TESTBERICHT
Next Z Generation: Die Nikon Z 6II ist eine leicht verbesserte Variante der originalen Z 6, die vor gut zwei Jahren auf den Markt kam.Next Z Generation: Die Nikon Z 6II ist eine leicht verbesserte Variante der originalen Z 6, die vor gut zwei Jahren auf den Markt kam.

Bei der neuen spiegellosen Vollformatkamera Z 6II hat Nikon das Rad nicht neu erfunden. Bewährtes aus der Z 6 wurde beibehalten, Gutes verbessert und Kritikpunkte beseitigt.

So haben sich die Abmessungen im Vergleich zu den Modellen Z 6 und Z 7, die beide vor gut zwei Jahren auf den Markt kamen, nicht merklich verändert. Die Nikon Z 6II ist mit 134 x 100,5 x 69,5 mm um wahnsinnige 2 Millimeter tiefer als ihr Vorgänger und wiegt 30 Gramm mehr.

Dies ist auf die erste Verbesserung und äusserlich sichtbare Veränderung der neuen Kamera zurückzuführen. Sie besitzt jetzt zwei Karteneinschübe. Einen für XQD- oder CFexpress- und einen für die normalen SD-Karten. Hurra, und danke dafür, Nikon! Nun ist man für die meisten Anwendungen nicht mehr auf die teuren und exotischen Speicherkarten angewiesen.

Einsicht gezeigt: Die Nikon Z 6II darf neu neben XQD- oder CFexpress- auch wieder mit den gewöhnlichen SD-Karten bestückt werden.Einsicht gezeigt: Die Nikon Z 6II darf neu neben XQD- oder CFexpress- auch wieder mit den gewöhnlichen SD-Karten bestückt werden.

Sonst hat sich am Gehäuse vom Aussehen und der Bauweise her nichts geändert. Und das ist auch gut so. Es besteht nach wie vor aus einer robusten Magnesiumlegierung und ist Staub- und Tropfwasserresistent. Der komfortable Handgriff mit dem vorderen Drehrad und die Lage der übrigen Bedienungselemente wurden unverändert von der Z 6 übernommen.

Laut Nikon soll die Rändelung am Haupteinstellrad nun griffiger sein. Beim Fotografieren mit dem von Nikon zur Verfügung gestellten Testgerät – einem sogenannten «Sample», also bereits voll funktionsfähig, jedoch Software-mässig noch nicht optimiert – ist mir dies jedoch nicht speziell aufgefallen.

Nimm zwei

Die Nikon Z 6II besitzt neu zwei kombinierte Bildprozessoren der aktuellen Expeed-6-Generation sowie einen schnelleren und grösseren Pufferspeicher mit erhöhtem Datendurchsatz. Dadurch sind besseres Autofokus-Tracking sowie schnellere Bildserien mit mehr Bildern möglich. Die Kamera unterstützt nun bis zu 14 Bilder pro Sekunde bei Einzelfeldsteuerung und 12 Bilder/s bei AF-Messfeldsteuerung und nimmt bis zu 200 JPEGs oder 124 Bilder verlustfrei komprimiert im 12-Bit-RAW-Format in einer Aufnahmeserie auf.

Neben einer höheren Autofokus-Lichtempfindlichkeit ist bei der Messfeldwahl neu das Messfeld «Wide-L» mit Augen-AF hinzugekommen. Wählbar für Personen oder Tiere. Und die Augen-AF- und Gesichtserkennung funktioniert nun auch bei Videoaufnahmen.

Durch eine intelligente Stromsparschaltung soll die Z 6II laut Nikon so effizient wie mit nur einem Expeed-6-Prozessor arbeiten, also nicht doppelt so viel Energie verbrauchen.

Alles beim Alten: Auf der Rückseite der Nikon Z 6II hat sich gegenüber dem Vorgänger nichts geändert. Am neuen Batteriegriff MB-N11 befinden sich nun Bedienungselemente für das Fotografieren im Hochformat.Alles beim Alten: Auf der Rückseite der Nikon Z 6II hat sich gegenüber dem Vorgänger nichts geändert. Am neuen Batteriegriff MB-N11 befinden sich nun Bedienungselemente für das Fotografieren im Hochformat.

Hochformat- und Endlosaufnahmen

Der neue optionale Multifunktionshandgriff Nikon MB-N11 für die Z 6II oder die Z 7II nimmt einen zweiten Akku auf, der sich im laufenden Betrieb austauschen lässt. Dadurch kann so lange endlos aufgenommen werden, bis der erste dauernd im Handgriff verbleibende Akku erschöpft ist.

Über den USB-C-Anschluss des Handgriffs kann die Kamera ebenfalls mit Strom versorgt werden. So bleibt der USB-Anschluss der Kamera frei für andere Anwendungen wie etwa Fernsteuerung per USB-Kabel (Tethered shooting) oder Kommunikation mit anderen Geräten. Ist der Handgriff nicht an der Kamera befestigt, können über seinen USB-Anschluss zwei Akkus fortlaufend geladen werden.

Der neue Griff verfügt nun über einen Auslöser sowie zwei Einstellräder, einen Joystick und eine AF-ON-Taste für das bequeme Fotografieren im Hochformat.

