Dies obwohl der grösste Teil der Produktionen in der Schweiz noch mehrere Jahre in Standard-TV aufgenommen und gesendet wird.
Grossanlässe allerdings wie die Fussball-WM in Deutschland oder die EURO 2008 werden bereits in HDTV produziert, nicht aber gesendet.
Erste Versuchsläufe mit HDTV-Ausstrahlungen sollen laut Ingrid Deltendre im Jahr 2008 stattfinden, der Regelbetrieb lässt noch bis mindestens 2012 auf sich warten.
Das neue Flaggschiff
Der HD-1 entstand in Zusammenarbeit mit Sony Professional Services und ersetzt zwei analoge Übertragungswagen.
Er ersetzt zwei in die Jahre gekommene analoge Fahrzeuge, welche nur im konventionellen 4:3-Format arbeiten konnten.
In enger Zusammenarbeit mit Sony Professional entstand innert 12 Monaten ein Sattelauflieger von 16,5 Metern Länge, vier Metern Höhe und mit Zugfahrzeug 36 Tonnen Gewicht. Die Breite wächst von unterwegs 2,5 auf 4,6 Meter an, wenn der HD-1 für den Betrieb seine beidseitigen Raumvergrösserungen ausfährt.
Damit bietet der Innenraum Platz für 22 Personen, aufgeteilt in die Bereiche Bildregie, Tonregie und Produktionstechnik.
Klimaanlage und Bodenheizung halten die Temperatur im Innern des Fahrzeuges konstant.
Flexibilität als oberstes Gebot
Bei Grossanlässen wie der Fussball-WM in Deutschland oder der EURO 2008 ist klar: produziert wird in HDTV.
Idealerweise würde erst in HD produziert und bei Bedarf in SD konvertiert.
So steht das Material HD-und SD-fähigen Fernsehstationen zum Verkauf bereit, und kann hochaufgelöst archiviert werden.
Hier hat sich das tpc für das von Sony ausgearbeitete Konzept der Umschaltbarkeit entschieden.
Videotechnik mit Reserve
Für Schweizer Produktionen reichen meist 12 Sony-Kameras, der HD-1 lässt sich aber auf bis zu 24 ausbauen.
Die Eingangs- beschaltung des Sony MVS-8000 Bildmischers lässt sich der jeweiligen Produktion angepasst konfigurieren.
Für maximale Sicherheit wurde ein Havariekonzept realisiert, das den Ausfall aller wichtigen Komponenten überbrücken kann.
Der Ton zum Bild
Das Aurus-Pult ermöglicht Surroundproduktionen bis 7.1.
Damit können mehrere Mischungen, zum Beispiel in Stereo und in 5.1, gleichzeitig gefahren werden.
Das Audionetzwerk stellt 100 AES-Inputs und 96 Outputs, 112 Line-Eingänge und 104 Line-Ausgänge zur Verfügung, ausserdem MADI-, TDIF- und GPI-Schnittstellen.
Auch das gesamte Audionetz wurde zum Schutz vor Ausfällen redundant ausgelegt.
Ein wachsender Markt
Zufriedene Gesichter: Claudio Ammann, CEO Sony Overseas SA, Alexander Pereira, Opernhaus Zürich, Ingrid Deltenre, Verwaltungsratspräsidentin tpc, August Reinhard, Geschäftsleiter tpc a.i., Martin Kallen, COO EURO 2008
Bisher musste das tpc diese Aufträge kampflos der ausländischen Konkurrenz abtreten.
Darum sieht die Zukunft des HD-1 vielversprechend aus: geplant sind ein Kammerkonzert mit Heinz Holliger und dem Keller Quartett im Tagungszentrum Schloss Au, die Aufzeichnung von Elektra, Fierrabras und Don Pasquale im Opernhaus Zürich sowie die Übertragung eines Konzertes des Chinesischen Staatsorchesters aus dem KKL.
Und an den Olympischen Winterspielen wird der HD-1 das Weltsignal der Ski-Alpin-Speed-Rennen der Herren in Sestriere produzieren.