TESTBERICHT
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Publikationsdatum
14. November 2022
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Wer kennt sie nicht, die unangenehme Situation, wenn die erweiterte Familie gemeinsam einen Film im Fernsehen geniessen will, sich jedoch nicht über die Lautstärke einigen kann. Meistens sind es die Grosseltern, die bei «Normallautstärke» den Dialog nicht verstehen. Doch wird man deren Wunsch gerecht, empfinden die übrigen Familienmitglieder den Ton als zu laut.

Um solche und ähnliche Probleme zu lösen respektive gar nicht erst aufkommen zu lassen, wurde von Faller-Audio OSKAR entwickelt, ein «tragbarer TV-Sprachverstärker mit innovativer Technologie zur Stimmoptimierung». Doch was genau ist OSKAR und löst dieses Gerät das Problem wirklich? Unser Testbericht gibt Aufschluss.

Angekommen

Wenn ein Produkt nach seiner Verpackung, dem mitgelieferten Zubehör und dem Erscheinungsbild beurteilt werden könnte, erhielte OSKAR bereits Bestnoten.
In einer genial konstruierten, dreistöckigen Kartonschachtel gibt es weder Plastiksäckchen noch Metallklammern. Sogar die sauber aufgerollten Kabel werden von Kartonstreifen zusammengehalten. Das Faller-Audio-Produkt punktet also schon beim Auspacken.

Der SV-100 selber setzt diesen überzeugenden Eindruck fort: Mit seinen nur rund 800 g und der durchdachten, sauberen Fertigung mit dem praktische Alu-Griff ist der Lautsprecher, der auch die gesamte Elektronik enthält, ein kleines Prunkstück.

Obgleich der Transmitter und die Ladeschale in der sechssprachigen (DE/EN/FR/NL/IT und DK), übersichtlich und ansprechend gestalteten Bedienungsanleitung getrennt aufgeführt werden, bilden sie eine Einheit. Diese Einheit muss noch mit dem Netz verbunden werden, was über den 5 V/2.0-A-Gleichstromadapter geschieht.

OSKAR in der Ladeschale (ohne Kabel): Elegantes Design und einfache, übersichtlich angeordnete Bedienelemente.OSKAR in der Ladeschale (ohne Kabel): Elegantes Design und einfache, übersichtlich angeordnete Bedienelemente.

Das Versprechen

«In nur 3 Schritten – endlich wieder den Fernseher verstehen» steht auf der Frontseite des zweisprachigen, klar illustrierten Quickguides: «1-Anschliessen, 2-Einschalten, 3-Fernseher verstehen».

Das klingt hervorragend, da die Zielgruppe, wohl vorwiegend Senioren, perfekt angesprochen und unterstützt wird. Auch solche, die moderner Technik wohl lieber aus dem Weg gehen.

1-Anschliessen
Die Ladeschale, die in der Nähe des Fernsehers platziert wird, ist zugleich die Zentrale für die zwei benötigten Anschlüsse: Netz (via Adapter) und Audio, wobei sowohl eine AUX-Buchse (3,5 mm Stereo Jack) als auch ein optischer Digitaleingang vorhanden sind. Natürlich liegen dem OSKAR die entsprechenden Kabel bei.

Für den optimalen Klang wird die optische Verbindung Toslink empfohlen. Werden beide angeschlossen, wird dem Digitaleingang automatisch Priorität zugeteilt.
Der Netzadapter hat einen USB-A-Anschluss, das mitgelieferte Verbindungskabel ist auf der Geräteseite mit dem vor kurzem zur Norm erkorenen USB-C-Stecker ausgestattet. Normalerweise wird die Ladeschale mit dem Netz verbunden, doch könnte diese (dank der USB-C-Buchse an der Lautsprechereinheit) auch direkt aufgeladen werden, allerdings ohne Tonübertragung.

Vor der Erstverwendung muss der Akku aufgeladen werden, was rund vier Stunden dauert und eine Betriebsdauer von bis zu 16 Stunden erlaubt.
Und wann muss wieder aufgeladen werden? Die Ladeanzeige am Lautsprecher blinkt rot, wenn die Ladung weniger als 20 % erreicht hat. Sowohl an der Ladeschale als auch am Lautsprecherteil leuchtet je eine weisse LED auf, wenn sich die beiden Teile gefunden (paired) haben, was normalerweise immer der Fall ist.

Auf der flachen Ladeschale, die mit dem Netz und dem Audioausgang des Fernsehers verbunden wird, wird die Lautsprechereinheit zum Aufladen deponiert.Auf der flachen Ladeschale, die mit dem Netz und dem Audioausgang des Fernsehers verbunden wird, wird die Lautsprechereinheit zum Aufladen deponiert.

2-Einschalten
Der Lautsprecherteil hat nur zwei Bedienungselemente: einen Lautstärkeregler auf der Oberseite, der (wie in alten Zeiten) auch gleich als Ein-/Ausschalter dient (mit Klick) und einen Druckschalter auf der Längsseite, der in vier Stufen die Wahl der Sprachoptimierung ermöglicht: Die Grundstufe (keine LED leuchtet) ist die Übernahme des unveränderten Signals. Bei jedem Knopfdruck wird die Sprachverständlichkeit um eine weitere Stufe optimiert und die LED unter der entsprechenden Zahl (1, 2 oder 3) leuchtet auf.

Unter dem Taster befindet sich die oben erwähnte LED, die die Verbindung zur Ladeschale anzeigt und die ebenfalls schon erwähnte Ladeanzeige sowie die USB-C-Ladebuchse.

Zusätzlich ist hier eine 3,5-mm-Kopfhörerbuchse integriert, die den Lautsprecher automatisch stumm schaltet, wenn ein Kopfhörer angeschlossen wird.

Die zwei Bedienelemente (Lautstärke oben und Klangbearbeitung) werden durch fünf LEDs ergänzt. Darunter der USB-C-Ladeeingang und daneben der Kopfhörerausgang.Die zwei Bedienelemente (Lautstärke oben und Klangbearbeitung) werden durch fünf LEDs ergänzt. Darunter der USB-C-Ladeeingang und daneben der Kopfhörerausgang.

3-Fernseher verstehen
Die Installation ist wirklich ein Kinderspiel und dank der exzellenten Anleitung auch für Leute, die Angst vor allem Technischen haben, problemlos zu meistern. Einzig das mitgelieferte Toslink-Kabel ist etwas schwergängig und benötigt (verglichen mit anderen Toslink-Kabeln) mehr Kraftanwendung, bis es festsitzt. Wie gut die Verständlichkeit verbessert wird, und was es sonst noch zu beachten gibt, soll unser Einsatztest aufzeigen.

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