Das kleinste Mitglied dieser jubilierenden Familie ist die BS 203 A.
Bereits bekannt und bewährt ist die BS 203.2. Sie ist ein sehr kompakter 2-Wege Regal-Lautsprecher mit Bassreflexgehäuse.
Der Jubiläums-Box, die anstelle des ".2" ein "A" in der Typenbezeichnung aufweist, hat man eine ganz andere Abstimmung spendiert. Sie ist nicht fürs Regal, sondern für die freie Aufstellung auf passenden Ständern konzipiert und ist deshalb mit einer neu abgestimmten Frequenzweiche bestückt worden.
Die Empfindlichkeit ist mit 86 dB Schalldruck (1 Watt Input in 1 Meter Distanz gemessen ) eher niedrig. Doch mit einem potenten Verstärker und dank hoher Belastbarkeit der Boxen sind in kleineren bis mittelgrossen Räumen ausreichende Schallpegel möglich.
Diese hervorragend verarbeiteten Lautsprecher sind in sehr attraktivem, hochglänzendem schwarzem Outfit, das sich fast wie echter Klavierlack anfühlt, aber auch in weissem Hochglanz-Lack erhältlich.
Gut platziert ist...
Die Ständer vom Typ LS 70 (Preis pro Paar 620 Franken) sind ebenfalls echte Schmuckstücke und passen in allen Belangen perfekt zu den Boxen.Die massive Bodenplatte besteht aus Gusseisen. Die Standfestigkeit des Ständers kann erhöht werden, indem die vordere und mittlere Kammer des Aluminiumprofils mit Sand befüllt wird.
Die Boxen stehen auf drei Spikes und sind mit einer zusätzlichen Schraube gegen das Herunterfallen wirkungsvoll gesichert.
Musikalischer Transformator
Damit ist er perfekt für die Wiedergabe von hochauflösenden Tonträgern wie der DVD-Audio und SACD geeignet. Dadurch, dass die Luft fünfmal schneller aus den Falten gepresst wird, als sich die Membran bewegt, ergibt sich ein exzellentes Impulsverhalten.
Ursprünglich stammt dieses Prinzip von Dr. Oskar Heil, der diesen Schallwandler mit "Air Motion Transformer" bezeichnete.
Dieser Tweeter wurde von Elac perfektioniert und weist nun eine deutlich vergrösserte Schallaustrittsöffnung auf. Zudem besitzt er ein neues, extrem kräftiges Neodym-Magnetsystem.
Im tiefen Keller
Spikes sind Trumpf. Rechts die Sicherungsschraube gegen Herunterfallen vom Sockel.
So ist es möglich, mit einer relativ kleinen Membran viel Luft zu bewegen und aus kleinen Gehäusen einen beachtlichen Bass zu zaubern. Gerade für den Tieftöner ist es wichtig, dass er sich tüchtig einlaufen kann, denn die Sicken (Umrandungen) und Zentriermembranen müssen erst mal mit Musiksignalen "weichgeklopft" werden.
Erst dann harmonieren BR-Gehäuse und Basschassis, und das System arbeitet ordnungsgemäss.
Ist der Bass schlussendlich sogar zu stark, kann er durch Einfügen von mitgelieferten Schaumstoff-Pfropfen in die Bassreflexöffnung gedämpft werden.
Uneingespielt
Da wir sehr gespannt auf die Leistungen dieser wunderschönen Jubilare waren, taten wir zu Testbeginn genau das, was man eben nicht tun sollte: Die Boxen aus der Schachtel nehmen und sogleich anspruchsvolle Musik anhören.Das Klangresultat war ernüchternd. Ein greller Sound erfüllte den Abhörraum. Das Klangbild löste sich kaum von den Boxen und wirkte dünn und gepresst.
So wurde der Hörtest vertagt und die Boxen erhielten erst mal die unbedingt notwendige Einspielzeit von mindestens 15 Stunden.
Also aufgepasst: Boxen erst anhören und beurteilen, wenn sie eingespielt sind - das ist kein Witz!
In Concerto
Jegliche Gepresstheit war wie durch Zauberhand verschwunden! Mit einem ausgewogenen, sehr angenehmen Klangtimbre bezauberten diese Schönlinge nicht nur optisch, sondern auch klanglich.
Dass der JET-III ein ganz hervorragender Hochtöner ist, der konventionellen Kalottenstrahlern in Sachen Klangschönheit und Definition deutlich überlegen ist, zeigte sich bei Streichinstrumenten deutlich. Sehr gut ist auch die Feindynamik.
So kommen Details wie die obertonreichen Impulse eines Begleitcembalos hochaufgelöst, ohne aber das Gehör mit "akustischen Nadelstichen" zu peinigen, wie soviele Metallkalotten dies tun.
Die sehr weiträumige Abbildung auch grösserer Klangkörper bestätigte wieder einmal die Ansicht, dass Kleinboxen vielfach räumlicher klingen, als grosse Monster-Systeme.
Natürlich weiss man, dass es Elac noch besser kann und zwar mit dem ausgezeichneten koaxialen X-Jet. Doch dies bedeutet deutlich mehr Aufwand und damit auch höhere Kosten.
Echter Tiefbass
Schwer vergoldet und damit kontaktfreudig. Die relativ grosse Bassrefelxöffnung strahlt nach hinten ab.
Doch die nachfolgend geschilderten Hörerlebnisse führten dazu, dass kein Bedarf bestand, diesen Speaker überhaupt aus der Schachtel zu nehmen.
Bereits bei sinfonischer Musik fiel die bemerkenswert gute Basswiedergabe auf. Sehr schön zeigten diese Kraftzwerge sogar den Klangunterschied zwischen Cello und Kontrabass.
Aber was die kleinen BS 203 A bei Orgelmusik zeigten, sprengte ganz klar den Rahmen.
Soviel Tiefbass aus einer Kleinbox, war noch nie zu hören! Und es sei mit aller Deutlichkeit festgehalten, dass dies keine sogenannten Pseudobässe sind, die durch hohe Klirrfaktoren erzeugt werden und das Gehör tatsächlich bis zu einem gewissen Grad täuschen können.
Nein, dieser Bass ist echt und tief. Natürlich hat er nicht den Druck und die Präzision grosser Systeme. Trotzdem kam der Wunsch nach einem Subwoofer nicht auf.
Es jazzt und rockt...
Die Dynamik und die maximal unverzerrt erzielbaren Schallpegel, ein potenter Verstärker vorausgesetzt, erstaunten.
Natürlich geht den kleinen Jubilaren beim berüchtigten Boxenkiller der Test Record "Impression" mit seinen brachialen Tiefstbassimpulsen dann und wann die Puste aus.
Doch das ist Testmaterial und keine musikalische Normalkost.
Mit ihrem satten, vollen Klang konnten die Boxen auch bei einer Sting "Brand New Day" oder einer "Shangri-La" von Mark Knopfler begeistern.
In unserem normal bedämpften, rund 42 m2 grossen Abhörraum , wäre ein zusätzlicher Subwoofer glatter Luxus gewesen.
Fazit
Alle Chassis werden im eigenen Hause hergestellt. Für die hochpräzise Fertigung der JET-III-Hochtöner kommen Roboter zum Einsatz.
Ein Subwoofer ist für normale Ansprüche tatsächlich überflüssig. Zur generell hohen Klangqualität gesellt sich eine hervorragende Verarbeitung mit bestechender Optik.
Dass das ganze preislich, trotz "made in Germany", nicht aus dem Rahmen fällt, ist das Tüpfelchen auf dem i.