TESTBERICHT
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Publikationsdatum
15. Februar 2020
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Der Markt für einfache Soundsysteme, bestehend aus einer Soundbar und einem kabellosen Subwoofer oder Subbass-Modul, ist bekanntlich heiss umkämpft. Die Hersteller haben kaum Spielraum, wenn sie wirklich grosse Mengen absetzen wollen, und die Konsumenten sind sehr preisbewusst.

Bei der Preisfindung geben die TV-Geräte den Ton an. Für 1000 CHF kriegt man bereits eine ganze Menge Bildqualität und eine respektable Bildgrösse. Da verwundert es nicht, dass es Soundsysteme wie die getestete Bar 2.1 Deep Bass von JBL überhaupt gibt. Es scheint logisch, dass ein solches Soundsystem, welches die prinzipiellen Klang-Defizite flacher TV-Geräte ausgleicht, nicht mehr als 30 % des Anschaffungspreises eines TV-Geräts ausmachen soll.

Was kann ein Hersteller, selbst wenn er über die Bekanntheit und Reputation einer Marke wie JBL (James B. Lansing) verfügt, mit diesem Zielpreis anstellen? Ich kann mich an ein Beispiel erinnern, bei dem die Gestehungskosten der Produktion bei einem Kopfhörer der Marke «Beats by Dr. Dre» mit einer klugen Schätzung von Fachleuten ermittelt wurde: Es ergab Materialkosten von ca. 10 $ inkl. Design-Verpackung und direkte Montagekosten von 2.50 $. Insgesamt also 12.50 $ ab Herstellerwerk, und das bei einem Endverkaufspreis von 250 $ pro Kopfhörer. Faktor 20. Mit der Klangqualität konnte die audiophile Zunft nicht viel anfangen, aber die coolen Kids auf den Pausenplätzen schon. Ohne diesen «Brand» am Kopf ging nämlich gar nichts.

Bei JBL mag es nicht so sein wie beim genannten Beispiel, zumal mir das Haifischbecken der TV-Soundsysteme deutlich gefährlicher erscheint als bei den Kopfhörern. Da wird vermutlich enger kalkuliert. Und schliesslich enthalten eine taugliche Soundbar und ein separater Subwoofer wesentlich mehr Technologie und Komponenten zur einwandfreien Funktion. Ich verzichte daher auf Schätzungen hinsichtlich der Herstellkosten.

Design und Verarbeitung

Die Soundbar von JBL ist sehr dezent und hochwertig verarbeitet, ohne Spielereien und Auffälligkeiten. Im Gegenteil: Unauffälligkeit scheint die Devise gewesen zu sein. Man kann sie einfach vor oder unter dem TV-Gerät platzieren oder ohne TV-Gerät auf ein Sideboard stellen oder natürlich an der Wand montieren mit beigelegten Halterungen. Mehr als das Stromkabel wird man nicht verbergen müssen. Die Verbindung zum TV-Gerät besorgt ein vermutlich kurzes HDM-ARC-Kabel oder ein optisches Digitalkabel (Toslink).

Unauffälliges Design der Bar 2.1 Deep Bass.Unauffälliges Design der Bar 2.1 Deep Bass.
Detailaufnahme.Detailaufnahme.
Das verborgene Anschlussfeld.Das verborgene Anschlussfeld.

Gleiches gilt für den Subwoofer. Er ist sehr schön und mit den gerundeten Kanten unauffällig verarbeitet. Der «Down-firing»-Basstreiber mit 165 mm Durchmesser sieht ebenfalls wertig aus, seine Membrane ist relativ hart aufgehängt. Die Bassreflexöffnung ist ein konventionelles, eingepasstes Rohr an der Rückseite, also auf der gegenüberliegenden Seite des JBL-Logos. Die Gesamtleistung des Systems beläuft sich auf nicht näher erklärte 300 Watt, wovon der Subwoofer locker 80 % konsumieren dürfte.

Schön integrierter Basstreiber mit steifer Aufhängung und 165-mm-Membrane.Schön integrierter Basstreiber mit steifer Aufhängung und 165-mm-Membrane.
Bassreflex-System auf der Rückseite des Subwoofers.Bassreflex-System auf der Rückseite des Subwoofers.
Hochwertige Verarbeitung.Hochwertige Verarbeitung.
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