Simple Installation
So magisch, wie sich die Sprachsteuerung im Alltag anfühlt, so einfach ist die Installation der ganzen Lösung. Als Erstes stöpselt man einen Adapter in die Wanddose. Danach koppelt man ihn mit dem heimischen WLAN. Das geht am einfachsten via WPS-Taste am Internet-Router. Fehlt dort diese Funktion, kann man den Adapter auch mittels Lichtimpulsen in der Mystrom-App oder via Webbrowser koppeln.
Die Mystrom-App ist kostenlos, bedingt aber eine Registrierung. Gespeichert wird alles in einer Cloud-Lösung im Internet. Mystrom weiss nun also, wann ich schlafen gehe und wie viel Strom meine Kaffeemaschine verheizt. Fällt das Internet aus, muss man persönlich zu den Steckadaptern laufen und diese über einen kleinen Taster ein- und ausschalten.
Die Bedienung der App ist komfortabel. Sie zeigt alle installierten Adapter und ihren aktuellen Stromverbrauch als Symbole an. Geschaltet wird mit einfachem Fingerwischen. Tippt man einen Adapter an, öffnen sich die Komfortfunktionen. Dort lassen sich zeitgesteuerte Schaltzyklen definieren, Verbrauchsstatistiken ablesen und leistungsabhängige Mitteilungen definieren. Stromsparer freuen sich darüber, dass man eine Dose nach einer bestimmten Zeit automatisch ausschalten kann (Countdown) oder Geräte vom Strom trennen kann, sobald diese in den Standby-Modus zurückfallen.
Wird an einer Dose ein frei definierter Watt-Verbrauch überschritten, erhält man auf dem Handy eine Push-Meldung oder eine E-Mail.
Freihändig mit Ladekabel
Um die Sprachsteuerung zu nutzen, benötigt man ein aktuelles iOS und muss einige zusätzliche Installationsschritte vornehmen. Der Adapter muss mit einigen Fingertippern mit dem Softwaresystem HomeKit verbunden werden. Pro Adapter muss man einen Sicherheitscode eintippen. Als Nächstes muss man auf dem iOS-Gerät die Spracherkennung Siri aktivieren und eine Minute lang antrainieren. Erst dann darf man in der Wohnung rumschreien und beispielsweise fragen: "Hey Siri, wie spät ist es?". "Fünf vor zwölf", antwortet dann die Stimme aus der Apple-Cloud.
Ist das Mobilgerät am Ladeadapter angeschlossen, kann Siri permanent mithören und automatisch auf "Hey Siri" reagieren. Im Akku-Betrieb muss man die Home-Taste drücken, damit Siri Befehle entgegennimmt. Ferner hört ein iOS-Gerät immer nur auf jene Person, die sie antrainiert hat.
Die Sprachsteuerung macht Spass. Für die Nutzung im ganzen Heim müsste dazu aber in jedem Lebensraum ein iOS-Gerät am Ladekabel hängen, damit man nicht quer durch die Wohnung schreien muss. Schade also, dass keine Mikrofone in die Mystrom-Adapter integriert sind. Das hätte allerdings deren Kosten wohl multipliziert.
Die Sprachsteuerung mittels Siri hat zwar einen hohen Demo-Effekt, scheitert in der Praxis aber oft an den angeschlossenen Geräten. Bei Leuchten funktioniert es tadellos. Aber ein Fernseher oder eine Kaffeemaschine, die mit Strom versorgt wird, schaltet sich deshalb noch lange nicht vernünftig ein. Bestenfalls kann man also bei solchen Geräten dank Zeitschema den Standby-Verbrauch minimieren.
Spass mit Grenzen
Auch ohne Sprachsteuerung machen die Mystrom-Wifi-Adapter genau das, was sie sollen. Sie schalten via App zuverlässig und praktisch verzögerungsfrei Steckdosen ein- und aus. Dass sie dabei jeweils auch gleich deren Stromverbrauch messen, ist ein nettes Feature. Die App totalisiert dabei sogar den Verbrauch für mehrere Dosen automatisch und erstellt hübsche Statistiken.
Sehr praktisch ist die Fernsteuerfunktion von unterwegs. Via App kann man auf alle Funktionen auch aus den Ferien zugreifen. Sein Passwort sollte man aber gut behüten, will man nicht Fremden die Steuerung des eigenen Heims überlassen.
Bei den Smart-Home-Funktionen sind die Adapter leider noch eingeschränkt. Schade ist, dass sich die Dosen nicht gegenseitig steuern können. Die Dose am Fernseher merkt zwar mit erhöhtem Stromverbrauch, wenn das TV-Gerät eingeschaltet wird. Sie TV-Dose kann aber nicht automatisch die Ständerlampe an einer anderen Dose ausschalten, wenn der Fernseher eingeschaltet wird.