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Publikationsdatum
31. Mai 2022
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High End München

Die High End München ist bereits Geschichte. Lange herbeigesehnt, fand die Mutter aller High-End-Messen endlich wieder vom 19. bis 22. Mai 2022 im MOC München statt. Die ersten zwei Tage waren für die Fachhandels- und Pressebesucher reserviert, Samstag und Sonntag war die Messe auch für das breite Publikum offen.

Die High End 2022 in Zahlen:

  • 550 Ausstellende aus 40 Ländern
  • 1500 Marken
  • 9500 Fachbesucher aus 80 Ländern
  • 10'000 Publikumsbesucher aus 69 Ländern
  • 400 Medienvertreter aus 36 Ländern


Die beiden allgemeinen Messetage Samstag und Sonntag waren komplett ausverkauft.

Die Pressekonferenz zur High End 2022

Die Pressekonferenz fand am Eröffnungstag statt. Der Vorstandsvorsitzende der Highendsociety, Jürgen Timm, eröffnete nach zwei Jahren Pause um 11.15 Uhr offiziell die 38. High End – mit sichtlich grosser Erleichterung, Freude und Stolz. Jürgen Timm begrüsste die Presse nach zwei Jahren Pause und freute sich auf motivierte Aussteller, volle Hallen und Besucher ohne Ende.

Er resümierte die vergangen zweieinhalb Jahre und ging auf die Herausforderungen der High-End-Branche in dieser Zeit ein, nämlich unterbrochene Lieferketten, Probleme bei der Beschaffung von Rohstoffen und Elektronikbauteilen mit den damit verbundenen Lieferschwierigkeiten. Aber auch die gestiegene Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Musikanlagen mussten bewältigt werden. Er wies auf die Innovationen der High-End-Industrie im analogen und digitalen Bereich und nannte Streaming als den wichtigsten Teil der Musikindustrie.

Alan Parsons, der Markenbotschafter

Das Highlight der PK 2022 war neben dem eigentlichen Messe-Comeback aber Alan Parsons, der offizieller Marken-Botschafter der High End 2022 war. Um etwa 11.30 Uhr wurde dann der Buben- und Mädchentraum vieler älterer Presseleute wahr: Alan Parsons trat in Person auf das Podium und begann seine Ansprache zum Thema hochwertige Musikwiedergabe, what else!

Mr. Alan Parsons, Star und Musik-Ikone.Mr. Alan Parsons, Star und Musik-Ikone.

Alan Parsons bedankte sich für die Möglichkeit, Marken-Botschafter für die High End zu sein. Als Profimusiker und Musikproduzent käme er natürlich von der gegenüberliegenden Welt sozusagen, da es doch einen ziemlichen Graben zwischen der Pro- und der High-End-Welt gebe. Ein Studioproduzent höre sein Equipment und sage: OK, es läuft! Ein Highender höre seine Anlage und sage: Also wenn ich jetzt noch eine bessere Komponente X habe, dann passt es.

Anderes Bonmot: «Der übliche Musikkonsument kauft seine Anlage, um Musik zu hören. Der Highender hört Musik, um seine Anlage zu hören.» Der ganze Hörraum lachte laut, zu gut kennt auch die Presse ihre Spezies.

Dann ging Alan Parsons auf die Entwicklung der Aufnahmetechnik ein, von der analogen Zweikanal- bis zur digitalen Multikanal-Technologie. Er selbst sei inzwischen wieder zur analogen Aufnahmetechnik zurückgekehrt, hätte sich wieder ein analoge 32-Kanal-Aufnahmemischpult zugelegt.

Parallel zu diesem Retro-Trend biete modernste Digitaltechnologie die Möglichkeit, Fernaufnahmen zu machen: Wenn der Gitarrist beispielsweise nicht im Studio, sondern irgendwo auf der Welt gleichzeitig aufgenommen wird. Bevor es zur Fragerunde ging, wies er auf Dolby Atmos hin, das er erst kürzlich in seinem Studio installiert hat und das neue, faszinierende Möglichkeiten biete.

Geduldig gibt der Star die begehrten Autogramme.Geduldig gibt der Star die begehrten Autogramme.

In der abschliessenden Fragerunde erzählt er, wie der kreative Prozess des Musikkomponierens funktioniert und dass es auch ein dynamischer Prozess mit seinen Band-Mitgliedern sei. Auch ging er auf die Zeit ohne Live-Auftritte ein und seine Freude, wieder live auftreten zu können. Bei den jetzt wieder möglichen Live-Auftritten konnte er endlich wieder zwei neue Live-Alben aufnehmen, die noch dieses Jahr veröffentlicht werden sollen.

Eine interessante Frage betraf den «Loudness-War/Krieg», also die Musikproduktion mit möglichst bis zum Limit ausgesteuerten Songs. Er bedauert diesen «Loudness-Krieg» sehr und betont, dass er für dynamische Musikaufnahmen bekannt sei und nie bei dieser verhängnisvollen Entwicklung mitgemacht habe. Ihn habe das nie gekümmert, aber er wisse, dass die Musik-Labels diesen Loudness-Wettbewerb angezettelt hätten.

Die Frage von Lothar Brandt (Audio Swiss), ob er tatsächlich anno 1969 bei der allerletzten Beatles-Aufnahme auf dem Dach von Apple Records gewesen sei, konnte Alan Parsons definitiv mit Ja beantworten. Er hätte dannzumal eine oranges Shirt mit Krawatte getragen und es sei definitiv ein unvergesslicher Tag gewesen.

Bei der letzten Frage wurde er gefragt, wenn er eine Zeitreise machen könnte, in welche Zeit er reisen würde. Interessanterweise würde er seine erlebte Zeit mit der Entwicklung von 4-Spur-Analog bis Multikanal-Digital heute nicht missen wollen und es komme ja, wie bei High-End immer, neues dazu. Dies, obwohl er speziell bei den Mikrofonen auf Technologie von anno 1948 (Röhre) schwört.

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