Bei der Nikon Z 6II ist neu auch die Akkuladung über USB-C im laufenden Betrieb durch eine Powerbank oder ein USB-Ladegerät möglich.

Die Anschlüsse der Z 6II umfassen integriertes WiFi (für direkte Verbindungen zu Smartgeräten bei Verwendung der SnapBridge-App), Bluetooth, Mikrofon- , Kopfhörer- und Zubehörbuchse (z. B. für Kabelfernauslöser), HDMI-Ausgang Typ C (Mini-HDMI) und USB-C (SuperSpeed USB).

Eine Blitzsynchronbuchse fehlt der Kamera ebenso wie ein interner Blitz. Der muss extern über den Standard-Blitzschuh angeschlossen werden.

Ausführlich nur in Englisch

Der Z 6II liegt ein gedrucktes deutschsprachiges Benutzerhandbuch bei. Es ist 80 Seiten stark, davon befassen sich gerade mal 30 mit der grundsätzlichen Kamerabedienung, der Rest sind Sicherheits- und Warnhinweise, Warenzeichen- und Lizenzbestimmungen sowie Garantie-Informationen. Wer mehr über die Kamera wissen möchte, wird auf das englischsprachige Referenzhandbuch im Web verwiesen, dass online im Browser betrachtet werden kann.

Ein Tipp dazu: Wer ein deutschsprachiges Nikon-Download-Center für das englische Referenzhandbuch aufsucht, kann es nur online betrachten. Besucht man hingegen ein englisches Download-Center, lässt sich auch ein Referenzmanual als pdf-Datei herunterladen, das auf über 850 Seiten die Nikon Z 6II und Z 7II in aller Ausführlichkeit beschreibt. Am einfachsten findet man dieses Manual, indem man bei der URL des deutschsprachigen Download-Centers das «de» mit «en» überschreibt und die Seite neu lädt.

Laut Nikon Schweiz bleiben die beiden Vorgänger-Modelle Z 6 und Z 7 weiterhin im Angebot.

Mehr Autofokus, mehr Serienbilder

Aufgebohrt: Die Nikon Z 6II unterscheidet sich auch auf der Oberseite kaum vom Vorgänger. Die wichtigen Neuheiten sind im Innern zu finden.Aufgebohrt: Die Nikon Z 6II unterscheidet sich auch auf der Oberseite kaum vom Vorgänger. Die wichtigen Neuheiten sind im Innern zu finden.

Die Unterschiede zum Vorgänger der Z 6II sind mir beim Fotografieren etwas weniger aufgefallen als beim Filmen. Der Vollformatsensor hat nach wie vor eine Auflösung von 24,5 Megapixel und bringt Fotos mit einer maximalen Grösse von 6048 x 4024 Pixel.

Bei der Bedienung der Kamera bleibt ebenfalls alles beim Alten. Oben links befindet sich das Wahlrad mit der grünen Vollautomatik-Markierung, den PSAM-Programmen und den drei vom Benutzer bestimmbaren Einstellungen U1 bis U3.

Das zusätzliche Info-Display rechts oben auf der Kamera ist ebenfalls noch da, genauso wie der elektronische OLED-Sucher mit 3,69 Millionen Bildpunkten. Neu wurden seine Dunkelzeiten (Black-out time) durch den Einsatz des Prozessors DualExpeed 6 deutlich verringert.

Im Foto-Menü kann nun ein primäres Speicherkartenfach bestimmt und zwischen drei verschiedenen Speichervarianten für das sekundäre Fach gewählt werden. So können zum Beispiel RAW-Bilder und JPEG-Fotos getrennt abgespeichert werden.

Zur Auswahl: Die Funktion des zweiten Speicherkartenslots der Nikon Z 6II.Zur Auswahl: Die Funktion des zweiten Speicherkartenslots der Nikon Z 6II.

Mensch, Hund und Katze

Das Autofokus-Messfeld für die Augenerkennung bei Personen und Tieren lässt sich neben der automatischen Messfeldsteuerung neu durch ein «Grosses Messfeld, Personen» oder «Grosses Messfeld, Tiere» gezielter auf das gewünschte Gesicht steuern. Das erkannte Auge wird bei der automatischen Messfeldsteuerung mit einem gelbem Rechteck umrahmt, das sich – wenn gewünscht – per Pfeiltaste auf das andere Augen schieben lässt.

Die Gesichts- und Augenerkennung bei Personen funktioniert sehr gut und die Nikon Z 6II kann hier mit den Mitbewerbern gut mithalten. Im Test wurden geschlossene, hinter Brillen oder unter Haarsträhnen verdeckte Augen ohne weiteres erkannt.

Etwas anders sieht es bei Tieren aus. Hier wurden die Augen bei helleren Katzen und Hunden noch gut erkannt, sobald jedoch dunkle, getigerte oder «tarnfarbige» Felle vor dem Objektiv waren, wurde meist nur noch das Gesicht erkannt und scharfgestellt. Wird dabei eine kleine Blende gewählt, werden natürlich auch die Augen scharf abgebildet.

