Hörtest
Wie gut die magnetischen Treiber im vierteiligen Design wirklich klingen, finden wir mithilfe eines FiiO High Resolution Players heraus. Gemäss Sendy generiert der Apollo einen verzerrungsarmen, naturgetreuen Klang mit viel Energie und Dynamik.
Offene Kopfhörer sind auf eine möglichst hohe Klangtreue ausgerichtet und zeichnen sich in der Regel durch eine realistische räumliche Zeichnung aus. Der Apollo macht hier keine Ausnahme. Das Klangbild hat viel Tiefe und wirkt sehr realistisch. Wie viel Spass ein weiträumiges Klangbild machen kann, zeigt sich etwa beim Track «Money» von Pink Floyd (2011 Remaster). Soundeffekte wie das Klirren von Münzen und einer alten Kasse schwirren einem genauso um den Kopf wie die Klänge der Wah-Wah-Gitarre von David Gilmour. Dann der geniale Übergang zum Song «Wish You Were Here», der sich langsam von einer Seite zu einem vollen Stereobild aufbaut. Weltklasse!
Das Klangbild kommt über den Apollo sehr ausgewogen daher. Selbst klar vom Bass bestimmte Songs wie zum Beispiel «You Don’t Love Me (No, No, No)» von Dawn Penn oder der Subbass-Abschnitt in «Limit To Your Love» von James Blake reichen gleichzeitig weit nach oben, haben dort ausreichend Punch und klingen angenehm warm.
Wenn wir schon vom Bass sprechen: Der klingt unglaublich gut, mit viel Druck und ohne die geringste Verzerrung. Transienten, wie die kurzen, perkussiven Sounds am Anfang von Schallwellen genannt werden, kommen mit diesem Kopfhörer detailgetreu und dynamisch daher. Ein wundervolles Hörbeispiel hierfür ist der «Vals Venezolano No.3», ein beliebter Standard aus dem Repertoire der klassischen Gitarre. Man kann die Gitarre und den Raum förmlich spüren. Ein weiteres Paradebeispiel ist der Welthit «Superstition» von Stevie Wonder, der übrigens während einer Jam Session mit Jeff Beck entstanden ist. Insbesondere beim einleitenden Schlagzeug sind die feinen Details sehr klar hörbar, machen den Klang des Schlagzeugs hyperrealistisch – und diese umwerfende Aufnahme zu einem ganz besonderen Hörerlebnis.
Fazit
Mit einem Preis von CHF 549 ist der Sendy Apollo relativ günstig für einen Magnetostaten. Die Hörmuscheln aus Palisanderholz mit herausgeschnitzten Aussparungen für die Kabelanschlüsse zeugen von einem geschickten Handwerk und sehen fantastisch aus.
Beim Quad-Former-Design kommen doppelseitige Magnete und Doppelspulen zum Einsatz, sodass vier Spulen die Membran berühren. Diese Bauweise scheint sich zu lohnen, denn der Kopfhörer klingt hervorragend. Transienten werden detailgetreu und dynamisch wiedergegeben und machen feinste Impulse gut hörbar. Das Klangbild hat eine realistische räumliche Zeichnung mit viel Tiefe. Insgesamt sorgen die Treiber für einen verzerrungsarmen, naturgetreuen Klang mit viel Energie und Dynamik, wobei der wunderbare Bass-Sound besonders hervorgehoben werden muss.