Seit Spiegelreflexkameras für jedermann erschwinglich sind, konzentrieren sich die Hersteller von Kompaktkameras auf einfachste, möglichst kleine und gestylte Modelle. Für versierte Digitalfotografen, die Fotos nach ihrem Gusto schiessen wollen, eignen sich diese Lifestyle-Knipser jedoch nur bedingt, denn sie sind primär auf Automatikbetrieb ausgelegt. Manuelle Einstellungen können - sofern sie überhaupt möglich sind - nur mühsam über Menüs und winzige Tasten vorgenommen werden.
Die Canon PowerShot G11 gehört dagegen zu den wenigen Kompaktkameras für versierte, anspruchsvolle Digitalfotografen. Als Vertreter dieser Kameraklasse sind die Bedienung Handling und der Funktionsumfang der G11 auf die Bedürfnisse dieser Benutzergruppe ausgerichtet. Dementsprechend bietet die G11 einerseits etliche manuelle Einstellmöglichkeiten kombiniert mit griffigen Bedienelementen. Andererseits speichert sie Fotos auf Wunsch auch als Rohdaten (RAW-Format: .CR2) und ermöglicht so, Aufnahmen optimal am PC zu "entwickeln".
Technik für Fotoenthusiasten
Die G11 ist kein Lifestyle- oder Hi-Tech-Gadget, sondern ein Fotowerkzeug. Statt also die Kamera mit trendigen Features wie einem Touchscreen oder Bluetooth auszustatten, erhielt die G11 eine für die Fotopraxis nützliche Ausstattung. Dazu gehören ein ausklapp- und drehbares LCD sowie ein optischer Sucher. Der LCD ist mit 2,8 Zoll (7,11 cm) etwas kleiner als bei vielen Kameras der gehobenen Preisklasse, wo 3,0 Zoll inzwischen üblich und 3,5 Zoll nicht selten sind. Immerhin bietet der Monitor mit 460'000 Sub-Pixeln eine hohe Auflösung für detailreiche Bild- und Menüdarstellung und erweist sich als angenehm Blickwinkel-unabhängig.
Der zusätzliche optische Durchsichtsucher ist heute beinahe schon eine Rarität, obwohl er sich in manchen Situationen (helles Umgebungslicht) und besonders beim Energiesparen als nützlich erweist. Nutzt man den optischen Sucher anstelle des LCDs, so reicht der Lithium-Ionen-Akku statt für 390 Aufnahmen sogar für bis zu 1000 Fotos.