Während andere HiFi-Hersteller die Musik als MP3-Dateien auf die Festplatte abspeichern, verwendet Sony das hauseigene und kopiergeschützte ATRAC 3-Datenreduktionssystem, das als ATRAC Typ S und R schon seit ein paar Jahren den MiniDisc-Recordern zu längeren Aufnahmesessionen verhilft.
Mit der 40 GB-Festplatte offeriert Sonys Harddisk-Recorder damit bis zu 600 Stunden Musik-Auswahl.
Aufnahmen auf Harddisc

Der SCMS-Kopierschutz tritt auch beim Kopieren mit dem integrierten CD-Laufwerk in Aktion, so dass sich eine kopiergeschützte CD-R nur mit einem externen CD- oder DVD-Player über den Analogeingang überspielen lässt.
Digital kopierbare CDs lassen sich mit dem eingebauten Laufwerk sehr bequem mit einem synchronisierten Betrieb – auf Wunsch auch mit zweifacher Geschwindigkeit – kopieren, wobei ein vorhandener CD-Text übernommen wird. Wird während der normalen CD-Wiedergabe auf der Fernbedienung die Taste "REC-IT" gedrückt, so wird der laufende Titel auf die Festplatte überspielt.

Analoge und digitale Anschlüsse
Neue Aufnahmen können wahlweise innerhalb einer bestehenden Gruppe, einem sogenannten Album, zu bestehenden Aufnahmen hinzugefügt werden, oder es wird ein neues Album eröffnet, welches automatisch nummeriert wird und später mit einem Namen versehen werden kann.
Komfortables Editieren
Zunächst musste sich der CD Pre24 im Vergleich zu renommierten Mitbewerbern klanglich behaupten. Gehört wurde mit dem Endverstärker McIntosh MC2102 sowie den Lautsprechern B&W 800 und KEF Reference 201. Tonal plazierte sich der Musical Fidelity zwischen dem Arcam CD23 und T+A CD 1240 R. Gegenüber dem Landsmann spielte er etwas strahlender und generierte noch mehr "Luft" zwischen Einzelinstrumenten. Dem setzte der T+A eine extrem dynamische und plastische Spielweise gegenüber, die allerdings – je nach Filterstellung – stellenweise etwas ins Unruhige abzudriften drohte. Hier lag denn auch eine grosse Stärke des Briten: Der CD Pre24 verlor nie die Ruhe im Sturm und wirkte auch bei Fortissimo-Passagen völlig unangestrengt und homogen. Diese "innere Ruhe" und Ausgeglichenheit schätzt man umso mehr, je länger man mit dem CD Pre24 hört. Sie verleiht der CD-Wiedergabe den gewissen "human touch", mit dem Musikkonserven erst wirklich zum Leben erwachen. Stimmen erklingen süss, Instrumente mit natürlichem Timbre und wunderschönen Klangfarben.Offenbar bewirkt die Upsampling-Technik wirklich einiges, denn auch alte Digitalaufnahmen erstrahlen in neuem Glanz und klingen irgendwie schöner, als man sie in Erinnerung hat. Die dynamischen Eigenschaften lassen nichts zu wünschen übrig. So erklingt ein hart angeschlagenener Flügel im Diskantbereich durchdringend klar und stabil, ohne ins Metallische abzugleiten. Percussion kommt unglaublich fein und ziseliert. Der Tieftonbereich schliesslich enorm konturiert und druckvoll bis in tiefste Lagen. Hier zahlt sich wohl der hohe Aufwand aus, den man bei der Stromversorgung des CD Pre24 getrieben hat.
Zugriff leicht gemacht
Der Zugriff auf die Musiktitel erfolgt über die Alben (Gruppen), innerhalb derer dann die einzelnen Musiktitel – über die Fernbedienung auch direkt - angewählt werden.Neben den auch für den CD-Teil verfügbaren Wiedergabemodi wie Zufallswiedergabe und Wiederholung lassen sich für die Festplatte bis zu zehn verschiedene Abspiellisten erstellen, die aus beliebigen Titeln der gespeicherten Musikstücke bestehen können.
