TESTBERICHT
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Publikationsdatum
2. Oktober 2021
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Ehrlicherweise muss man zugeben, dass man als Onkyo-Kunde in Sachen Ausstattung und Verarbeitung ziemlich verwöhnt ist. Das ist auch beim Onkyo TX-NR616 nicht anders. Die Verarbeitung des Geräts, die geschliffene Aluminium-Front und der grosse Lautstärkenregler hinterlassen einen ausgezeichneten Eindruck. Das Punktmatrixdisplay und die Schraubanschlüsse für alle Hauptlautsprecher runden diese positive Wahrnehmung ab.

Aber auch das Innenleben lässt sich sehen: Eine ordentliche Platinenanordnung und grosse Aluminium-Kühlkörper garantieren einen fehlerlosen und ruhigen Betrieb. Der eingebaute Lüfter schaltet erst nach einer Weile ein und läuft so leise, dass er im normalen Musik- oder Filmbetrieb kaum wahrzunehmen ist.

Neben den acht HDMI-Eingängen verfügt der Onkyo TX-NR616 auch über zwei Komponentenvideo- und zwei Pre-Out-Anschlüsse für einen Subwoofer. Weitere Pre-Out-Anschlüsse (zum Anschluss externer Endstufen) sind leider nicht verhanden. Möchte man eine zweite Zone beschallen, ist das zwar möglich, nimmt der Haupt-Hörzone aber zwei Endstufen weg. Wer aber «nur» ein 5.1-Setup hat, kann so einen weiteren Stereo-Raum beschallen. Zudem bietet der Onkyo TX-NR616 zwei optische und zwei koaxiale digitale Audio-Eingänge. Auf einen Phono- und auch auf einen VGA-Eingang wurde verzichtet.

Ein HDMI-Anschluss findet auf der Frontseite Platz, ein analoger Audio-Eingang fehlt hier aber bedauerlicherweise. Notebooks, die über DVI und entsprechendem Kabel auf den Front-HDMI gehängt werden, müssen so audiomässig umständlich hinter dem Gerät verkabelt werden.

Schön dagegen die Netzwerkfunktionen. Nach kleinem Einrichtungs-Setup kann mit dem TX-NR616 problemlos auf Internetradios und Streaming-Dienste wie Spotify zugegriffen werden.

Für die Integration ins heimische Netzwerk steht eine RJ45-Schnittstelle zur Verfügung. Wer drahtlos verbinden möchte, kann dies mit dem optionalen Zubehör (UWF-1) bewerkstelligen. Der Anschluss erfolgt dann über die USB-Schnittstelle hinter dem Gerät. Zwar fällt dieser Anschluss dem Wireless-Adapter zum Opfer, der Front-Anschluss bleibt - und dieser ist MHL-fähig.

Der Onkyo TX-NR616 macht genau das, was man von ihm erwartet: Er erfüllt die Ansprüche, und diese müssen dabei keinesfalls zu tief angesetzt werden. Sehr umfangreiche Ausstattung, ein tolles Klangbild, top Verarbeitung und eine ansprechende Optik machen den Receiver zu einem grossen Player. Das man es hier nicht mit der Topklasse zu tun hat, merkt man nur an kleinen Details wie dem fehlenden steckbaren Netzkabel oder dem nicht vorhandenen Phono-Anschluss. Bei einem Preis von unter 1000 Franken lässt sich darüber aber getrost hinwegschauen. Ein Wunsch für die Zukunft wären lediglich eine Streaming-Funtkion für Videoformate und eine Tablet-App zur Bedienung.

Funktionen und Bedienung

Für guten Radioempfang – ob UKW oder natürlich DAB+ – empfiehlt es sich, die Antenne zu verlängern. Radio One hat keine dieser sperrigen und auffälligen Teleskopantennen, sondern eine Wurfantenne, ein Antennenkabel. Es ist auf der Geräte-Unterseite in eine Silikonfassung eingesetzt und kann einfach herausgezogen und im Bedarfsfall auch wieder versorgt werden. Das ist eine durchdachte Lösung, ob man das Antennenkabel nun an einer Wand fixiert oder einfach nur hinter einem Möbel hängen lässt.

Eingeschaltet wird Radio One mit Betätigung der zentralen Drucktaste mit Drehfunktion im Zentrum der Oberseite des Geräts. Sogleich erfolgt die Ersteinrichtung. Zeit und Datum werden automatisch eingestellt. Mit Betätigung von FM oder DAB+ stehen die Radiofunktionen zur Verfügung. Bei FM kann man mit den Vor/Rückwärts-Tasten den Sendersuchlauf bedienen. Bei DAB+ werden zunächst die verfügbaren Stationen gescannt. Sie können durchgezappt werden. Für die Speicherung der Lieblingssender stehen je drei Favoriten-Tasten zur Verfügung. Langes Drücken speichert den Sender.

Die Rückseite wird von einer grossflächigen Passivmembrane beherrscht. Sie unterstützt eine voluminöse Basswiedergabe. Der USB-Port dient als Powerbank (Ladestation). Die Bedienelemente sind auf der Oberseite, aber nicht nur dort, eingelassen.Die Rückseite wird von einer grossflächigen Passivmembrane beherrscht. Sie unterstützt eine voluminöse Basswiedergabe. Der USB-Port dient als Powerbank (Ladestation). Die Bedienelemente sind auf der Oberseite, aber nicht nur dort, eingelassen.
Die Drucktasten für Weckzeiten, Schlaf-Timer, Bluetooth-Betrieb (und Pairing) sowie die Radio-Wahl (FM oder DAB+) sind auf der oberen Abschrägung platziert.Die Drucktasten für Weckzeiten, Schlaf-Timer, Bluetooth-Betrieb (und Pairing) sowie die Radio-Wahl (FM oder DAB+) sind auf der oberen Abschrägung platziert.

Man kann zwei Alarmzeiten einstellen. Mit dem Drehschalter klappt das ganz speditiv. Ist der Sleep-Timer (Mond-Symbol) aktiviert, wird die Musikwiedergabe nach kurzer Zeit sanft beendet. Wird man von Musik geweckt, lässt sich noch ein wenig weiterschlummern, nachdem man den Drehschalter kurz gedrückt oder gedreht hat. Die «Schlummer»-Zeit lässt sich einstellen. Man kann sich nicht nur mit Radio (DAB+ oder FM) wecken lassen, sondern auch mit Musik vom Smartgerät via Bluetooth. So startet Radio One zur Weckzeit zum Beispiel eine Playliste, die im Smartgerät gerade aktiv ist.

Sehr clever: Die Wurfantenne kann einer Gummi-Halterung am Geräteboden entnommen und dort auch wieder versorgt werden.Sehr clever: Die Wurfantenne kann einer Gummi-Halterung am Geräteboden entnommen und dort auch wieder versorgt werden.

Das Bluetooth-Pairing ist wie erwartet völlig unproblematisch. Die Lautstärke lässt sich vom Smartgerät einstellen. Das Display zeigt Informationen, die Interpret und Titel umfassen.

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