Bedienung
Das Bedienungsprinzip ist durchdacht: Die Musikwiedergabe ab USB-Speicher, DAB+, FM-Radio und Internetradio können familienfreundlich direkt am Gerät und mit der klassischen IR-Fernbedienung erfolgen. Der Netzwerk/Streaming-Eingang erfordert die Magnat Stream App. Im Unterschied zu vielen Streamern ist die Bedien-App also nicht für alle Musikquellen zwingend erforderlich.
Die App ist professionell und übersichtlich. Zurzeit stehen TuneIn und iHeartRadio als Internetradio-Applikationen zur Verfügung – sowie natürlich auch der weit verbreitetet Streamingdienst Spotify und die Dienste Tidal und Napster. Weitere Services können zurzeit nicht integriert genutzt werden. Tippt man auf einen Service, muss man nur noch das jeweilige Login einmalig hinter sich bringen. Qobuz ist der grosse Abwesende, aber das kann ja noch werden. Zudem steht via Bluetooth ohnehin alles bereit, was das Smartgerät so bietet – und somit auch Qobuz.
Unter «Meine Musik» erhalte ich problemlos Zugriff auf mein NAS. Mit der App kann ich zum Beispiel schön alphabetisch langweilig nach Genres, Interpreten und deren Alben suchen. Oder aber direkt nach Interpret und dann nach Album suchen. Wie immer ist das etwas öde, weil die Coverbilder eines Albums erst ab Sichtbarkeit der Tracks erscheinen. Wenn man dann aber einen Song wählt, wird es etwas hübscher, wie unser Beispiel zeigt: Die rotierende Grafik einer Vinylschallplatte belohnt den Finder der gesuchten Musik ... Nun, das ist halt DLNA und funktioniert dafür auf jedem Netzwerk.
Installation
Die Verbindung mit dem Router ging mit Wifi problemlos. Wer den Router in der Nähe des Geräts hat, der bevorzuge die direkte Verbindung mit LAN-Kabel. Für FM- und DAB+-Radioempfang schraubt man die beigepackte Wurfantenne an den rückseitigen Antennenschraubanschluss. Als Audioausgang kann man analog via RCA (Cinch-Stecker) oder digital per SPDIF Coaxial oder optisch (TosLink) einen externen DAC oder den passenden Digitaleingang eines Verstärkers ansteuern.
Bei meinem kurzen Hörtest habe ich beides gemacht, um einen A/B-Vergleich herbeizuführen: Einmal über den Analogausgang zu meinem Verstärker und auch über den SPDIF (Coaxial) zu einem DAC und dann zum gleichen Verstärker. Damit war es möglich, das analoge Signal aus dem MMS 730 mit dem aus dem externen DAC über dieselbe Verstärker/Lautsprecher-Kombi zu hören.
Klang
Die Kirche blieb im Dorf. Die Unterschiede zu meinem externen DAC waren (zum Glück) gut hörbar und durchhörbar. Dennoch klingt der MMS 370 mit einem Preisschild von 650 CHF sehr gut und HiFi-tauglich.
Fazit
Der Magnat MMS 730 ist ein recht hochwertig ausgeführter Streamer mit ausgezeichneten Möglichkeiten bei der Wiedergabe von Radio, ordentlichen Möglichkeiten beim Streamen ab Heimnetzwerk sowie ab Internet-Musikdiensten. Dazu wurde Bluetooth in sehr guter Qualität umgesetzt. Zudem ist der MMS 730 bedienerfreundlich und praktisch. Gemessen am günstigen Preis bekommt man eine verhältnismässig hohe Klangqualität auf HiFi-Niveau – und dazu ein praktisches Gerät für viele Anwendungen.