so einfach hinnehmen wie SomaFM, ein beliebtes Webradio in San Francisco. Auf seiner Website war bereits einige Tage nach der Webradio-Entscheidung keine Musik mehr zu hören. Stattdessen war zu lesen: "Killed by RIAA. June 20, 2002."