Bluetooth: Die Unabhängigkeitserklärung von Sonos
Move – der Name ist Programm. Dass ein Lautsprecher von Sonos einen Akku hat und somit mobil und mit Bluetooth-Verbindung genutzt werden kann, kommt einer Revolution gleich. Damit macht sich der neuste Sonos-Lautsprecher unabhängig vom heimischen WLAN und kann auch auf dem Balkon, im Garten oder unterwegs verwendet werden. Dank seines Tragegriffs – oder treffender gesagt seiner Griffmulde – lässt sich der Lautsprecher bequem herumtragen.
Der Sonos Move funktioniert nicht nur mit iOS-Geräten, sondern auch mit Android-Smartphones und -Tablets. Zum Einrichten und für den Betrieb dient die App Sonos Controller. Im Bluetooth-Betrieb kann man nicht mehr per Sonos-App auf den Move zugreifen. Dann spielt man die Musik direkt über die App des Streamingdiensts oder über den Musikplayer des Smartphones ab. Folglich kann im Bluetooth-Modus (Bluetooth 4.2) auch nicht das Multiroom-System gesteuert werden, sondern ausschliesslich der direkt verbundene Move.
Der Wechsel zwischen WLAN- und Bluetooth-Betrieb geschieht über einen Knopf auf der Rückseite des Lautsprechers. Dass der Move eine Bluetooth-Verbindungsmöglichkeit bietet, ist als Unabhängigkeitserklärung gegenüber des heimischen WLANs zu verstehen. Zum ersten Mal kann ein Sonos-Lautsprecher auch draussen und unterwegs verwendet werden. Die Kopplung mit Bluetooth geschieht problemlos.
Die Verbindung über WLAN bzw. Airplay 2 ist über die App Sonos Controller ebenfalls schnell vollzogen. Im WLAN-Betrieb (2,4 GHz oder 5 GHz) lässt sich der Move wie erwähnt ins Multiroom-System einfügen. Vier WLAN-Antennen im Sockel sorgen für eine gute Verbindung. Wer den Move zuhause nutzt, also WLAN und Bluetooth zur Verfügung hat, wählt vorzugsweise WLAN – mit dieser Technologie sind Reichweite und Datenrate (und somit die potenzielle Soundqualität) höher. Eine Möglichkeit, ihn mit Google Cast zu verbinden, ist allerdings nicht dabei.
Ein Mangel am Gerät ist der Umstand, dass kein Anschluss für Klinkenstecker vorhanden ist. Auch in Zeiten drahtloser Vernetzung kommt es immer wieder mal vor, dass externe Musikquellen wie Musikplayer oder ein Smartphone eines Gastes spontan per AUX-Anschluss verbunden werden sollen.
Einmessautomatik integriert
Anders als bei älteren Sonos-Modellen muss man die Klangeinstellungen nicht über das Smartphone vornehmen, da eine Einmessungsautomatik bereits im Gerät integriert ist. Diese verwendet also nicht das Handy-Mikrofon für die Ausmessung, sondern die eingebauten Mikrofone der Sprachsteuerung. «Automatic Trueplay» nennt sich diese Technologie. Diese sorgt dafür, dass der Sound automatisch an die jeweilige Umgebung angepasst wird, in der sich der Lautsprecher gerade befindet. So ist denn auch eine Veränderung wahrzunehmen, wenn der Move am Boden oder im Regal beziehungsweise in der Ecke des kleinen Zimmers oder mitten im grossen Wohnzimmer steht.
Automatic Trueplay kann in der Sonos-App aktiviert werden. Achtung: Wer Alexa oder den Google Assistant über die Mikrofontaste auf der Boxen-Oberseite taub schaltet, deaktiviert damit auch die Einmessautomatik. Da die Einmessautomatik im laufenden Betrieb arbeitet, ändert sich das Klangbild also, während man den Lautsprecher bei laufender Musik von einer Position in eine andere versetzt. Nicht immer sind allerdings die Veränderungen wirklich vorteilhaft oder gut wahrnehmbar. Geht man mit dem Move nach draussen, werden die Bässe stärker, was durchaus den Klang in der wandlosen Umgebung verbessert. Auch die Mitten sind kräftig und selbst hier bietet der Sonos Move ein angenehmes, breites Klangbild.
Der Lautsprecher besitzt zwei digitale Verstärker der Klasse D sowie einen nach unten gerichteten Hochtöner. Insgesamt ist der Bass zwar präsent, aber nicht dominant. Der Bass ist alleweil ausreichend für normale Raumbeschallung. Wer mehr Bass will, sollte im Sonos-System einen Subwoofer dazuschalten. Hohe Lautstärken meistert der Lautsprecher ohne Verzerrungen.