Bei anderen vierbeinigen Tieren wie auch bei Enten, Gänsen und Vögeln wurden im Test überhaupt keine Augen erkannt. Die einzige Ausnahme bildete eine Ziege, die genau in Richtung Kamera glotzte. Da konnte die Z 6II das Augen-AF-Feld präzise setzen. Hier sind die Augenerkennungs-Algorithmen der Mitbewerber wie Sony oder Canon doch um einiges zuverlässiger.

Vielleicht hing dies mit der installierten «Sample»-Firmware der Testkamera zusammen. Ob es bei den Seriengeräten dann besser klappt, wird sich zeigen. Nikon spricht zwar von Tier-Erkennungs-, bzw. Animal-Detection-AF, doch in der englischen Anleitung werden nur «dogs and cats» erwähnt.

Autofokus-Menü: AF-Messfeldsteuerung 01
Autofokus-Menü: AF-Messfeldsteuerung 01
Autofokus-Menü: AF-Messfeldsteuerung 02
Autofokus-Menü: AF-Messfeldsteuerung 02
AF-Augenerkennung mit gelber Rechteck-Markierung und Möglichkeit zum Augenwechsel.
AF-Augenerkennung mit gelber Rechteck-Markierung und Möglichkeit zum Augenwechsel.
AF-Augenerkennung mit grüner Markierung für Schärfe-Bestätigung.
AF-Augenerkennung mit grüner Markierung für Schärfe-Bestätigung.
Weisses Rechteck für Fokus-Tracking aktiviert.
Weisses Rechteck für Fokus-Tracking aktiviert.
AF-Augenerkennung hinter Brille.
AF-Augenerkennung hinter Brille.
AF-Augenerkennung hinter Brille bei geschlossenem Auge.
AF-Augenerkennung hinter Brille bei geschlossenem Auge.
AF-Augenerkennung durch Haarsträhne hindurch.
AF-Augenerkennung durch Haarsträhne hindurch.
AF-Augenerkennung bei Katze.
AF-Augenerkennung bei Katze.
AF-Gesichtserkennung bei Katze.
AF-Gesichtserkennung bei Katze.
AF-Gesichtserkennung bei einer Gans.
AF-Gesichtserkennung bei einer Gans.

Tracking, Stabilisierung und Schnellschüsse

Wenn als Autofokus-Bereich die automatische Fläche allgemein oder für Personen oder für Tiere ausgewählt ist, wird durch einen Druck auf die OK-Taste der AF-Verfolgungsmodus gestartet. Es erscheint ein Tracking-Rechteck, das man auf das gewünschte Motiv positioniert und AF-ON oder nochmals OK drückt. Nun wird das Motiv automatisch verfolgt und in der Schärfe gehalten, wenn es sich bewegt.

Gegenüber dem Test der Z 7 vor zwei Jahren war das Tracking mit der Z 6II zuverlässiger und das getrackte Motiv wurde länger im Fokus gehalten als damals. Natürlich sind nach wie vor die Motivgrösse sowie die Kontrastunterschiede zwischen Motiv und Hintergrund oder Umgebung für ein erfolgreiches Tracking massgebend.

Nach wie vor lässt sich auch direkt per Fingertipp aufs Display das gewünschte Motiv scharfstellen und wenn gewünscht beim Fingerentfernen gleich eine Aufnahme auslösen. Oder auch nur das AF-Feld bestimmen, ohne zu fokussieren und ohne auszulösen.

Wer sehr kleine Motive verfolgen möchte, ist meist mit dem AF-Nadelspitzen-Messfeld und eigenhändiger Nachführung der Kamera besser bedient. Wer dabei mit kontinuierlichem Autofokus (AF-C) fotografiert, sollte auch über den Autofokus-Menüpunkt a3 «Schärfenachf. mit Lock-On» festlegen, wie schnell die Kamera den Fokus auf ein neues Motiv anpasst.

Durch den Vollformatsensor der Z 6II lässt es sich sehr gut mit der Schärfentiefe spielen. Die Schärfenverlagerung gelingt komfortabel und einfach durch Antippen des gewünschten Bereichs auf dem Touchscreen. Das Nikkor Z 24–70 mm f/2.8 S stellt Motive problemlos frei und zeigt ein angenehmes Bokeh im Unschärfebereich des Hintergrunds.

Ruhe an Bord: Das Verhalten der eingebauten Bildstabilisation der Nikon Z 6II lässt sich dem Motiv anpassen.Ruhe an Bord: Das Verhalten der eingebauten Bildstabilisation der Nikon Z 6II lässt sich dem Motiv anpassen.

Die Nikon Z 6II und Z 7II verfügen über einen in die Kamera integrierten Bildstabilisator, in der Nikon-Welt als «VR» («Vibration Reduction») bezeichnet. Der Bildstabilisator kompensiert Bewegungen über fünf Achsen, indem der beweglich gelagerte Bildsensor horizontal, vertikal und in der Rotation verschoben wird. Die Wirksamkeit des Stabilisators soll einer um ca. 5,0 Lichtwertstufen (EV) kürzeren Belichtungszeit entsprechen.

