Die Fujifilm X-H2 repräsentiert ebenso wie das kürzlich vorgestellte Schwestermodell X-H2S laut Hersteller den neuesten Stand der Kameratechnologie. Die neue X-H2 ist aussergewöhnlich leistungsfähig und in jeder Hinsicht darauf ausgelegt, auch hohen professionellen Ansprüchen gerecht zu werden.
Während sich die Fujifilm X‐H2S vor allem durch ihre enorme Geschwindigkeit auszeichnet, die sich etwa in der blitzschnellen Datenverarbeitung und der präzisen AF-Verfolgung von sich bewegenden Objekten zeigt, liegen die Vorzüge der Fujifilm X‐H2 in ihrer sehr hohen Sensorauflösung und einer überragenden Detailwiedergabe.
Das Herzstück der X-H2 ist der neue Sensor X-Trans CMOS 5 HR mit 40,2 Megapixel, der optimal auf den schnellen X-Prozessor 5 abgestimmt ist. Die Kamera bietet die bislang höchste Auflösung der X-Serie, sowohl bei Fotos als auch bei Videos. So ist sie die weltweit erste APS-C-Kamera, die Videos in 8K/30p-Apple-ProRes-Qualität direkt auf die Speicherkarte aufnehmen kann (Stand: 8. September 2022, nach Angaben von Fujifilm).
Einfach und professionell
Die X-H2 bietet viele fortschrittliche Ausstattungsmerkmale, wie beispielsweise ISO 125 als niedrigste Standard-Empfindlichkeit, eine kürzeste Verschlusszeit von 1/180’000 Sekunde mit elektronischem Verschluss und die Funktion «Pixelshift Multi-Shot». Ausserdem verfügt sie über zahlreiche Funktionen und Schnittstellen, die gemäss Hersteller das Fotografieren in professioneller Qualität so einfach wie nie machen.
Dazu zählen der auf einer Deep-Learning-Technologie basierende Motiverkennungs-Autofokus, der verschiedene Motive wie zum Beispiel Tiere oder Fahrzeuge identifiziert und verfolgt. Ebenso der integrierte Fünf-Achsen-Bildstabilisator, der zum Beispiel in Kombination mit dem Fujinon-Objektiv XF 35mm F1.4 R einen Verschlusszeitenvorteil von bis zu sieben Blendenstufen (EV) bringt. Weiter mit dabei: ein elektronischer Sucher mit 5,76 Millionen Bildpunkten und 0,8-facher Vergrösserung sowie ein Speicherkartenfach für CFexpress-Karten Typ B, mit denen sich das technologische Potenzial der X-H2 in vollem Umfang ausschöpfen lässt.
Hochauflösender X-Trans-Sensor
Der 40,2-Megapixel-Sensor X-Trans CMOS 5 HR mit rückwärtiger Belichtung verfügt über einen verbesserten Bildverarbeitungsalgorithmus, der eine sehr hohe Auflösung ohne störendes Bildrauschen und damit eine insgesamt überragende Bildqualität ermöglicht.
Eine weiterentwickelte Pixelstruktur führt zu einer grösseren Lichtmenge auf dem Sensor, sodass ISO 125 jetzt als Standard-Empfindlichkeit zur Verfügung steht und nicht mehr über den erweiterten ISO-Bereich gewählt werden muss. Der neue Sensor lässt sich zudem mit äusserster Präzision ansteuern, was ultrakurze Belichtungszeiten erlaubt. So wurde die kürzeste Verschlusszeit des elektronischen Verschlusses um 2,5 EV-Stufen von 1/32’000 auf jetzt 1/180’000 Sekunden erhöht.
Insbesondere bei Aufnahmen in hellen Umgebungen eröffnen sich laut Fujifilm durch den neuen Sensor neue kreative Möglichkeiten. Damit kann man jetzt auch an sonnigen Sommertagen oder auf der Skipiste den attraktiven Bokeh-Effekt mit geöffneter Blende erzielen sowie schnelle Bewegungen mit ultrakurzen Verschlusszeiten in maximaler Schärfe einfrieren.
Höchste Qualität direkt aus der Kamera
Mit der Funktion «Pixelshift-Multi-Shot» nimmt die Kamera nacheinander 20 hochauflösende RGB-Bilder im Rohdatenformat auf, wobei der Bildsensor nach jeder Belichtung minimal verschoben wird. Die so entstandenen Einzelfotos lassen sich mit der kostenlosen Software «Pixelshift-Combiner» zu einer einzelnen Bilddatei mit einer Auflösung von 160 Megapixeln zusammenfügen. Diese Funktion ist besonders interessant für die fotografische Dokumentation und Digitalisierung in den Bereichen Kunst und Kultur sowie für hochwertige Still-Life- und Produktaufnahmen.
