Umfangreiche Features
Trotz äusserster Kompaktheit vermag der Camcorder mit umfangreichen Features aufzutrumpfen. Ausgestattet ist er mit demselben 1/6 Zoll CCD mit 800 000 Bildpunkten wie der MiniDV-Camcorder NV-GS50, einem 10fachen optischen Zoom, einem zuschaltbaren bis 100fachen Digitalzoom, eingebautem Stereomikrofon und Lautsprecher sowie einem auf zwei Achsen verstellbaren 2,5 Zoll LCD-Monitor.Dank Bildstabilisator und einwandfrei arbeitender Automatik gelingen die Aufnahmen auf Anhieb. Kreative finden im verständlich aufgebauten Menu weitere hilfreiche Features. So sind die Schärfe, die Belichtung und der Weissabgleich auch manuell einstellbar. Die Gegenlichtkorrektur hilft bei schwierigen Lichtverhältnissen.
Das Menu ist am Camcorder selber bei aufgeklapptem LCD gut mit einem Finger zu bedienen, so dass gleichzeitg die Auswirkung auf das Bild überprüft werden kann. Aber auch die Kreditkarten grosse, flache Fernbedienung erlaubt die Menusteuerung, ebenso wie die Bedienung des Camcorders inklusive Aufnahme und Zoom.
Foto, Video oder Video?
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Fürs Betrachten oder Editieren der Aufnahmen kann der Monitor umgeklappt werden. Die Bedienelemente befinden sich direkt davor.
Die mitgelieferte SD Card hat eine Kapazität von 512 MByte. Das reicht für etwa 3500 VGA-Bilder (640 x 480) in der Fine-Qualität. In normaler Qualität sind es 7000 Fotos, also genügend für einen langen Tag.
MPEG2-Aufnahmen sind ebenfalls in zwei Qualitäten möglich. In der besseren reichen die 512 Mbyte für 10 Minuten, in der schlechteren („normalen“) für 20 Minuten. Das ist nicht eben viel, aber erstens können die Aufnahmen auf den Computer überspielt und von der Karte gelöscht werden und zweitens sind SD Cards mit höherer Speicherkapazität angekündigt.
In MPEG4, dem Aufnahmeformat fürs Internet und für den E-Mail-Versand, reichen die 512 MByte wieder für längere Partys. Hier gibt es vier Qualitäten mit Aufnahmezeiten von einer Stunde bis zu 10 Stunden und 10 Minuten.
TV oder Computer
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Die Bedienoberfläche der MediaStage-Software präsentiert sich sehr übersichtlich.
MPEG4 kann nur über den Computer wiedergegeben werden. Über einen USB-Anschluss gelangen die Aufnahmen (auch Fotos und MPEG2-Bilder) in den Computer. Die mitgelieferte Software „MediaStage“ erlaubt das Betrachten, den Schnitt und die Verwaltung der Bilder. Ihre Bedienung ist sehr einfach und intuitiv erfassbar.
Ab Windows 98SE bis XP werden alle Microsoft-Betriebssysteme unterstützt. Ein Pentium III mit 600 MHz und 256 MB Arbeitsspeicher sind weitere Systemvoraussetzungen. Andernfalls werden die Bewegtbilder nur ruckelig wiedergegeben und der Ton setzt aus. Sind die Systemvoraussetzungen erfüllt, werden auch die Übergänge von einer Szene zur anderen ohne Ruckeln wiedergegeben.
Die Bearbeitung am Computer erfordert allerdings einen Netzanschluss, denn beim Zugriff auf die Daten über die USB-Schnittstelle will der SV-AV100 mit Akku und Netz gleichzeitig betrieben werden. Es ist also nicht möglich, unterwegs einen Film mit dem Notebook zu schneiden.
Schneller Controller für die SD-Card
Selbstverständlich kann die SD Memory Card auch direkt in ein Gerät mit entsprechendem Leser gesteckt werden. Interessant wird dieses Feature im Zusammenspiel mit dem DVD-RAM-Recorder DMR-E100H von Panasonic. Hier können die Videos auf die Festplatte oder die DVD-RAM gespeichert, weiterbearbeitet und auf einer DVD-R archiviert werden. Umgekehrt lassen sich auch mit dem DMR-E100H aufgenommene Fernsehprogramme auf die SD Card überspielen und über den SV-AV100 betrachten.Die hochaufgelöste MPEG-2-Aufnahme erfolgt mit 6 Mbps. Um diese Datenmenge bearbeiten zu können, braucht es eine SD Card mit schnellem Controller. Diese bietet zur Zeit nur Panasonic an.
Unterschiedliche Bildqualitäten
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Bewegtbilder in MPEG2 und Fotos zeigen auch feine Details und komplexe Strukturen.
Der grosse Unterschied in den Bildspezifikationen zeigt sich auch visuell. Die MPEG4-Aufnahmen lassen keine feinen Details zu. Sie sind verwaschen und zeigen viel Rauschen hervorgerufen durch starke Datenkompression. Über E-Mail verschickt, können sie einen groben Eindruck vom Geschehen vermitteln.
Einen sehr guten Eindruck hinterlassen hingegen die MPEG2-Bilder. Die Farben sind kräftig. Ihre Ränder überstrahlen nicht, wodurch der scharfe Bildeindruck noch verstärkt wird. Die Auflösung ist gut, ebenso die Grauabstufung, so dass ein detailreiches, plastisches Bild gezeichnet wird. Einzig bei Farbverläufen in grossen Flächen (blauer Himmel, Schneefeld) produziert die Datenkompression unnatürlich wirkende Abstufungen.
Die Fotos im JPEG-Format zeigen bezüglich Farben und Auflösung ebenso gute Werte wie die bewegten MPEG2-Bilder. Detailreich und prägnant wirken sie auf dem Computermonitor. Beeindruckend erscheinen sie auf einem 82 cm Fernsehschirm. Die leichten Treppenstufen fallen bei normaler Betrachtungsdistanz nicht auf. Die Fotos eignen sich also bestens für die Präsentation als „Dia-Show“.