Die Stabilisation funktioniert auch mit bereits vorhandenen Nikkor-F-Objektiven, sogar bei solchen ohne Bildstabilisator, wenn sie mit dem optionalen Bajonettadapter FTZ verwendet werden. Bei Objektiven mit eigenem Stabilisator arbeiten beide Systeme gemeinsam. Das Objektiv übernimmt dabei die Korrektur bei Verschwenkungen, die restlichen Achsen werden vom Kamerastabilisator ausgeglichen.

Die Stabilisierung macht ihre Arbeit sehr gut und ich konnte bei Videoaufnahmen ruhige Kamerafahrten von Hand ausführen. Beim Fotografieren bei wenig Licht mit offener Blende muss damit nicht gleich ein höherer ISO-Wert eingestellt werden, man belichtet einfach etwas länger.

Die Verbesserung gegenüber der Z 6 bei der Serienbildaufnahme ist mit zwei zusätzlichen Bildern, also rund 14 fps, kaum erwähnenswert. Viel mehr fällt der grössere Pufferspeicher ins Gewicht, der jetzt statt nur 35 rund 124 RAW-Aufnahmen oder 200 JPEGs hintereinander aufnehmen kann. Dazu ist jedoch eine CFexpress-Speicherkarte nötig.

Aus lauter Gwunder habe ich eine solche Karte eingelegt und die Kamera auf JPEG-Fotos in der kleinen Auflösung eingestellt. Dann noch auf schnelle Serienaufnahme und manuellen Fokus geschaltet und den Auslöser durchgedrückt. Nach rund einer halben Minute bekam ich dann Mitleid mit der Nikon Z 6II und habe das Maschinengewehr-Geräusch beim Fotografieren und das fortlaufende Abspeichern der Bilder beendet.

Neben Serienbildern beherrscht die Z 6II natürlich auch die klassischen Belichtungsreihen und sogar Reihenaufnahmen mit unterschiedlichen Weissabgleichen, Active-D-Lighting-Werten und Fokussierungen. Mit fünf oder neun Belichtungen pro Reihe lassen sich problemlos HDR-Bilder erstellen. Daneben kann die Z 6II über ihre HDR-Funktion zwei Bilder auch direkt in der Kamera zusammensetzen und als neues HDR-Foto abspeichern.

Picture-Control-Menü Seite 1
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Picture-Control-Menü Seite 2, mit Creative Picture-Control
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Picture-Control-Menü Seite 3, Creative Picture-Control
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Picture-Control-Menü Seite 4, Creative Picture-Control
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Picture-Control-Menü Seite 5, Creative Picture-Control
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Picture-Control

Wer seinen Bildern schon bei der Aufnahme einen bestimmten Look zuweisen möchte, findet in der Nikon-Picture-Control-Konfiguration 28 verschiedene Bildprofile, die natürliche oder künstlerisch verfremdete JPEG-Fotos direkt aus der Kamera liefern. Dabei passt die Kamera ausgehend von der Picture-Control-Konfiguration «Standard» Farbtöne sowie Tonwerte an und sorgt zum Beispiel beim Profil «Porträt» für weichere Hauttöne und bei «Landschaft» für lebhaftere Farben von Bildinhalten wie Himmel, Blätter und Gras.

Die Profile dürfen nach persönlichem Geschmack weiter angepasst werden. Man kann sie auch bei Filmen anwenden, entweder mit denselben Einstellungen wie beim Fotografieren oder getrennt angepasst für Videoaufnahmen.

RAW-Bilder können direkt in der Z 6II bearbeitet und Bildgrösse, Weissabgleich, Picture-Control-Stil, Farbraum oder Active D-Lighting im Nachhinein angepasst werden. Das Resultat wird dann als neue JPEG-Kopie gespeichert.

Bildqualität leicht verbessert

Die Nikon Z 6II liefert wie schon die 6 Z eine sehr gute Bildqualität. Die Fotos können auch kritische Betrachter überzeugen, ganz gleich, ob sie mit nativen Z-Nikkoren oder über den FTZ-Adapter angeflanschten F-Objektiven geschossen wurden. Bunte Farbsäume oder sonstige Farbstörungen waren kaum auszumachen. Daran ist neben dem grösseren Dynamikumfang der Z 6II sicher auch das gute Testobjektiv, ein Nikkor Z 24–70 mm f/2.8 S, nicht ganz unschuldig.

Bei hohen Kontrasten während der Aufnahme lohnt es sich, mit den verschiedenen «Active D-Lighting»-Einstellungen der Z 6II zu experimentieren. Damit lässt sich oft das Überstrahlen von hellen Flächen, vor allem bei Landschaftsaufnahmen unter grellem Himmel, vermeiden.

Die hohe Detailtreue und die Darstellung feiner Strukturen und Details sprechen für die Z 6II. Neben dem verbesserten Kontrastumfang kann auch das geringe Rauschen überzeugen. Bis ISO 1000 gibt es nichts zu nörgeln. Je nach Motiv sind auch Aufnahmen bei ISO 6400 annehmbar. Ich hatte den Eindruck, dass die Fotos der Z 6II bei ISO-Werten über 12'800 besser aussehen als beim Vorgänger Z 6. Bei Werten am Limit der Standard-ISO-Einstellungen, also bei 51'200 oder 25'600, kommt dann der Anti-Rauschfilter zum Einsatz und «matscht» die Aufnahmen stark zu. Kontrast und Farbe bleiben dabei jedoch noch erstaunlich gut erhalten.