Die Fujifilm X-H2 unterstützt das HEIF-Bildformat, das 10-Bit-Bilddateien liefert, die bis zu 30 Prozent kleiner sind als Standard-JPEG-Dateien. Mit der Integration dieser beiden Funktionen unterstreicht FUJIFILM seinen Ruf, Bilder von allerhöchster Qualität direkt aus der Kamera zu liefern.
Professionelles 8K-Video
Mit der Fujifilm X-H2 werden ultra-hochauflösende Bewegtbildaufnahmen zum professionellen Standard. Der neue Sensor gestattet die Aufzeichnung von Videos im zukunftsweisenden Format 8K/30p 4:2:2 10 Bit. Das Kameragehäuse der X-H2 wurde so konstruiert, dass die von Sensor und Prozessor erzeugte Wärme schnell abgeführt wird. Dadurch können bis zu 160 Minuten in 8K-Qualität ohne Unterbrechung aufgenommen werden.
Auch in 4K-Workflows bietet der 8K-Sensor viele Vorteile. So greift die Kamera beim internen Oversampling auf die Detailtiefe der 8K-Daten zurück, um ein 4K-Bild von überragender Qualität zu generieren.
Die Fujifilm X-H2 unterstützt drei Apple-ProRes-Codecs: ProRes 422 HQ, ProRes 422 und ProRes 422 LT. Bei der Aufnahme von Videos bis zu 4K-Auflösung können parallel auch Proxy-Filme (ProRes 422 Proxy) mit niedriger Bitrate aufgezeichnet werden. Durch deren kleinere Dateigrösse eignen sie sich für effiziente Workflows mit reduziertem Arbeitsaufwand in der Postproduktion.
Neben dem bekannten F-Log unterstützt die X-H2 auch F-Log2, das laut Fujifilm einen erweiterten Dynamikumfang von mehr als 13 Blendenstufen und somit mehr kreativen Spielraum in der Videobearbeitung bietet.
Auch die Digitalzoom-Funktion der X-H2 macht sich die hohe Auflösung des 40,2-Megapixel-Sensors zunutze. So kann bei Aufnahmen in den drei Video-Modi 4K HQ, 4K DCI HQ und Full-HD mit bis zu 2-facher Vergrösserung ins Bild gezoomt werden. In Verbindung mit dem Objektiv XF 18–120 mm F4 LM PZ WR wechselt die Kamera nach Erreichen der maximalen optischen Brennweite nahtlos zum Digitalzoom, um die Brennweite effektiv zu verdoppeln.
Intelligenter Autofokus
Die X-H2 ist mit einem innovativen Autofokussystem ausgestattet, das es der fotografierenden Person erlaubt, sich ganz auf das Motiv und die Bildkomposition zu konzentrieren. Sie kann gemäss Hersteller darauf vertrauen, dass die Kamera zuverlässig und präzise auf das Motiv scharfstellt. So bietet der leistungsstarke X-Prozessor 5 der X-H2 eine objektorientierte Autofokus-Funktion mit Motiverkennung basierend auf künstlicher Intelligenz.
Der mittels Deep-Learning-Technologie entwickelte Algorithmus erkennt und verfolgt nicht nur Gesichter und Augen von Menschen, sondern hält auch Tiere, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Flugzeuge und Züge zuverlässig im Fokus.
Der 40,2-Megapixel-Sensor besitzt mehr Phasendetektionspixel als die bisherigen Modelle der X-Serie, was im AF-S-Modus zu einer noch präziseren Fokussierung, zum Beispiel bei Landschafts- oder Porträtaufnahmen, führt. Ausserdem verfügt die X-H2 wie bereits die X-H2S über einen neuen AF-Algorithmus zur Vorhersage von Objektbewegungen, was gemäss Fujifilm eine noch zuverlässigere Schärfenachführung bei der kontinuierlichen Scharfstellung (AF-C) ermöglicht.
Top-Ausstattung und -Bedienung
Die Fujifilm X-H2 ist mit einer integrierten Fünf-Achsen-Bildstabilisierung (IBIS) ausgestattet. Diese ermöglicht scharfe Aufnahmen bei bis zu sieben EV-Stufen längeren Verschlusszeiten und bietet damit in vielen Situationen, z. B. bei wenig Licht, einen entscheidenden Vorteil.
