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ARTIKEL
Autor
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Publikationsdatum
19. Oktober 2019
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Daniel (Dänu) Leiser hat ein ambivalentes Verhältnis zu Fachmedien, vor allem zu den traditionellen Printmedien aus dem grossen Kanton: Die, welche mit Punkte-Bewertungen und Leistungsklassen das Preis-Leistungs-Denken mehrerer HiFi-Generationen normiert haben. Er spricht aus Erfahrung: Der erfolgreiche Distributor von Vincent weiss, wie Fachmedien alter Schule die teuren Marken schützen. Und er bringt auch gleich ein anschauliches Beispiel: Die Vincent-Vorstufe SA-T7 ist qualitativ und klanglich nahezu identisch mit der Thorens Vorstufe vom gleichen Entwicklungs-Ingenieur. Doch wurde sie mit mehr als 20 Punkten Unterschied bei der Bewertung versehen – und dies nur, weil die Vincent-Version viel günstiger zu haben sei ...

Das nervt den Berner vom Land, vom Dorf, wo er seit seiner Kindheit lebt, zur Schule ging und heute arbeitet. Der Ärger kommt aber mit Humor, und das Klagelied ist schnell beendet, denn schliesslich ist Leiser der Erfolgsregisseur von Thorens, Vincent und anderen Marken in der Schweiz. Mit Beharrlichkeit, Passion und grossem Engagement hat er, der immer noch aktive Bassist von zwei Bands und früherer HiFi-Studio-Inhaber, diese Marken aus Überzeugung etabliert. 

«Wenn man mit einer Band auf der Bühne steht, muss man eine gute Show bieten. Egal, wie man drauf ist und wie viele Leute im Publikum stehen.» Das leuchtet ein und erfrischt. Besonders in einer Branche, die das «Klagen» zuweilen über das «Überzeugen» stellt. Was Leiser unter einer guten Show versteht, ist das Demonstrieren von HiFi und die Schulung seiner Händler. Dafür hat er einen Demo-Raum im Dachgeschoss des Bauernhauses seiner Eltern eingerichtet.

Früher war es ein Aufnahmeraum für die Band, aber heute findet man dort auf den ersten Blick ein Sammelsurium an aktuellen bis angejahrten Geräten, die, wie sollte es anders sein, immer zu einem bestimmten Zweck ihre Arbeit verrichten. Die schöne, alte Kappa 9 von Infinity (für die «Unwissenden»: ein legendärer Lautsprecher) dient dazu, kleinere Verstärker an einer schwierigen Last zu demonstrieren. Mit einem Impedanzminimum vom weniger als 2 Ohm ist sie sehr anspruchsvoll, viel kritischer als moderne Lautsprecher.

Ganz erstaunlich, wie die Vor-Endstufen-Kombination mit SA-32 und SP-332 von Vincent eine überhaupt nicht laststabile Kappa 9 zum Klingen bringt.Ganz erstaunlich, wie die Vor-Endstufen-Kombination mit SA-32 und SP-332 von Vincent eine überhaupt nicht laststabile Kappa 9 zum Klingen bringt.
Testbereich mit Infinity Kappa 9 für schwierige Lastbedingungen.Testbereich mit Infinity Kappa 9 für schwierige Lastbedingungen.

Der Demoraum ist in 5 Hörzonen aufgeteilt. Jede Hörzone verfolgt einen Zweck, oder besser, dient einem Preisspektrum. Man kann also eine Komplettanlage für ca. 1500 CHF hören, wie auch eine Anlage für gegen 120'000 CHF. Dann ist aber in etwa das Ende der Fahnenstange erreicht. Der Zweck seiner Vorführeinrichtung in einem zwar grossen, aber akustisch sehr natürlichen Raum dient zwei Zielen:

Erstens zur Schulung des Verkaufspersonals seiner Vertriebspartner (aka Händler). Das ist eine Art Grundausbildung, denn jüngere Verkaufsmitarbeiter sind nicht mehr automatisch mit HiFi unterwegs. Er will damit bezwecken, dass die Kollegen ein Gespür für gute Musikwiedergabe und das notwendige Know-how erarbeiten können.

Zweitens können die Endkunden alles erkunden, was die von ihm in der Schweiz vertretenen Marken zu bieten haben. Denn die Vertriebspartner haben fast nie das vollständige Sortiment mit allen Neuheiten vorführbereit. Die Händler können mit interessierten Kunden vorbeikommen oder die Kunden auch nach Ammerzwil schicken. Dass der Händler im Erfolgsfall dann nicht ausgebremst wird, ist natürlich Ehrensache.

Links kann man für eine vernünftige Investition bereits ausgesprochen gut Musik hören. Auf der rechten Seite spürt man dann eindrücklich, was sonst noch so drin liegt.Links kann man für eine vernünftige Investition bereits ausgesprochen gut Musik hören. Auf der rechten Seite spürt man dann eindrücklich, was sonst noch so drin liegt.
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