Wenn die Firma Sennheiser Fachleute für eine Demo einlädt, ist zu erwarten, dass hier keine "neue" 0815-Ware, sondern echte Innovation gezeigt wird.
Zugegeben, das tönt nach Werbetext. Wer diese Produkte aber näher betrachtet, wird eines Besseren belehrt.
Wer will was?
Die Sennheiser Marktforscher haben sich mit drei Gruppen von Kopfhörer-Benutzern wie Teenagern, Twens - und Profi-Sportlern zusammengesetzt, um ihre Wünsche punkto Sound, Tragekomfort etc. zu erfahren.In den drei Linien "Streetwear", "Style" und "Sport" wurden die Erkenntnisse realisiert, was dazu führte, dass Sennheiser in den letzten drei Jahren nicht weniger als 80 Patente erteilt wurden.
Unterschiedliche Wünsche
Strahlt wie ein Maikäfer: Hasso Böhme CEO der Firma Bleuel Electronic und Importeur der Sennheiser Produkte
Während die Teenager - Gott sei's geklagt! - vor allem laut und mit einen ultrastarken Bass hören wollen, wünschen sich die Twens weniger Lautstärke, dafür einen ausgewogenen, sauberen Klang.
Bei den Sportlern ist die Lautstärke wiederum ein wichtiger Punkt, doch setzt man hier ebenfalls auf gute Klangqualität.
Weiter untersuchte man die Wünsche punkto Komfort, Funktionalität, Design, Zubehör (Lautstärkeregler), Preislage etc.
Die Resultate
Alle Neuheiten bereit zum Anhören...
Dabei hat man sich nicht auf eine einzige Lösung beschränkt, sondern bietet eine Vielzahl an sehr unterschiedlichen Konstruktionen an.
Das Problem an der ganzen Sache ist, dass kein Kopf und keine Ohrform ist wie die andere.
Ein Hörer, der dem einen perfekt am Ohr sitzt, passt einem anderen wie die Faust aufs Auge.
Bei den Typenbezeichnungen bedeutet das "VC" Volume Control. Diese Hörer besitzen also einen Lautstärkeregler.
Wer die Wahl hat...
Natürlich konnten alle neuen Hörer ausgiebig und mit guten Schallquellen erprobt werden.Auch der Autor dieses Berichtes hatte nach gut 30 Minuten intensiven Hörens den für ihn ultimativen Hörer gefunden, der nicht nur sehr gut klingt und sehr angenehm zu tragen ist, sondern auch bei heftigsten Bewegungen nicht davonfliegt.
Doch davon später - in einem ausführlichen Test bei avguide.ch
Konventionell: Der "Stöpsel"
Die Vor- und Nachteile dieses alten und weitestverbreiteten Prinzips sind bekannt. Sie klingen je nach Sitz im Ohr total unterschiedlich. Mal haben sie Bass, mal überhaupt keinen und sie fliegen relativ rasch bei einer heftigen Bewegung davon.
Nur mit aufgesetzten Schaumpölsterchen klingen sie auch im Bass anständig.
Allerdings hat Sennheiser das miese Image dieser Hörergattung schon mit früheren Produkten rehabilitieren können (siehe Test Rehabilitiert in avguide.ch) Dieses System findet man bei folgenden neuen Hörern: MX 50 Street (Fr. 20.-), MX 51 Street (Fr. 35.-), MXL 70 VC Sport (Fr. 42.-).
Vollkommen neuartig
Ein Dreh - und der Hörer sitzt ohne zu drücken stabil am Ohr .
Dieses Prinzip gibt es sowohl in der Sport-, Street-, als auch in der Style-Linie beim MX 55 VC Street (Fr. 49.-), MX 75 Sport (Fr. 57.-) und beim MX 90 VC Style (Fr. 68.-).
Kleiner Bügel
Er sitzt dann sehr komfortabel und sicher und auch auf die Dauer angenehm.
Eine ähnliche Konstruktion findet man beim OMX 90 VC Style (Fr. 98.-) dessen Ohrbügel sich auch noch in der Höhe einstellen lassen.
Ohradapter in drei Grössen passen den Hörer optimal an den Gehörgang an.
Ohraufliegend
Dies Dank einer relativ grossen aber ultraleichten Muschel mit weichem Schaumstoff. Das neue Basswind plus-System soll für einen "ausdrucksstarken Sound mit vollen Bässen" sorgen.
Für den harten Sporteinsatz ist dieses System offenbar weniger geeignet, denn es ist im Sportbereich nicht zu finden und auch im Style-Bereich fehlt es.
Grosser Bügel
Er sitzt sehr stabil am Kopf und lässt sich in einem sehr kleinen Case zusammengefaltet aufbewahren.
Auch der etwas attraktiver gestaltete LX 90 Style (Fr. 78.-) besitzt diesen Bügel und enthält ein Treibersystem, das ein "sehr feinzeichnendes detailgetreues Klangbild" erzeugen soll.
Nackenbügler
Anders als bei allen anderen Systemen sitzt das Abstrahlsystem gegenüber den anderen Hören um 90 Grad verdreht im Gehörgang.
Das heisst, es pumpt des Sound nicht direkt ans Trommelfell sondern reflektiert den Schall erst mal am vorderen Teil des Gehörganges. Das führt zu einem sehr räumlichen Klangbild. Das Klangvolumen ist bemerkenswert gut und liegt nach ersten Erfahrungen im Bereiche eines guten HiFi-Hörers.
Der einzige Nachteil des Nackenbüglers liegt darin, dass der Bügel beim Ausruhen im weichen Gras nach sportlicher Höchstleistung etwas stören kann.