Edle Erscheinung
In seinem kompakten und solide verarbeiteten Metall-Gehäuse mit Aluminiumfront kommt der üppig ausgestattete AV-Receiver von Philips zwar edel daher, macht aber mit sehr wenigen Bedienelementen klar auf Understatement und unterscheidet sich damit grundlegend von den völlig überladenen und auch für Fachleute schwierig zu bedienenden, monströsen Artgenossen.Technisch auf der Höhe
Als erster auf dem Markt verfügt dieser AV-Receiver neben dem üblichen UKW/MW-Tuner über einen DAB-Tuner, so dass auch der Tunerteil klanglich sehr viel bieten kann.Ausserdem kann das Gerät als Audio/Video-Schaltzentrale mit einer reichhaltigen Ausstattung aufwarten: Mit zwei HDMI-Eingängen und einem HDMI-Ausgang ist man bereits für hochauflösende Videobilder (HDTV) gerüstet.
Dank hochwertigen digitalen Endstufen holt man aus einem relativ kompakten Gehäuse eine fast unglaubliche Leistung.
Analog und Digital-Radio
Für die Senderspeicherung stehen 40 Plätze zur Verfügung, die nach freier Wahl mit UKW- oder MW-Sendern belegt werden können.
Eine Signalstärke-Anzeige für den analogen Radioempfang fehlt, was aber nicht stört, solange das Gerät an einer Kabelanlage betrieben wird.
Bei UKW-Empfang sind dank RDS Sendernamen und Radiotext verfügbar, die über den Videoausgang auch auf dem Bildschirm angezeigt werden.
Zum Empfang des digitalen Rundfunks hat Philips eine DAB-Wurfantenne mitgeliefert, die an einer zusätzlichen Buchse am Receiver angeschlossen wird.
Zum Abspeichern von maximal 99 DAB-Sendern muss im DAB-Modus ein Suchlauf gestartet werden.
Hat der Tuner eine Frequenz gefunden, so stehen mehrere Sender in einem Ensemble zur Verfügung, die in alphabetischer Reihenfolge gespeichert werden.
Zudem gibt eine fünfstufige Signalstärke-Anzeige am Gerät über die Signalqualität Auskunft.
Vergleicht man die Klangqualität eines Radiosenders zwischen DAB- und UKW-Empfang, so kann der DAB-Tuner bei einer optimalen Digitalübertragung gegenüber UKW vor allem bei klassischer Musik mit einer dynamischeren, nahezu rauschfreien und damit hörbar klareren Musikwiedergabe überzeugen.
Doch ist die Klangqualität aller DAB- Sendungen noch nicht über alle (klanglichen) Zweifel erhaben.
Einige Sender bringen das Klangmaterial brillant, andere eher matt und farblos.
Digital Power
Digitalverstärker haben ihre Vor- und Nachteile. Unbestritten ist, dass man aus kleinen Abmessungen unglaublich viel Leistung erzielen kann.Bezüglich Klangqualität hat man bisher sehr gut, aber leider auch weniger gut klingende Exemplare gehört. Power ist eben nicht alles.
Doch Philips gibt sich alle Mühe, auch klanglich auf der Höhe zu sein und nennt ihren Verstärker "UCD" was "Universal Class D" heisst.
Darunter kann man sich leider nicht all zu viel vorstellen und Philips plaudert darüber auch nicht aus der Schule.
Lediglich der Zusatz "Zero Feedback" deutet an, dass man keine der bei Audiophilen verhassten Gegenkopplung verwendet, um Klirren und Rauschen zu vermindern und sich dafür andere Probleme einzuhandeln.
Vielseitige AV-Schaltzentrale
Das Anschlussfeld bietet zahlreiche Anschlussmöglichkeiten für Videozuspielgeräte (HDMI, Hosiden und Cinch) sowie analoge und digitale Cinch-Buchsen für Audio-Geräte.