Die Farbwiedergabe ist in der Standardeinstellung sehr neutral, was für manche vielleicht zu wenig knackig wirkt. Für einige Betrachter hatten die Fotos eine etwas zu kühle Farbanmutung, schienen zu bläulich. Anderen fiel dies überhaupt nicht auf. Für mich sind die JPEG-Fotos jedenfalls gelungen und können ohne weiteres Bearbeiten verwendet werden. Wer neben JPEG auch noch im RAW-Format fotografiert, kann sich natürlich im erweiterten Bearbeitungsspielraum austoben.

Die Beispielfotos stammen aus der Testkamera mit dem Nikkor Z 24–70 mm f/2.8 S und wurden mit 24 MB Auflösung im Kreativmodus «Standard» aus der Hand ohne Stativ erstellt. Es sind Original-JPEGs direkt aus der Kamera, jeweils auf Webgrösse verkleinert. Bildausschnitte sind angegeben.

Bemerkungen bei den Bildern: Bw = Verwendete Brennweite; Belichtungs-Modus A = Automatik, P = Programm, A = Blendenvorwahl bzw. Zeitautomatik, S = Zeitvorwahl bzw. Blendenautomatik, M = manuelle Einstellung; Verschlusszeit; Blende; ISO-Empfindlichkeit; Weissabgleich (WB); spezielle Anmerkungen.

Bw 70 mm, M, 1/125 s, f 5.60, ISO 1400, WB Bewölkt.
Bw 70 mm, M, 1/125 s, f 5.60, ISO 1400, WB Bewölkt.
Bw 24 mm, M, 1/125 s, f 8.00, ISO 9000, WB Bewölkt.
Bw 24 mm, M, 1/125 s, f 8.00, ISO 9000, WB Bewölkt.
Bw 70 mm, A, 1/13 s, f 4.50, ISO 51200, WB Auto, hoher ISO-Wert, lange Belichtungszeit aus Hand.
Bw 70 mm, A, 1/13 s, f 4.50, ISO 51200, WB Auto, hoher ISO-Wert, lange Belichtungszeit aus Hand.
Bw 70 mm, M, 1/6 s, f 2.80, ISO 500, WB Auto, lange Belichtungszeit aus Hand.
Bw 70 mm, M, 1/6 s, f 2.80, ISO 500, WB Auto, lange Belichtungszeit aus Hand.
Bw 70 mm, M, 1/320 s, f 3.50, ISO 14400, WB Auto, Ausschnitt. Hoher ISO-Wert.
Bw 70 mm, M, 1/320 s, f 3.50, ISO 14400, WB Auto, Ausschnitt. Hoher ISO-Wert.
Bw 70 mm, M, 1/250 s, f 5.00, ISO 100, WB Bewölkt, Ausschnitt.
Bw 70 mm, M, 1/250 s, f 5.00, ISO 100, WB Bewölkt, Ausschnitt.
Bw 70 mm, M, 1/250 s, f 6.30, ISO 100, WB Bewölkt. Keine chromatischen Aberrationen (CA) vorhanden.
Bw 70 mm, M, 1/250 s, f 6.30, ISO 100, WB Bewölkt. Keine chromatischen Aberrationen (CA) vorhanden.
Bw 41 mm, M, 1/50 s, f 4.00, ISO 400, WB Auto.
Bw 41 mm, M, 1/50 s, f 4.00, ISO 400, WB Auto.
Bw 24 mm, M, 1/50 s, f 4.00, ISO 400, WB Auto.
Bw 24 mm, M, 1/50 s, f 4.00, ISO 400, WB Auto.
Bw 24 mm, M, 1/50 s, f 4.00, ISO 400, WB Auto. Ausgewogene Farben trotz Mischlicht.
Bw 24 mm, M, 1/50 s, f 4.00, ISO 400, WB Auto. Ausgewogene Farben trotz Mischlicht.
Bw 70 mm, M, 1/50 s, f 3.50, ISO 400, WB Auto, Ausschnitt. Die Nikon-Tasche schnapp ich mir.
Bw 70 mm, M, 1/50 s, f 3.50, ISO 400, WB Auto, Ausschnitt. Die Nikon-Tasche schnapp ich mir.
Bw 70 mm, M, 1/160 s, f 4.00, ISO 400, WB Auto, Ausschnitt. Umgebung etwas überbelichtet, damit das schwarze Fell zur Geltung kommt.
Bw 70 mm, M, 1/160 s, f 4.00, ISO 400, WB Auto, Ausschnitt. Umgebung etwas überbelichtet, damit das schwarze Fell zur Geltung kommt.
Bw 105 mm, M, 1/160 s, f 2.80, ISO 640, WB Auto. Hier traf die AF-Augenerkennung das vorderste Tier voll ins Auge.
Bw 105 mm, M, 1/160 s, f 2.80, ISO 640, WB Auto. Hier traf die AF-Augenerkennung das vorderste Tier voll ins Auge.
Bw 105 mm, M, 1/100 s, f 4.00, ISO 1100, WB Auto. Von rechts kommt nichts, alles klar.
Bw 105 mm, M, 1/100 s, f 4.00, ISO 1100, WB Auto. Von rechts kommt nichts, alles klar.

