Elektrisierender Sound
Im Hörtest fällt zunächst die ausgeprägte Basswiedergabe auf. Sie ist voluminös und reicht bis in die tiefsten Tiefen, bleibt aber stets klar konturiert, das heisst die einzelnen Bassläufe oder Paukenschläge sind sauber definiert und nicht etwa künstlich aufgeblasen und wummernd. Das solide Bassfundament des Momentum On Ear gibt der Musik jeder Stilrichtung eine verlässliche Basis. Nicht nur die Paukenschläge im Symphonieorchester bringt er mit der gewünschten Wucht, auch den Celli verleiht er eine angenehme Wärme. Ob tiefe Töne eines Flügels, Stehbass in einer Jazz-Combo oder elektrischer Bass einer Rockband: im Tieftonbereich mag der Momentum On Ear vollauf zu überzeugen – sehr voluminös und stets sauber definiert.
In den mittleren und hohen Frequenzen ist Differenzierung angesagt. Nicht dass der Kopfhörer in diesen Frequenzbereichen schwächeln würde. Er bewältigt die Wiedergabe bis zu den höchsten Höhen eines Beckens problemlos. Die Differenzierung betrifft mehr den Charakter der Musik oder des Instrumentes. Der Hörer gibt auch die Obertöne eines Instrumentes in seiner kräftigen, frisch zu nennenden Art wieder. Dadurch kann etwa eine Klarinette oder eine Trompete streng wirken oder etwas aus dem Gesamtklang hervorstechen, während Streicher nicht immer frei von Schärfe sind.
Was bei klassischer Musik einem ausgewogenen Klang gelegentlich im Wege steht, fährt dafür bei elektrischer Musik umso mehr ein. Bei einem Gitarrenriff oder einer pointiert gespielten Snare eines Rocksongs geht die Post ab. Hier ist der Hörer in seinem Element und vermag die Energie der Musik ungebremst zu übertragen. Dabei verliert er jedoch nie seine Fähigkeit, differenziert aufzulösen und jedes Detail wiederzugeben.