Wie es sich für einen AV-Receiver gehört, ist der Verstärkerteil mit zahlreichen Anschlüssen für Audio- und Videogeräte ausgestattet, wobei für Audio- sowie Videosignale sowohl analoge als auch digitale Buchsen vorhanden sind. Freunde der mehrkanaligen SACD sowie der DVD-Audio werden den Mehrkanal-Audioeingang zu schätzen wissen.
Wer auf den 5.1-Eingang verzichtet, kann den Receiver so konfigurieren, dass drei zusätzliche Stereo-Eingänge verfügbar werden.
Darüber hinaus besitzt der Receiver über vier weitere analoge Stereo-Eingänge. Zu diesen gehören teilweise auch Videoeingänge, und zwar zwei in der RGB-Variante mit Cinch-Anschluss sowie vier mit Hosiden-Buchsen oder einfacher Cinch-Verbindung (Composite).
Einer dieser Videoeingänge befindet sich als Frontanschluss unter einer Klappe.
Digitale Signale können über vier Eingänge zugespielt werden, drei davon koaxial und einer optisch.
Der Digitalausgang, womit auch DAB-Sendungen mitgeschnitten werden können, wird leider nur als koaxiale Variante angeboten, so dass einige MiniDisc- und Harddisc-Recorder über den analogen Pfad gespeist werden müssen.
Raumklang in allen Varianten
Anzeigen mal anders: Bullaugen als Displays
Dank den sechs Endstufen finden auch sechs Lautsprecher Anschluss.
Beim Verzicht auf den Surround-Back-Lautsprecher kann im 5.1-Modus die sechste Endstufe für einen passiven Subwoofer verwendet werden.
Ausserdem kann der Ton des Fernsehers dem ProLogic II-Decoder zugeführt werden, so dass man mit entsprechend codiertem Stereoton in den Genuss von Raumklang kommt.
Digitale Multimediaschnittstelle
Mit dem HDMI-Ausgang kann einem entsprechend ausgerüsteten Fernseher oder Beamer das Videosignal digital zugeführt werden, was vor allem dann sinnvoll ist, wenn eine Videoquelle – beispielsweise ein DVD-Player - das Signal über einen HDMI-Ausgang an einen HDMI-Eingang des Receivers ausgibt.Installation und Bedienung
Der Lieferumfang enthält ausserdem einige Kabel für Audio- und Videogeräte sowie ein Antennenkabel für den UKW-Tuner.
Darunter befindet sich auch ein Scartkabel für ein Fernsehgerät, welches am Receiver mit sechs Cinch-Steckern und einem 2,5-mm-Stecker für die Scartsteuerung angeschlossen wird.
Verschiedene Bildschirm-Menus führen durch die Installation, womit unter anderem auch die Lautsprecherkonfiguration bewerkstelligt wird.
Zudem können die Tabelle der Radiosender sowie der RDS-Radiotext auf dem Bildschirm bequem eingesehen werden.
Die Fernbedienung zu dieser Komplettanlage ist lobenswert handlich und übersichtlich gehalten, so dass sie mit wenigen Tasten auskommt.
Trotzdem ermöglicht sie beispielsweise die Regelung des Subwooferpegels, ohne ein Setup-Menü aktivieren zu müssen. Zudem beherrscht sie auch die Bedienung eines Fernsehers und DVD-Players bzw. Recorders von Philips.
Fein und dynamisch
Sowohl im Stereo- als auch im Surround-Betrieb erzeugen die kräftigen digitalen Endstufen einen klaren, fein aufgelösten Klang, wobei auch die Dynamik nicht zu kurz kommt.So werden weiträumige Filmszenen überzeugend in den Abhörraum gebracht und auch knallige Szenen aus Action Filmen kommen hautnah herüber. Voraussetzung sind natürlich potente Lautsprecher, die in der Lage sind, den Power der digitalen Endstufen vollumfänglich wiederzugeben.
Nicht nur bei Filmen, auch bei reiner Musikwiedergabe macht der DFR9000 eine sehr gute Figur und bringt hochaufgelöste Klänge ab SACD sowohl in Stereo- als auch in Surround Sound.