Audioplayer und Analogwandler für unterwegs
Wir schreiben das Jahr 2020. Während 82 Stunden wüteten die Flammen in der einzigen Fabrik des Chipherstellers Asahi Kasei Microdevices, kurz AKM. Damals waren dessen Chips auf dem portablen Herstellermarkt DER Renner. Mit ihrer detaillierten, transparenten, aber dennoch kraftvollen Klangcharakteristik. Diesem Brand schreibe ich den Umstand zu, dass alle Welt wieder Ess-Saber-Analogwandler verwendet, welche zu dieser Zeit gegenüber der Konkurrenz von AKM zu Recht das Nachsehen hatte.
Die Zeiten haben sich geändert. AKM ist wieder da, und in dem Shanling M9 plus in gleich vierfacher (!) Ausführung, mit ihrem neusten Analogwandler AKM 4499EX, gestützt mit zweifachem AK191EQ-Modulator.
Ob dies 2023 noch jemanden interessiert, werden die Verkaufszahlen zeigen. Zu einem Preis von knapp 3000 Franken dürfte der M9 plus mit dem Betriebssystem Open-Android 10 keinesfalls zu den Schnäppchen gehören. Auch hat sich die Spitzentechnik im portablen Audiomarkt gewandelt und neue Wege eingeschlagen.
Hier könnte man mehrere Seiten über die Eigenschaften von R/2R-Wandlern schreiben. Vertiefte Recherchen führen zur Erkenntnis, dass es sich beim Cayin N7 technisch gesehen um einen 1-Bit-Audiokonverter handelt, wobei der Hiby RS8 mit seinen 12 (!) Switches um einen tatsächlich portablen R/2R-Analogwandler handelt. Beide Geräte sind mit einem hochklassigen Class-AB-Verstärker ausgestattet.
Wichtiger ist, wie diese Neuerung für den portablen Audiomarkt klingt: Der neue Trend auf dem Audiomarkt klingt äusserst natürlich und täuschend analog. Beide Geräte können durch die verschiedensten Einstellungen von ihren Standardeinstellungen bis zur klanglichen Unkenntlichkeit modifiziert werden. Der Cayin N7 tönt standardmässig in seiner Klangbühne sehr weit – mit einem erkennbaren Einschlag auf klangliche Wärme.
Der N7 kostet bis 2200 Franken, wobei man mit dem Hiby RS8 bei 3500 Franken tief in die Taschen greifen muss.
Zu guter Letzt wollen die kleinen Helfer, die portablen DAC/AMPS und die noch kleineren Dongles erwähnt werden, welche ein audiophiles Erlebnis bereits über das Handy ermöglichen. Wenn schon klanglich nur zur Mittelklasse gehörend, muss man bei diesen kleinen Helferlein nicht gleich einen Grossteil des Ersparten opfern, nur um das Letzte aus seinen MP3-Musikstücken (Vorsicht, Sarkasmus) herauszukitzeln.
Viele dieser kleinen Anschlussgeräte für das Smartphone verfügen mittlerweile zusätzlich über einen Bluetooth-Sender. Somit sollten auch für die heutigen Ansprüche an Bequemlichkeit und Benutzerfreundlichkeit Gerechtigkeit getan sein.