Design und Verarbeitung
Eins vorneweg: Das Design des GoGear 6320 ist einsame Klasse. Die schwarze Vorderseite ist mit einem spiegelnden, dünnen Glas überzogen. Die Rückseite besteht aus einer gestrichenen, an den Kanten abgerundeten Metallplatte.Auf der linken Seite befindet sich der ON/OFF und HOLD Schalter, auf der rechten ist die Lautstärkenkontrolle.
In Anbetracht der neuen iPod Reihe und dem Creative Zen Vision:M, hätte der Screen etwas grösser ausfallen können. Das Gehäuse wirkt äusserst solide, kompakt, und die Verarbeitung ist hochwertig.
Interface und Usability
Das Interface überzeugt mit der gestochenen Schärfe und einfacher Handhabung.
Durch den ansonsten komplett schwarzen Player schimmern blau leuchtende Navigationstasten unter der berührungsempfindlichen planen Oberfläche hervor.
Durch die hintergrundbeleuchteten Tip-Tasten entstehen neue und überaus intelligente Möglichkeiten.
Im gegenwärtigen Menu ungebrauchte Funktionenstasten werden einfach ausgeblendet. Wenn der GoGear zum Beispiel eine Diashow abspielt, werden alle Tasten bis auf die „Back“-Taste ausgeblendet.
Dadurch wird der Blick auf das Wesentliche geschärft und die Anwender erlernen die Möglichkeiten und Grenzen ihres Gerätes wesentlich einfacher.
Die Benutzerführung ist logisch aufgebaut und sollte meist ohne zusätzliche Blicke ins Manual selbsterklärend sein. Die Auflösung von 220 x 176 Pixeln im Spiel mit den 65'000 Farben ergeben ein scharfes und edles Erscheinungsbild.
Um für Abwechslung zu sorgen, gibt es ein nettes Feature: die Skins.
Mit Hilfe der Skins kann man die Darstellung des Dateibrowsers farblich ändern. Leider sind bis zum jetzigen Zeitpunkt lediglich zwei verschiedene Skins wählbar, ein dunkler und ein heller. Hier könnte Philips noch Plätze gut machen, den die Community liebt Abwechslung.
Der GoGear fühlt sich in der Hand sehr geschmeidig an und zieht durch die glänzende Oberfläche alle Blicke auf sich.
Dank den hochwertigen In-Ear Kopfhörern bemerkt man selbst nach zwei Stunden Musikgenuss kein Drücken im Ohr. Da drängt sich die Frage auf: Warum man auf der Strasse so viele Leute mit den weissen iPod Hörern sieht...
Der Player lässt sich ohne Probleme mit einer Hand bedienen. Durch die eingesenkten Lautstärketasten, ist es auch im "Hold"-Zustand möglich, die Lautstärke anzupassen.
Funktionsumfang
MacIntosh Benutzer bleiben allerdings aussen vor: Der GoGear verlang nach einem Windows Betriebssystem.
Ein riesen Plus: der GoGear kommt auch ohne jegliche zusätzliche Software aus. Beim Anschliessen an den PC (Windows) wird der Player wie eine Harddisk angezeigt. Per Drag and Drop kann so direkt Musik auf den Player kopiert werden.
Die Musik kann über "Wiedergabelisten", "Alle Titel", "Interpreten", "Alben" und "Genres" abgespielt werden. Seltsamerweise kann man die Tracks mit 0 bis 5 Sternen zwar bewerten, jedoch nicht nach den Bewertungen abspielen.
Wo ein farbiger Screen ist, sind auch die Fotos nicht weit entfernt. Was bei den Audiofiles so hervorragend per Drag and Drop funktionierte, braucht leider bei den Bildern den Windows Media Player.
Auch die Covers die im ID3-Tag eingebunden sind, werden nicht übernommen. Stattdessen muss man das Bild des Covers in "album art.jpg" umbenennen und ins entsprechende Verzeichnis der Musikdateien kopieren.
Die üblichen ID3-Tags wie Album, Künstler, Titelname und Genre werden anstandslos übernommen.
Die Diashow wird jedoch nur intressant mit dem optional erhältlichem Videokabel zum Anschluss an einen Monitor oder TV. Denn auf dem Screen des GoGear sind die Bilder zu klein und deatailarm.
Des weiteren gibt es ein Mikrophon, welches Sprachaufnahmen in WAV abspeichert. Trotz der kleinen Grösse des Mikrophons stellte es sich als äusserst potent und nebengeräuschunterdrückend heraus.
Die Lautstärke des GoGear ist im allgemeinen relativ leise. Im Strassenverkehr der Stadt hörte ich auf 90% der maximalen Lautstärke, da gibt es nicht mehr viel Spielraum nach oben – dafür Sicherheit fürs Trommelfell.
Die in Asien und USA integrierte Radiofunktion bleibt in Europa leider aussen vor.
Der Grund ist bei einer Importsteuer für Radios nach Europa zu finden. Mit einem Betrag von ungefähr 10.- Euro pro Gerät ist das nachvollziehbar.
Im übrigen konnte ich auch mit einem Einspielen der US Firmware dem Europa-GoGear kein Radiospielen entlocken.
Zubehör
Die mitgelieferten In-Ear Kopfhörer sind erste Sahne.
Die Anleitung ist sehr kurz gehalten, enthält aber das Wesentlichste. Die ausführliche Anleitung findet sich auf der mitgelieferten CD als PDF.
Die Software, um die Firmware automatisch über das Web upzudaten, befindet sich ebenfalls auf der CD. Die Installation ist gut gelöst und sollte für niemanden eine Hürde darstellen.
Zu bemängeln sind die zwei ständig laufenden Prozesse auf dem PC, selbst wenn der Player nicht angeschlossen ist. Beim Verbindungskabel handelt es sich um eine Y-Lösung. Gemeint ist damit, dass der USB-Anschluss und das Netzteil an einem Strang hängen. Diese Lösung ist nicht so glücklich, da bei einem Transport von Daten auf einen Drittrechner auch ständig das Netzteil auf die Reise muss.
Das Netzteil zeichnet sich ebenfalls wie der Player mit einem schwarzen Hochglanz-Design aus. Als letzter Zusatz gibt es noch eine neoprenartige Schutzhülle. Alles sehr edel verarbeitet.
Dockingstation, Schutzhülle, Video- und Digitalkamera-Kabel müssen separat erworben werden.
Der GoGear 6320 unterstützt USB On-The-Go, somit können Bilder der Digitalkamera direkt auf den Player kopiert werden. Eine Liste der unterstützten Kameras findet man im Handbuch, welches online bei
Die Dockingstation muss leider separat erworben werden.