Praxis
Wie erwähnt sind die Bedienelemente auf der Oberseite platziert und die Drucktasten mit einem Gummiband vor Nässe und Staub geschützt. Das sieht nebenbei auch noch gut aus. Der benötigte Anpressdruck auf der Fingerkuppe ist – insbesondere beim On/Off-Schalter – allerdings recht hoch und der Druckpunkt ist nur schwach spürbar. Hinzu kommt eine lange Reaktionszeit von 2 Sekunden. Diese verhindert zwar versehentliches Ein- oder Ausschalten, fühlte sich im Alltag aber träge an. Die Schönheit und Wasserfestigkeit bezahlt man mit gewissen Abstrichen in der Sensorik der Bedienelemente.
Auch Sprechen und Hören geht mit dem Motiv Go. Einerseits reagiert er auf die Befehle der Sprachassistenten von Apple und Google. Zudem lässt er sich als Freisprechgerät benutzen. Da ich mich im Homeoffice um die kulinarische Mittagsverpflegung kümmere, schätze ich die Möglichkeit, dank dem Motiv Go mit befreiten Händen in der Küche ein Telefongespräch mit Arbeitskollegen führen zu können.
Klang
Dass Teufel viel Know-how besitzt, ist nichts Neues und zeigt sich in den Soundqualitäten des Motive Go. Der kleine Alltagslautsprecher klingt harmonisch und homogen. Da wurde nicht schnell was aus asiatischen Billigkomponenten zusammengeschustert, sondern da versucht jemand, das Maximum an Klangqualität aus der gegebenen Grösse und Leistung rauszukitzeln. Der stabile Aufbau und das saubere Engineering machen sich bezahlt.
Der Class-D-Verstärker und die beiden Aluminiumtreiber besitzen eine hohe Qualität. Die Wiedergabe ist erstaunlich detailliert und vor allem weitgehend frei von ermüdenden Verfärbungen. Kein Kreischen und nervende Anomalien, sondern ein sauberer vitaler Klang mit einer angenehmen Balance der Frequenzbänder kommt einem da entgegen. So macht das einfach mehr Spass mit YouTube-Videos und Spotify.
Der Bass ist akzentuiert und bietet ein sattes Volumen. Viel mehr dürfte es nicht mehr sein, denn dann wäre der Bogen überspannt. Aber so hat man einen gewissen Loudness-Effekt, was gerade bei kleinen Lautstärken angenehm ist. Die Mitten sind wie erwähnt sehr natürlich und weitgehend verzerrungsfrei. Diese Natürlichkeit kommt in Hörspielen und bei Podcast mit einer guten Sprachverständlichkeit zum Tragen.
Gewisse Abstriche muss man im Hochtonbereich machen. Die Breitbänder agieren sehr neutral und weitgehend linear, fallen am oberen Ende des Frequenzbandes dann aber zunehmend im Pegel ab. Da zollt man dem Formfaktor Tribut, der keinen Platz für einen zusätzlichen Hochtöner anbietet. Dem gelungenen klanglichen Gesamteindruck des Motiv Go tut es keinen Abbruch. Im Alltag war er ein klanglich jederzeit angenehmer Begleiter. Zudem zeigte er sich pegelfest. Er spielt auch laut, wohl nicht zuletzt dank der soliden Bauweise, erstaunlich sauber und kultiviert.
Fazit
Der Motiv Go ist ein weiteres sauber durchdachtes und hervorragend entwickeltes Teufel-Produkt. Mit den cleveren Passivmembranen im Bass, den edlen Aluminium-Treibern in Stereo-Anordnung, den leistungsstarken Endstufen in Class-D und dem raumfüllenden Dynamore-Algorithmus erhielt er ein leistungsstarkes Technikpaket mit auf den Weg, das für einen aussergewöhnlichen Klang aus dem schicken Formfaktor sorgt.
Die Verarbeitung ist mehr als solide und verspricht zusammen mit dem Spritzwasserschutz Langlebigkeit. Das Design ist zeitlos attraktiv. Auf der Kontra-Seite bleiben die unter dem Gummischutz leicht sperrigen Drucktasten. Insgesamt ist der Motiv Go ein toller Audio-Begleiter im Alltag zu Hause für YouTube, Streaming und Podcasts.