Während andere HiFi-Hersteller die Musik als MP3-Dateien auf die Festplatte abspeichern, verwendet Sony das hauseigene und kopiergeschützte ATRAC 3-Datenreduktionssystem, das als ATRAC Typ S und R schon seit ein paar Jahren den MiniDisc-Recordern zu längeren Aufnahmesessionen verhilft.
Mit der 40 GB-Festplatte offeriert Sonys Harddisk-Recorder damit bis zu 600 Stunden Musik-Auswahl.
Aufnahmen auf Harddisc
Das Display zeigts: Harddisc-Recorder im Synchro-Aufnahmemodus
Aufgenommen werden kann beim HAR-D1000 über den Analog- oder den optischen Digitaleingang, wobei dank dem eingebauten Abtastratenwandler auch DAT-Aufnahmen digital überspielt werden können, falls sie kein Copybit enthalten. Der SCMS-Kopierschutz tritt auch beim Kopieren mit dem integrierten CD-Laufwerk in Aktion, so dass sich eine kopiergeschützte CD-R nur mit einem externen CD- oder DVD-Player über den Analogeingang überspielen lässt.
Digital kopierbare CDs lassen sich mit dem eingebauten Laufwerk sehr bequem mit einem synchronisierten Betrieb – auf Wunsch auch mit zweifacher Geschwindigkeit – kopieren, wobei ein vorhandener CD-Text übernommen wird. Wird während der normalen CD-Wiedergabe auf der Fernbedienung die Taste "REC-IT" gedrückt, so wird der laufende Titel auf die Festplatte überspielt.
Analoge und digitale Anschlüsse
Neue Aufnahmen können wahlweise innerhalb einer bestehenden Gruppe, einem sogenannten Album, zu bestehenden Aufnahmen hinzugefügt werden, oder es wird ein neues Album eröffnet, welches automatisch nummeriert wird und später mit einem Namen versehen werden kann.
Komfortables Editieren
Wie bei einem MiniDisc-Recorder werden Editierfunktionen im Edit-Menu angewählt, so dass der Name dieser Funktion im Display erscheint.Mit Erase kann entweder ein einzelner Titel oder ein Album mit den darin enthaltenen Titeln gelöscht werden. Dadurch kann man auf der Festplatte Platz für weitere Aufnahmen freimachen.
Mit Divide wird eine neue Titelmarkierung gesetzt, wobei die Rehearsal-Funktion den provisorisch anvisierten Anfangspunkt als Beginn des neuen Titels wiederholt vorspielt. Dieser Punkt kann nun mit dem Jog-Dial-Drehknopf vor und zurück verschoben werden, bevor er gesetzt wird.
Die Funktion Combine ist nichts anderes als das Löschen einer Titelmarkierung, wobei die zwei aufeinanderfolgenden Titel zu einem zusammengefasst werden.
Mit Hilfe der Move-Funktion kann die Reihenfolge der Titel innerhalb eines Albums verändert werden.
Zusätzlich können noch Namen eingegeben werden. Im Stopp-Modus wird der Name eines Albums und im Play/Pause-Modus der Name des Titels eingegeben, wobei neben dem Namen des Titels auch noch derjenige des Interpreten separat eingegeben werden kann.
Dabei erfolgt die Texteingabe über die Zehnertastatur der Fernbedienung oder über die PC-Anbindung mit dem mitgelieferten USB-Kabel, so dass die Namen von der Internet-Datenbank CDDB übernommen werden.
Wer sich beim Editieren vertan hat, kann mit der Undo-Funktion den jeweils letzten Editiervorgang rückgängig machen.
Zugriff leicht gemacht
Auf der einen Geräteseite hat Sony einen CD-Player, auf der anderen eine Harddisc eingebaut, die angenehm leise arbeitet.
Der Zugriff auf die Musiktitel erfolgt über die Alben (Gruppen), innerhalb derer dann die einzelnen Musiktitel – über die Fernbedienung auch direkt - angewählt werden. Neben den auch für den CD-Teil verfügbaren Wiedergabemodi wie Zufallswiedergabe und Wiederholung lassen sich für die Festplatte bis zu zehn verschiedene Abspiellisten erstellen, die aus beliebigen Titeln der gespeicherten Musikstücke bestehen können.
Diese Abspiellisten können – wie die Alben – mit einem Namen versehen werden und bleiben auch dann gespeichert, wenn der Recorder ausgeschaltet wird.
Titel, die mit einem Namen versehen worden sind, lassen sich mit einer Suchfunktion schnell und bequem auf der Festplatte lokalisieren. Dazu muss man nur ein Stichwort eingeben, um nach einem gewünschten Album oder Titel suchen zu lassen.
Hilfreich für die Wiedergabe ist auch das zweizeilige Display, welches wahlweise für den CD-, den Harddisk-Teil oder auch für beide gleichzeitig die Spielzeit, Namen und anderes anzeigt.
Ausserdem kann auch eingesehen werden, wie viel Prozent Speicherplatz die bisherigen Aufnahmen auf der Festplatte in Anspruch nehmen.
Musikalische Harddisc
Messungen bei datenreduzierenden Systemen sind nur bedingt aussagekräftig, weil die Datenreduktion nur bei komplexeren Signalen in Aktion tritt und beispielsweise die Hochtonauflösung oder die Dynamik limitiert.Damit sollte dem Hörtest eine besondere Bedeutung zukommen. Zur Beurteilung wurden mit dem CD-Laufwerk Musiktitel auf die Festplatte kopiert, die dann in datenreduzierter Form gespeichert sind.
Im Hörtest konnten mit kritisch ausgewählter Musik die für das ATRAC 3-Datenreduzierungssystem typischen Klangverluste herausgehört werden.
So bewirkte die Datenreduktion bei einem Bläserensemble einen geringfügigen Verlust an Klangfarbe. Dennoch schmetterten die Blechbläser mit überzeugender Dynamik. Etwas stärker büsste aber Klaviermusik an Vitalität ein. Harte Anschläge im Forte verloren etwas an Impulskraft und metallischem Glanz, wie er bei diesem Instrument bei lauten Passagen typisch ist.
Insgesamt ist die Klangqualität jedoch erstaunlich gut und bei weniger kritischer Musik waren Klangverluste kaum feststellbar.
Fazit
Sony bietet mit diesem elegant gestylten Harddisc-Recorder ein vielseitiges HiFi-Gerät an, das mit einer hohen Speicherkapazität zu überzeugen vermag.Die Datenreduktion arbeitet in den meisten Fällen gut, nur für kritische Musik wäre die Möglichkeit wünschenswert, diese ohne Datenreduktion auf der Harddisc abspeichern zu können.
Dieses Gerät spricht weniger den Klangpuristen, sondern vor allem jene an, die damit sowohl einen Audiorecorder als auch ein grosses Musikarchiv in einem haben möchten.