TESTBERICHT
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Publikationsdatum
9. August 2003
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Die Lautsprecher des Quadral Surround-Lautsprechersets TX-6 sind hoch und ultraschlank. Der Sound ist gewaltig. Das brachiale Fundament verdankt diese Kombination dem POWER CUBE SUB 500 Subwoofer, der von einer kompakten, aber extrem leistungsfähigen Digitalendstufe befeuert wird.

Lautsprecher bauen und sonst nichts

Die in Hannover ansässige Firma Quadral gibt es seit Ende der 70er Jahre. Auf ihrer Webseite preist sie sich mit feinsinnigem Humor wie folgt an: "Wir entwickeln, gestalten und bauen Lautsprecher. Sonst nichts."

Die Säulen

Die Anfassqualität dieser aus massivem Alu-Strangprofil hergestellten Towers mit der Bezeichnung Basic 2000 T ist hervorragend. Das sind keine wackeligen Leichtgewichte, sondern ultrasolide, klingende Skyscrapers.

Natürlich besteht bei allen derart hohen Gebilden die Gefahr des Kippens. Bei Kleinkindern heisst es also aufgepasst!

Bestückt sind diese Wolkenkratzer mit vier 90mm Tief-Mitteltönern und einer Kalotte. Es ist unrealistisch, aus solchen Systemen einen fundamental tiefen Bass zu erwarten. Sie machen denn auch unterhalb 70 Hz Schluss.

Mit Vorteil wählt man im Setup des Verstärkers diese Systeme mit "klein" . Die so abgeschnittenen Bässe gehen nicht verloren, sondern werden zum Subwoofer geleitet.

Centerspeaker BASIC 2000 BASE

Dieser bei Filmen für die Dialoge verantwortliche Lautsprecher besteht aus demselben Alu- Strangprofil wie die Basic 2000 T und ist auch mit den gleichen Chassis bestückt.

Damit fügt er sich harmonisch ins Klanggeschehen ein. Im Bass reicht er allerdings nur bis 80 Hz und sollte im Setup des Verstärkers ebenfalls mit "klein" betrieben werden.

Obwohl er magnetisch 100% abgeschirmt ist und direkt auf den Fernseher gestellt werden kann, empfiehlt es sich doch, ihn mittels der mitgelieferten Wandhalterung etwas oberhalb des Bildschirmes zu montieren.

Kraft im tiefen Keller

Der rund 20 kg schwere (!) POWER CUBE SUB 500 mit seiner acw-Technik und einer gigantischen Verstärkerleistung von 500/750 Watt (Sinus/Musik) ist ein wahres Monster und nicht gerade klein.

Da Bässe aber nur bedingt geortet werden können, kann man ihn irgendwo vorne unauffällig platzieren. Direkt in Ecken sollte man ihn allerdings nicht stellen, da die Bässe unpräzise klingen können.

Abgewandeltes Reflexprinzip

Dieser Bassist spielt mit hochentwickelter Technik: Ein aktives 26 cm- Basschassis ballert nach vorne, ein passives nach unten.

acw steht dabei für "air coupled woofer" und ist eine besondere Variante des bassverstärkenden Reflexprinzips.

Dabei wird der übliche Reflextunnel durch eine immens hubfreudige Passiv-Membran ersetzt. So vermeidet man Strömungsgeräusche und Tunnelresonanzen, wie sie die Luft erzeugt, wenn sie durch einen Reflextunnel braust.

Damit das sensible Gehör auch bei höchsten Lautstärken nicht von Verzerrungen belästigt wird, setzt man einen erst bei extrem hohen Pegeln einsetzenden Soft-Limiter ein, der dem System sagt, wann es genug ist und den Pegel nicht mehr weiter erhöht.

Sound Check

Hochwertige Surround Systeme sollten nicht nur bei lautstarken Filmszenen effektvoll und dynamisch klingen, sie sollten auch bei reiner Musikwiedergabe optimale Ergebnisse liefern.

So wurden zunächst mehrkanalige Aufnahmen ab DVD-Audio in Dolby Digital und dts angehört.

Eine extrem räumliche Darstellung des Klangkörpers brachte das Set bei der Teldec DVD-Audio mit der 9. Sinfonie von A. Dvorak.

Beeindruckend war nicht nur die Darstellung des Orchesters in der Breite, sondern auch bezüglich der räumlichen Tiefe. Überzeugend wirkte die Transparenz über den ganzen Frequenzbereich.

Der Klangcharkter ist mit hell, frisch und sauber zu bezeichnen. Also keine Weichzeichnereffekte und schmeichelnde Sounds. Klanglich ist das System straff, präzis und schlank im Midbass abgestimmt. Die Stärke des Tiefbasses kann am Subwoofer natürlich frei gewählt werden.

Musikalischer Allrounder

Auch popige Aufnahmen wie die Eric Clapton "Reptile" kam mit echt highfidelem Surround Sound.

Brillante Perkussionsinstrumente, ein satter, tiefer Bass und die charaktervolle Stimmme Claptons erfüllten den Abhörraum.

Bei weiteren Hörsessions mit Jazz-Rock und Pop bewies das TX 6, dass es echte Allround-Eigenschaften hat.

Movie-Sound

Wer zuweilen Lust auf Pegel- und Dynamikorgien verspürt, kann sich an effektvollen Filmzsenen wie U-571 oder einem Gladiator austoben.

Der Subwoofer schreckt dabei weder vor Wasserbomben noch vor knatternden Helikopter-Rotoren zurück.

Aber auch die zierlich schlanken Säulen geben sich bei genügend Verstärkerleistung recht pegelstark. Das System ist mit einem AV-Receiver der Mittelklasse in der Lage, normale Wohnräume mit echtem Kinosound zu füllen.

Besonders hervorzuheben ist neben der beeindruckenden Dynamik die exzellente räumliche Projektion und die hohe Sprachverständlichkeit.

Fazit

Das Quadral TX 6 Surround-Lautsprecherset mit dem POWER CUBE SUB 500 besticht durch erstklassige Verarbeitung und beeindruckende klangliche Eigenschaften.

Trotz filigranen Lautsprechern kann es eine Dynamik bieten, welche auch anspruchsvolle Cineasten zufriedenstellen kann. Zudem bietet es auch bei reinem Musikbetrieb bemerkenswert gute Leistungen.
STECKBRIEF
Preis:
Setpreis 3990.- Franken
Profil:
Elegantes, sehr hochwertig verarbeitetes Surround-Set mit bemerkenswert guter Klangqualität.
Pro:
elegante Erscheinung,
sehr gute Verarbeitung,
sehr guter Klang,
bassstark
Contra:
Kippgefahr (Kleinkinder)
Ausstattung:
Im Lieferumfang des TX 6 enthalten sind
4 x BASIC 2000 T
1 x BASIC 2000 BASE
und die Wandhalterung Mount 500 für den Centerlautsprecher
Als Subwoofer wird empfohlen:
SUB 500, SUB 80, SUB 67 DV, oder SUB 48 DV
Technische Daten:
Abmessungen:

Basic 2000T (HxBxT) : 110 x 10,2 x 10,2 cm

Basic 2000 BASE (HxBxT) : 56 x 10.2 x 10.2 cm

POWER CUBE SUB 500 (HxBxT) : 42,9 x 30,5 x 40,0 cm