Mehr Leistung für Filmer

HLG und 60p: Die Nikon Z6 II kann neu in Hybrid Log Gamma und bald auch mit 4K/UHD 60p filmen. Dank Mikrofon- und Kopfhöreranschluss ist sie auch für professionelle Videoproduktionen gerüstet.HLG und 60p: Die Nikon Z6 II kann neu in Hybrid Log Gamma und bald auch mit 4K/UHD 60p filmen. Dank Mikrofon- und Kopfhöreranschluss ist sie auch für professionelle Videoproduktionen gerüstet.

In der Videoabteilung der Nikon Z 6II gibt es die meisten Neuerungen bzw. wird es sie geben. Denn die Möglichkeit, 4K/UHD-Video neben 30 auch mit 60 Vollbildern pro Sekunde (60p) intern aufzunehmen, ist erst nach einem Firmwareupdate im Februar 2021 möglich. Und der ist kostenpflichtig. Die Nikon Z 7II hat diese Funktion bereits bei Verkaufsstart serienmässig an Bord.

So filmt die Nikon Z 6II wie ihre Vorgängerin zurzeit bei 4K/UHD (3840 x 2160 Pixel) mit bis zu 30p und bei Full-HD-Video (1920 x 1080 Pixel) mit bis zu 120p. Der verbesserte Autofokus unterstützt nun auch bei Videoaufnahmen die Augen- und Tiererkennung und sorgt für eine präzisere Fokussierung der Motive. Bei Tieren erwähnt die Anleitung wieder nur «cat or dog».

Die Z 6II beherrscht wie schon der Vorgänger das Filmen mit N-Log in 8 und 10 Bit für Aufnahmen, die später noch farbkorrigiert werden. Neu hinzugekommen ist die Aufnahme im Video-HDR-Format «Hybrid Log Gamma» (HLG). Bei diesem Industriestandard-Profil wird der maximale Dynamikumfang des Bildsensors aufgezeichnet. Die Aufnahmen können ohne weitere Nachbearbeitung auf HLG-kompatiblen Geräten wie Fernseher, Monitore oder Beamer mit grossem Kontrastumfang (High Dynamic Range) wiedergegeben werden. Beide Aufzeichnungsarten sind nur über die 10-Bit-HDMI-Ausgabe auf einen externen Recorder, der das «Atomos Open Protocol» beherrscht, möglich.

Wer noch mehr Bildqualität benötigt, greift auf die externe Aufzeichnung von 12-Bit-RAW-Daten zurück. Dies ist jedoch nur über den Recorder Atomos Ninja V möglich und muss wie schon bei der Z 6 und Z 7 über den Nikon-Kundendienst kostenpflichtig freigeschaltet werden. Nikon begründet dies damit, dass der private Nutzer diese Möglichkeit kaum in Anspruch nimmt.

Die maximale ununterbrochene Aufnahmelänge bei 4K/UHD und Full-HD ist nach wie vor auf 30 Minuten begrenzt. Als Dateiformat kann MOV oder MP4 gewählt werden. Die Videokomprimierung erfolgt in H.264/MPEG-4 AVC.

High Dynamic Range: Neu darf mit der Nikon Z 6II in «Hybrid Log Gamma» (HLG) gefilmt werden.High Dynamic Range: Neu darf mit der Nikon Z 6II in «Hybrid Log Gamma» (HLG) gefilmt werden.

Und Action!

Am Funktionswählrad der Nikon Z 6II gibt es keine Video- oder Movie-Position. Für Filmaufnahmen dreht man den separaten Foto/Video-Wähler rechts vom Sucher in die Video-Position. Der rote Videoaufnahmeknopf befindet sich gleich neben dem Fotoauslöser. Mit diesem können auch während des Filmens einzelne Fotos aufgenommen werden.

Für spontane Videoclips filmt man am einfachsten in der Vollautomatik. Mehr Kontrolle hat man im manuellen Modus, wo sich während des Filmens Verschlusszeit und Blende anpassen lassen. Der Einstellring des Nikkor-Z-Objektivs ist mit einer benutzerdefinierbaren Funktion belegbar und kann zum Beispiel Blende und Belichtungskorrektur leise und komfortabel ändern.

Der Tonpegel lässt sich manuell in 20 Stufen regeln. Der Frequenzgang kann von «wide» auf «Menschliche Stimmen» eingeschränkt werden. Ein Windfilter ist ebenfalls hinzuschaltbar.

Für Youtuber und Vlogger sind zwar Mikrofon- und Kopfhörerbuchsen vorhanden. Der weder zur Seite noch nach vorne drehbare Touchscreen schränkt diese Zielgruppe jedoch empfindlich ein. Hier hat die Firma Nikon meiner Meinung nach ihre grosse Chance verpasst, indem sie der Z 6II keinen ausschwenkbaren Bildschirm spendierte und damit die gesamte Social-Media-Generation aussen vor lässt.

