Wer sich als Hersteller dem Thema «Referenzlaufwerk» bei Plattenspielern annähert, der ist nicht mehr allein auf der Welt. Das grosse Interesse an Vinyl und den Vinyl-Abspielgeräten hat in den vergangenen zehn Jahren einige Referenz-Boliden das Licht der Welt erblicken lassen. Die grosse Mehrheit, welche diese Ausnahmegeräte bewundert, betrachtet sie aus der Ferne. Das Kaufen ist wenigen vorbehalten.

Von Esoteric kann man bei Plattenspielern viel erwarten. Der führende Hersteller von hochpräzisen CD/SACD-Laufwerken verfügt über entsprechendes Know-how. Handkehrum gibt es bei Vinyl-Laufwerken eigentlich nur drei Aspekte, bei denen man ansetzen kann: 1. Die Vermeidung von Vibrationen, die von der Stellfläche über die Zarge auf den Plattenteller/Tonannehmer wirken und 2. die Vermeidung von Störungen, die der Antrieb verursacht, sowie 3. Einbussen bei der qualitativen Antriebsleistung zu verhindern.

Der «ewige Antrieb» in der langen Geschichte hochwertiger Plattenspieler vom Reibrad zum Riemenantrieb zum Direktantrieb mit AC- und DC-Motoren hat die Gemüter schon immer erhitzt und viele Kontroversen ausgelöst.

Esoteric bringt nun beim Grandioso T1 mit dem patentierten MagneDrive ein wirklich neues Antriebskonzept auf den Markt.

Der Grandioso T1 kann mit maximal drei Tonarmen bestückt werden. Die «Armboards» sind schwenkbar und erlauben die präzise Einstellung des Überhangs.

Zuerst aber eine Beschreibung des Gesamtkonzepts: Der Grandioso T1 ist ein Masselaufwerk mit einer dreischichtigen Zarge aus Aluminium und Holz und einer aufwändigen Entkopplung. Er kann maximal drei Tonarme aufnehmen. Die Tonarmbasen (es gibt mehrere Ausführungen) sind schwenkbar und erlauben die präzise Einstellung des Überhangs, unabhängig von der Länge der Tonarme. Der schwere Plattenteller ist zur Zarge hin vertikal magnetisch gelagert, was die Lagerung in der Horizontalen erleichtert. Das Tellerlager bekommt von der effektiven Tellermasse von 19 kg nur noch 4 kg mit. Der Grandioso T1 besteht aus drei Komponenten: Laufwerk, Antriebseinheit und Stromversorgung.

Magnetantrieb

Die Antriebseinheit mit Bedienelementen und der Anzeige ist unübersehbar. Sie ist mit der Zarge nicht gekoppelt. Vibrationen des Antriebsmotors haben so keine Chance, den Plattenteller zu erreichen. Der Motor treibt einen zylinderförmigen Magnet-Rotor an, der aus mehreren Magnet-Segmenten besteht. Die Polarisierung des Magnet-Rotors von Nord nach Süd ändert sich bei jeder Umdrehung des Rotors mehrmals und überträgt sich auf ein verzahntes Induktionsrad, welches den untersten Teil des Plattentellers umfängt.

Einmaliges und innovatives Antriebskonzept: Ein berührungsloser Magnetantrieb wirkt auf ein Induktionsrad, das den Tellerumfang umfasst.

Die Antriebseinheit mit der Steuerung ist nicht an die Zarge gekoppelt, aber präzise auf sie ausgerichtet.

Der Antrieb ist berührungslos. Die Traktion bzw. das Drehmoment kann mit einer Mikrometerschraube fein geregelt werden. Das hat bekanntlich einen Einfluss auf die Dynamik der Musikwiedergabe, woraus sich der Klangcharakter bildet. Der Antriebsmotor ist elektronisch in 0,1-%-Schritten geregelt, mit den zwei Geschwindigkeiten 45 und 33 1/3 Umdrehungen pro Minute.

Dass die aufwändige und massiv gebaute Stromversorgung in einem separaten Gehäuse untergebracht ist, versteht sich von selbst.

Die Stromversorgung ist in einem separaten Gehäuse untergebracht und bringt allein 18 kg auf die Waage. Zarge und Teller wiegen noch einmal 36 kg, die Antriebseinheit 9 kg.

Den Grandioso T1 Referenz-Plattenspieler von Esoteric gibt es als Laufwerk für 75'000 CHF und als Plattenspieler standardmässig mit einem 9-Zoll-Tonarm von Ikeda für 80'000 CHF.

avguide.ch meint

Der Referenz-Plattenspieler Grandioso T1 von Esoteric beeindruckt durch ein neues und sehr überzeugend erscheinendes Antriebskonzept – und nicht bloss durch die übliche Materialschlacht, wie man sie bei solchen Geräten oft vorfindet. Preislich ist das Gerät natürlich jenseits von Kosten/Nutzen-Betrachtungen angesiedelt. Aber damit ist der T1 bestimmt nicht allein. Wir sind gespannt auf den T1, falls wir ihn denn tatsächlich einmal in die Finger kriegen. Wir arbeiten daran.