Diese Abspiellisten können – wie die Alben – mit einem Namen versehen werden und bleiben auch dann gespeichert, wenn der Recorder ausgeschaltet wird.
Titel, die mit einem Namen versehen worden sind, lassen sich mit einer Suchfunktion schnell und bequem auf der Festplatte lokalisieren. Dazu muss man nur ein Stichwort eingeben, um nach einem gewünschten Album oder Titel suchen zu lassen.
Hilfreich für die Wiedergabe ist auch das zweizeilige Display, welches wahlweise für den CD-, den Harddisk-Teil oder auch für beide gleichzeitig die Spielzeit, Namen und anderes anzeigt.
Ausserdem kann auch eingesehen werden, wie viel Prozent Speicherplatz die bisherigen Aufnahmen auf der Festplatte in Anspruch nehmen.
HiFi-Stereofonie der Extraklasse – für Puristen. Musical Fidelity besinnt sich zum 20jährigen Jubiläum auf sein Wurzeln und präsentiert ein stimmige, musikalische Wiedergabekette, die weder in puncto Verarbeitung, Handling noch Klang Wünsche offenlässt.
Messungen bei datenreduzierenden Systemen sind nur bedingt aussagekräftig, weil die Datenreduktion nur bei komplexeren Signalen in Aktion tritt und beispielsweise die Hochtonauflösung oder die Dynamik limitiert.Damit sollte dem Hörtest eine besondere Bedeutung zukommen. Zur Beurteilung wurden mit dem CD-Laufwerk Musiktitel auf die Festplatte kopiert, die dann in datenreduzierter Form gespeichert sind.
Im Hörtest konnten mit kritisch ausgewählter Musik die für das ATRAC 3-Datenreduzierungssystem typischen Klangverluste herausgehört werden.
So bewirkte die Datenreduktion bei einem Bläserensemble einen geringfügigen Verlust an Klangfarbe. Dennoch schmetterten die Blechbläser mit überzeugender Dynamik. Etwas stärker büsste aber Klaviermusik an Vitalität ein. Harte Anschläge im Forte verloren etwas an Impulskraft und metallischem Glanz, wie er bei diesem Instrument bei lauten Passagen typisch ist.
Insgesamt ist die Klangqualität jedoch erstaunlich gut und bei weniger kritischer Musik waren Klangverluste kaum feststellbar.
Anschlüsse für weitere Geräte sind nicht in der grossen Zahl nötig wie bei einer Anlage, die aus Einzelkomponenten besteht. Ein Kassettengerät oder ein Videorecorder sollte aber schon zusätzlich anschliessbar sein. Hierfür sind analoge Cinch-Anschlüsse erforderlich. Digitale Verbindungen sind nötig etwa für Mini-Disc oder CD-Brenner. Wichtig fürs Heimkino sind die Videoanschlüsse. Mindestens ein Eingang ist nötig für den Videorecorder. Die Art des Ausgangs bestimmt die übertragene Bildqualität. Hochstehend sind Komponentenanschlüsse für den Projektor, aber auch RGB-beschaltete Scart-Ausgänge für Projektor oder TV. Ein S-Video-Ausgang ergibt ebenfalls eine gute Bildqualität, kann aber auch für das Überspielen auf einen S-VHS-Recorder verwendet werden.
Sony bietet mit diesem elegant gestylten Harddisc-Recorder ein vielseitiges HiFi-Gerät an, das mit einer hohen Speicherkapazität zu überzeugen vermag.Die Datenreduktion arbeitet in den meisten Fällen gut, nur für kritische Musik wäre die Möglichkeit wünschenswert, diese ohne Datenreduktion auf der Harddisc abspeichern zu können.
Dieses Gerät spricht weniger den Klangpuristen, sondern vor allem jene an, die damit sowohl einen Audiorecorder als auch ein grosses Musikarchiv in einem haben möchten.