Eingeschränkt: Der Touchscreen der Nikon Z 6II lässt sich nur auf- und abklappen, jedoch nicht zur Seite ausschwenken und nach vorne drehen.Eingeschränkt: Der Touchscreen der Nikon Z 6II lässt sich nur auf- und abklappen, jedoch nicht zur Seite ausschwenken und nach vorne drehen.

Wie beim Fotografieren lässt sich die Schärfe beim Filmen per Fingertipp auf das Touchdisplay verlagern und das Fokus-Peaking beim manuellen Fokussieren als Hilfe einschalten. Einen wichtigen Unterschied gibt es dennoch. Während im Foto-Modus der Autofokus regelrecht in die Schärfe springt, kommt er beim Filmen angenehm langsam auf den Punkt. Die Geschwindigkeit lässt sich dem Sujet entsprechend anpassen, ebenso die AF-Verfolgungsempfindlichkeit.

Filmaufnahme; Hauptmenü
Filmaufnahme; Hauptmenü
Filmaufnahme; Bildgrössen und Bildraten Seite 1
Filmaufnahme; Bildgrössen und Bildraten Seite 1
Filmaufnahme; Bildgrössen und Bildraten Seite 2
Filmaufnahme; Bildgrössen und Bildraten Seite 2
Filmaufnahme; Fokusmodi
Filmaufnahme; Fokusmodi
Filmaufnahme; Mikrofoneinstellungen
Filmaufnahme; Mikrofoneinstellungen
Einstellungsmenü; Videoseite
Einstellungsmenü; Videoseite
Einstellungsmenü Video; AF-Geschwindigkeit
Einstellungsmenü Video; AF-Geschwindigkeit
Einstellungsmenü Video; AF-Tracking-Empfindlichkeit
Einstellungsmenü Video; AF-Tracking-Empfindlichkeit

Nur im Movie-Modus lässt sich der «Permanente Autofokus» einschalten. Die meisten übrigen Foto-Einstellungen sowie «Picture-Control» oder «Active D-Lighting» funktionieren auch nach Umschalten in den Videomodus.

Den Autofokus-Verlagerungstest schaffte die Nikon Z 6II ohne grössere Probleme. Die Schärfeverlagerungen erfolgten in angenehmer Geschwindigkeit, nachdem ich die Default-Werte von 0 auf +3 bei der Geschwindigkeit und von 4 auf 2 bei der Tracking-Empfindlichkeit anpasste. Vorher war mir beim Ausprobieren der Werte mal die Geschwindigkeit zu schnell oder der Übergang auf das neue Motiv liess so lange auf sich warten, dass dabei der Kaffee kalt wurde.

Ab und zu war beim Testen ein Fokuspumpen der Z 6II auszumachen. Ich schreibe dies mal dem «Sample-Status» des Testgerätes zu und hoffe, die Seriengeräte sind davon gefeit.

Wird für die Fokussierung die «Automatische Messfeldsteuerung» gewählt, kann man die Nikon Z 6 II ein Motiv verfolgen lassen, indem man wie im Fotomodus die AF-ON- oder OK-Taste drückt. Die Kamera versucht nun, die Schärfe auf dem Motiv zu halten und bei Bewegungen nachzuführen.

Wie schon im Fotomodus arbeitet die AF-Motivverfolgung am besten bei genügend grossen, gut beleuchteten und kontrastreichen Objekten. Die Grösse des Verfolgungsfelds passt sich den Bewegungen des Motivs dauernd an, springt jedoch auch mal unmotiviert auf andere Objekte über, die in die Nähe kommen oder verliert das Motiv ganz.

So folgte das AF-Feld im Test zuverlässig der grauen Ente, liess sich nicht von den in die Nähe kommenden Artgenossen ablenken und wurde erst durch Zweige und Blätter, die länger im Bild verharrten, «enttrackt».

Wählt man das Einzelfeld bei der AF-Messfeldsteuerung, können auch kleinere Motive manuell verfolgt werden. Die beiden Parameter AF-Geschwindigkeit und AF-Tracking-Empfindlichkeit bestimmen auch hier, wie schnell auf andere Motive im Bild scharfgestellt wird. Im Beispiel wurde recht angenehm zwischen den Blättern und den Enten hin- und herfokussiert.

Im Videotest erkannte die Nikon Z 6II zwar viele Tiergesichter, mit der Augenerkennung haperte es jedoch meistens. Im Beispiel wurde das Gesicht der Gans erkannt und die Schärfe bei Bewegungen schön nachgeführt und auch wieder subtil «eingefangen», wenn sich das Federvieh mal kurz aus dem Staub machte, bzw. abtauchte.

Bilder mit hoher Dynamik

Noch rechtzeitig zum Test kam ein Atomos-Recorder, mit dem ich gleich die HLG-Aufzeichnung ausprobierte. Dazu sollte im Einstellmenü C3 zuerst die Stromsparschaltung auf «unbegrenzt» gesetzt werden, da sich sonst mit dem Abschalten des Kameradisplays auch das HDMI-Signal verabschiedet.

