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Publikationsdatum
27. Februar 2010
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Connected Living verspricht an der CeBIT Energie sparen, ausgewogene Ernährung und Gesundheit (Bild: connected-living.org)
Vom 2. bis 6. März 2010 findet in Hannover die CeBIT statt. Im Fokus der diesjährigen Ausstellung stehen Themen wie Connected Living, webbasiertes und 3-dimensionales Fernsehen sowie neue Konzepte für die Musikindustrie.

Rosige Zukunft

Das Schwerpunktthema der diesjährigen CeBIT heisst "Connected Worlds". Als Ziel wird ein einheitlicher Standard für die Heimvernetzung angestrebt. Wie das realisiert werden kann, will das Innovationszentrum "Connected Living" verdeutlichen. Hier präsentieren mehrere Hersteller, was sie unter der Wohnung der Zukunft verstehen, mit Küche, Wohnzimmer und Fitnessraum. Alle Geräte sind herstellerübergreifend vernetzt, und sie lassen sich zentral steuern.

Die Zukunft sieht dann gemäss CeBIT so aus, dass Energieassistenten die Heiz- und Stromkosten reduzieren, digitale Küchenhelfer bei der Zubereitung von ausgewogenen Gerichten helfen, und ein Gesundheitsassistent für das richtige Fitness-Programm sorgt. Schöne vernetzte Welt.

Partner des Innovationszentrums stellen weitere Anwendungen im Betrieb vor. Die Deutsche Telekom beispielsweise päsentiert ein Home-Gateway, das verschiedene Informationen wie Energieverbrauch, Vitaldaten (z.B. bei Diabetes), Text-to-Speech und Email-Funktionen auf einem digitalen Bilderrahmen oder einem Audioausgabegeräte (TV, Internetradio) sammelt und visualisiert.

Internet auf dem Fernseher

Fernsehen überall und aus allen Kanälen (Bild: Deutsche Messe)

Ein Trend, an dem auch die CeBIT nicht vorbeikommt, ist die Verschmelzung von TV und Internet. So bieten Fernseher und Sat.Receiver nicht nur HDTV, sondern auch einen Internet-Zugang über Ethernet-Anschluss.

Die Telekommunikations-anbieter propagieren das Telefonieren, Surfen und Fernsehen über den DSL-Anschluss. Wenn ein Bundesliga-Spiel angesehen werden kann, während ein zweites im Bild-im-Bild mitläuft und der Zuschauer per Knopfdruck hin- und herschalten kann, wird das interaktives Fernsehen genannt. Über den DSL-Anschluss können zudem VideoTicker, Blitztabelle und Torschützenliste abgerufen werden.

Ericsson will auf der CeBIT über die Erkenntnisse informieren, die gemeinsam mit E-Plus und Vodafone seit 2009 in Feldversuchen zum mobilen Breitband gewonnen wurden. Ein Schwerpunkt bildet der UMTS-Nachfolger LTE, der als vierte Generation des Mobilfunks Datenraten von 100 MBit/s erreichen soll. Allerdings mache der neue Mobilfunkstandard auch neue Endgeräte erforderlich.

3D-Bilder

3D-Kaera von Fujifilm: Sie verfügt über zwei CCD-Sensoren (Bild: Fujifilm)

Die Kinobranche freut sich: Über 143 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer besuchten 2009 deutsche Kinos - 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Als ein Grund für diesen Erfolg werden 3D-Filme wie "Ice Age 3" oder "Avatar" gesehen. Neben den Kinos erobern dreidimensionale Bilder auch andere Bereiche - von der Automobilindustrie über die Architektur bis zur Medizintechnik. Die CeBIT präsentiert dieses Thema unter dem Titel "Next level 3D" und zeigt stereoskopische Hard- und Softwarelösungen für Kino, Heim und Büro.

Gezeigt wird etwa die 3D Vision-Shutterbrille von Nvidia, die zusammen mit der passenden GeForce-Grafikkarte, einem LCD-Display mit einer Bildwiederholfrequenz von mindestens 120 Hertz und einem PC eine Darstellung von PC-Spielen in 3D ermöglicht.

Hobbyfilmer und Fotografen können auf der CeBIT ebenfalls Bekanntschaft mit dem dreidimensionalen Medienzeitalter schliessen. Mit seinem Finepix Real 3D-System liefert Fujifilm ein komplettes 3D-Paket - von der digitalen Fotografie bis zum Ausdruck. Herzstück ist die Digitalkamera Finepix Real 3D W1, die Fotos und Filme in 3D aufnimmt. Dazu kommen der acht Zoll grosse digitale Bilderrahmen Finepix Real 3D V1 und ein 3D-Printservice.

Elektronische Bauteile aus dem Drucker

Das Fraunhofer Institut Zuverlässigkeit und Mikrointegration (ZIM) präsentiert das Thema "Elektronik aus dem Drucker" und zeigt Prototypen von dünn aufgetragener Elektronik, die in sehr naher Zukunft dazu beitragen sollen, neue Anwendungsmöglichkeiten - beispielsweise im Bereich Patientenüberwachung - zu erschliessen. Doch nicht nur die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten machen die neue Technologie interessant, sondern auch ihre einfache und kostengünstige Herstellung: Polymermaterialien lassen sich lösen und dann durch Druckverfahren strukturiert auf flexible Folien aufbringen. Da mit der Grösse der Substratflächen die Herstellungskosten abnehmen, soll Elektronik bald nur noch gedruckt werden. Der gesamte Herstellungsprozess liefe dann in sehr kurzer Zeit ab, ähnlich wie beim Zeitungsdruck.

Musikmesse

Zum ersten Mal wird die interdisziplinäre Musikmesse CeBIT Sounds! Im Rahmen der CeBIT veranstaltet. Gemeinsam mit dem Gründungskuratorium hat sich die Deutsche Messe AG zum Ziel gesetzt, die beiden Branchen Musik und IT auf internationalem Parkett zusammenzubringen.

Die CeBIT Sounds! richtet sich an grosse Plattenfirmen und kleine Labels, Künstler, Medien, Markenhersteller, Software- und Hardware-Produzenten sowie Internetunternehmen aus dem Musik-Business. Das Messekonzept vereint dabei alles unter einem Dach: Zentraler Punkt ist eine Event-Bühne, auf der täglich Panels, Workshops und Live-Performances veranstaltet werden. Um diese Bühne herum präsentieren zahlreiche Unternehmen des Musik- und IT Business ihre Produkte und Dienstleistungen.