Der elektronische Sucher der X-H2 bietet ein hochauflösendes Sucherbild mit 5,76 Millionen Bildpunkten und 0,8-facher Vergrösserung. Die hohe Bildwiederholrate von ca. 120 Bildern pro Sekunde sorgt für eine natürliche Darstellung auch sehr schneller Bewegungen. Das Sucherbild ist zudem optimal korrigiert und frei von Parallaxenfehlern und Verzeichnungen, die ansonsten typischerweise bei Veränderungen der Augenposition in Erscheinung treten.
Die X-H2 verfügt über ein wetterfestes Gehäuse, das an 79 Stellen gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und Staub abgedichtet und auch bei Kälte bis minus 10 Grad Celsius voll einsatzfähig bleibt.
Für zusätzlichen Bedienkomfort sorgen das Subdisplay auf der Kameraoberseite, der rückwärtige LCD-Monitor mit 1,62 Millionen Bildpunkten, die individuell konfigurierbare AF-ON-Taste und die separate Videoaufnahmetaste. Der Dual-Speicherkarten-Slot der X-H2 unterstützt neben den herkömmlichen SD-Karten auch CFexpress-Type-B-Karten.
Darüber hinaus ist die X-H2 kompatibel mit dem File-Transmitter FT‐XH, der kabelgebundene LAN- und drahtlose WLAN-Tethered-Videoaufnahmen erlaubt. Bis zu vier X-H2 und X-H2S können so über eine Browseranwendung gesteuert werden.
Optionales Zubehör
Als interessantes Zubehör gibt es neben dem Hochformat-Batteriehandgriff VG-XH, dem File-Transmitter FT-XH und dem Abdeckungskit CVR-XH für die Schnittstellen der X-H2 auch einen andockbaren Ventilator.
Der Lüfter «FAN-001» dient dazu, die X-H2 bei heissen Umgebungstemperaturen zu kühlen. Er lässt sich ohne zusätzliches Kabel oder Batterien einfach auf der Rückseite des Kameragehäuses befestigen und verhindert, dass die Kamera aufgrund von Überhitzung vorzeitig abschaltet.
Die Fujifilm X-H2 ist ab Ende September 2022 zu einem Preis von 1969 Franken (UVP) im Handel erhältlich. Das Fujifilm Kit X-H2 + XF16–80 mm F4 R OIS WR kostet 2399 Franken.
Beeindruckendes Bokeh
Gleichzeitig mit der X-H2 stellt Fujifilm ein lichtstarkes Tele-Objektiv vor – das neue Fujinon XF 56 mm F1.2 R WR. Es ist ein kompaktes und lichtstarkes Porträt- und Reportage-Objektiv für die spiegellosen Systemkameras der X-Serie.
Das leichte Tele-Objektiv mit einer Brennweite von 56 mm (äquivalent zu 85 mm KB) ist der technisch weiterentwickelte Nachfolger des sehr beliebten Fujinon XF 56 mm F1.2 R. Die neue Festbrennweite bietet im Vergleich eine deutlich verbesserte Nahdistanz, ein noch höheres Auflösungsvermögen und eine beispiellos schöne Hintergrundunschärfe.
Das Fujinon XF 56 mm F1.2 R WR ist ab Ende September 2022 für 1079 Franken (UVP) verfügbar.
avguide.ch meint
Echte Flaggschiffe – um dieses arg strapazierte Wort auch mal wieder zu gebrauchen – sind im APS-C-Bereich selten geworden. Wer eine höhere Auflösung als 30 Megapixel und dazu noch in 8K-Video filmen wollte, musste sich bis jetzt bei den Vollformaten umsehen. Zu einem entsprechend hohen Preis. Die Fujifilm X-H2 liefert nun beides in einer APS-C-Kamera.
Der 40,2 Megapixel grosse Sensor ist momentan der grösste in dieser Kameraklasse und ermöglicht erst das Filmen in echter 8K-Auflösung. Während sich die im Juli erschienene Fujifilm X‐H2S vor allem durch enorme Geschwindigkeit auszeichnet, bietet die X‐H2 eine sehr hohe Sensorauflösung mit feiner Detailwiedergabe und eben 8K-Videoaufnahme.
Beide sind jedoch durch und durch Hybridkameras, die sowohl bei Fotografen wie bei Filmemachern punkten können. Wer kein Vollformat braucht und Gefallen an den Fujifilmfarben findet, bekommt mit beiden Modellen eine tolle Kamera mit einer umfassenden Objektivpalette.