Danach muss man in den fortgeschrittenen HDMI-Einstellungen die Datentiefe auf 10-Bit und die Ausgabeoption auf HDR(HLG) stellen und noch die externe Aufnahmesteuerung einschalten. Nun geht der externe Recorder auf Aufnahme, sobald ich an der Z 6II die Videoaufnahmetaste drücke. Die gleichzeitige Aufzeichnung auf eine Speicherkarte in der Kamera ist nicht möglich.

Die Wiedergabe der HLG-Aufahmen ab Atomos-Recorder klappte ebenfalls bestens. Der Philips OLED-Fernseher erkannte das HLG-Signal, schaltete auf HDR-Wiedergabe (High Dynamik Range) um und verblüffte mich mit faszinierenden Videobildern in vollem Dynamikumfang.

High-End-Video: Mit einem externen Recorder lassen sich aus der Nikon Z 6II über den HDMI-Anschluss sowohl N-Log-, HLG- wie auch RAW-Bilder aufzeichnen.High-End-Video: Mit einem externen Recorder lassen sich aus der Nikon Z 6II über den HDMI-Anschluss sowohl N-Log-, HLG- wie auch RAW-Bilder aufzeichnen.

Elektronisch stabilisieren und schneiden

Neben dem Kamera- und Objektiv-Bildstabilisator lässt sich im Video-Modus zusätzlich ein elektronischer Stabilisator, den Digital-VR, aktivieren. Er verringert jedoch den Bildwinkel und verlängert dadurch scheinbar die Brennweite etwas. Diesen Stabilisator sollte man am besten nicht einschalten, die Bildberuhigung ist durch die beiden anderen meistens mehr als genügend. Und wenn doch, sollte man am Ende einer Aufnahme noch etwas warten, bis die Elektronik «ausgependelt» hat.

Wer seine filmischen Meisterwerke gleich ab Kamera vorführen möchte, für den hält die Nikon Z 6II sogar ein rudimentäres Schnittprogramm in der Kamera bereit. Als Verbesserung gegenüber dem Vorgänger lässt sich der Trimmbereich für die Videobearbeitung nun durch Eingangs- und Ausgangsmarker einstellen.

Trimm dich: Das rudimentäre Schnittprogramm in der Nikon Z 6II kann Szenen nun durch Ein- und Ausgangsmarker trimmen.Trimm dich: Das rudimentäre Schnittprogramm in der Nikon Z 6II kann Szenen nun durch Ein- und Ausgangsmarker trimmen.

Fazit

Keine Revolution: Mit der leicht überarbeiteten Nikon Z 6II erweitert der Hersteller sein Angebot an spiegellosen Vollformatkameras.Keine Revolution: Mit der leicht überarbeiteten Nikon Z 6II erweitert der Hersteller sein Angebot an spiegellosen Vollformatkameras.

Die Nikon Z 6II ist eine hochwertig verarbeitete Kamera, gleich gross, gleich schwer, gleich robust und wetterfest wie ihr Vorgänger Z 6. Durch die leichte Überarbeitung ist sie vor allem beim Autofokus und der Serienbildleistung schneller und ausdauernder geworden. Das Laden per USB-C und ein neuer optionaler Batteriegriff verhelfen ihr zu längeren Betriebszeiten.

Mit dem zusätzlichen SD-Speicherkartenslot hat Nikon auf den Markt reagiert und stellt damit sicherheitsbewusste Anwender wie Hochzeitsfotografen wieder zufrieden.

Augen-AF und Gesichtserkennung bei Menschen und Tieren beim Filmen, HLG-Aufnahmen über HDMI und ab Februar 2021 interne 4K/UHD-Aufzeichnung in 60p sind interessante Neuerungen in der Videoabteilung.

Gleich geblieben ist die ausgezeichnete Bildqualität, die kamerainterne 5-Achsen-Bildstabilisierung sowie der OLED-Sucher, dessen Black-out-Zeiten deutlich verkürzt wurden.

Gleich geblieben ist leider auch der Touchscreen, der sich nach wie vor nicht ausschwenken, sondern nur auf- und abklappen lässt.

avguide.ch meint

Die Nikon Z 6II wurde an vielen Stellen aufgewertet. Eine Generalüberholung blieb jedoch aus. Dem Käufer winken nun ein grösserer Pufferspeicher, etwas schnellere Serienbilder, ein zuverlässigerer Augen-Autofokus, ein zweiter Speicherkartenslot sowie nächstes Jahr die 4K/60p-Video-Option.

Genügt dies, um Besitzer einer Nikon Z 6 zum Umstieg zu bewegen? Wer mit seiner Kamera zufrieden ist, keine Tieraugen-Erkennung für seinen Hund oder seine Katze braucht und keine grossen Filmemacher-Pläne hegt, wird es sich zweimal überlegen.

Neueinsteiger in die spiegellose Vollformat-Fotografie werden eher die viel günstigere Nikon Z 5 bevorzugen, wenn es denn eine Nikon sein muss.

Vlogger, Youtuber und Selfie-Fans werden sich mangels ausklappbarem und nach vorne drehbarem Touchscreen bei anderen Herstellern umsehen.

Ungewöhnlich ist, dass Nikon die Vorgängermodelle Z 6 und Z 7 weiter im Angebot führt. Sie konkurrenzieren die neue Z-Generation zusätzlich durch ihren attraktiven Strassenpreis.

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