Als «Rambler» bezeichnet man jemanden, der sich gerne in der freien Natur aufhält, wandert und das vorzugsweise in Gesellschaft anderer. Ein typisch britischer Begriff, genau so wie Roberts in Grossbritannien seit 90 Jahren ein Begriff für Radiogeräte und Audiogeräte aller Art ist. Heute gibt Roberts gerade mit Retro-Geräten weit herum den Ton an, obwohl die Firma auch moderne Designs anbietet. Die Retro-Design-Geräte von Roberts überzeugen sehr, wohl auch deshalb, weil man in den 50ern, 60ern und 70ern Geräte herstellte, die ihren Neuinterpretationen zum Verwechseln ähnlich sind.
Das neue Modell Rambler BT Stereo ist die Ergänzung des Rambler BT in Mono. Beide zusammen sind die Neuinterpretation des erfolgreichen Modells «Rambler» aus den 1970er-Jahren. So einfach ist das: Es geht nichts über eine lange Firmengeschichte, die heute genügend Ideen für neue Produkte liefert, denn die Nachfrage nach neuen Produkten, die sich vom Einheitsbrei abheben, ist so gross wie selten zuvor.
Das Design selbst ist eine kluge, aber auch gewagte Kombination aus den eher kantigen 1970er-Jahren mit Farben der 1950er und einem Schriftzug, den es wohl schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gab. Das ist sehr geschickt und gut gelungen, denn vieles aus den 1970ern lässt man bei Retro-Designs besser weg.
Die Verarbeitung des Rambler BT Stereo von Roberts ist herausragend. Die daraus resultierende Anfassqualität gewinnt mit den idealen Massen – nicht zu gross und nicht zu klein – noch mehr Punkte. Man möchte das Kleinod gar nicht mehr aus der Hand geben. Die seitlichen Holz-Panele gabs übrigens schon damals; und Kunstleder-Material oder Lederoptik, wie man heute sagt, unterscheidet sich von Echtleder fast nur noch in der Nase.
Die Abdeckung der beiden Breitbandlautsprecher ist aus Metall, vermutlich Aluminium, und die unzähligen Öffnungen, die ein schalldurchlässiges Gitter bilden, wurden wohl gelasert. Die Trageschlaufe ist anschmiegsam und jedes Detail stimmt – vermutlich sogar besser als damals.
Das Rambler BT Stereo Radio kann stationär mit einem Netzteil betrieben werden, oder aber mit vier Batterien der Grösse AA. Ein Akku wäre gewiss die elegantere und auch zeitgemässere Lösung, aber vermutlich auch teurer. Der Hersteller gibt eine Betriebsdauer von ca. 10 Stunden mit den üblichen Alkali-Batterien an, je nach Lautstärke und eingestellter Helligkeit des Displays. Es braucht also neue Batterien, wenn man den Rambler für ein längeres Picknick in die Natur mitnimmt.
Der Hersteller empfiehlt denn auch «aus Kostengründen», das Radio nach Möglichkeit am Netz zu betreiben, was bei einem so mobil ausgerichteten Modell mit Namen Rambler schon fast ein wenig zynisch wirkt. Auch der Umstand, dass es für den Ladezustand der Batterien keine Anzeige gibt (und man diesen dann nur an verringerter Leistung und stotternder Wiedergabe erkennt), wirkt etwas skurril. Natürlich reichen die 10 Stunden problemlos für einen Zweitagesausflug, wenn die Batterien einigermassen frisch sind. Aber eine Ladeanzeige wäre doch sehr praktisch.