Warm, dennoch brillant
Auch der Mute hatte das bei avguide.ch übliche Testprozedere zu durchlaufen. Und dieses beginnt, solange alle Gehörsnerven noch frisch und der Geist aufmerksam ist, mit anspruchsvoller klassischer Kammermusik. Mozarts Klaviertrios erscheinen mit sehr sympathischem, angenehmen Klang. Auch bei hohen Tonlagen nervt die Violine nicht durch Aggressivität. Ganz im Gegenteil, dieser warme Klang, dem es aber an Feinzeichnung und Brillanz nicht mangelt, erfreut alle Testhörer. Dasselbe charmante Spiel auch bei orchestraler Musik, wo der Mute nicht nur eine bemerkenswert weiträumige Klangbühne, sondern auch einen sehr breitbandigen Klang zu Gehör bringt.
Und wenn dann Harry James' Bigband entfesselt loslegt, dann fetzt es ganz tüchtig. Wie hier die Trompetensektion losschmettert, erfreut Kenner der Bigbandszene! Die Bläserattacken kommen generell kraftvoll aber nicht ordinär-grell. Und genau dies ist die hohe Kunst eines Schallwandlers.
Gut hörbar rückt der Mute den Bass etwas in den Vordergrund, was mich als aktiven Bassspieler natürlich ganz besonders freut. Endlich mal ein Hörer, der das "wichtigste" Instrument an den "richtigen" Platz setzt! Stimmen kommen warm und edel, sei es bei Solo- oder Chorwerken. Mit seinem satten, warmen und bassfreudigen Klangbild trumpft der Mute bei rockig-poppigem Sound ganz gehörig auf.
Obwohl der Tiefstbass bei David Sanbornes Tequila einem glatt aus den Socken haut, kommt er wohl kraftstrotzend aber nicht dröhnend. Der Mute kann zudem bemerkenswert laut spielen, ohne das Gehör mit Verzerrungen zu peinigen. Generell ist der Hochtonbereich diskret aber ganz und gar nicht unterbelichtet. Das zeigt sich auch bei perkussiven Instrumenten, insbesondere bei der Wiedergabe der feinen, gut definierten Beckenimpulse.
Wenn die Batterie mal schlapp macht
Macht die Batterie dann doch mal in einem ungünstigen Moment schlapp, ist das kein Grund, auf Musik zu verzichten, denn der Hörer spielt auch im passiven Betrieb weiter. Der Klang mit und ohne aktiver Geräuschverminderung ist nicht identisch. Der Grund liegt darin, dass im aktiven Betrieb zusätzlich zur Lärmkompensation eine Frequenzgang-Linearisierung vorgenommen wird. Und diese macht den Klang deutlich transparenter. Mit Vorteil hört man im aktiven Betrieb. Passiv betrieben ist der Klang zwar etwas matter, aber immer noch hörenswert. Dies wiederum widerspricht der Behauptung, dass die aktive Lärmreduktion den Klang deutlich hörbar verschlechtere. Offenbar bringt eine Linearisierung des Frequenzganges in vielen Fällen mehr, als eine aktive Lärmreduktion verschlechtert