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Publikationsdatum
16. Juli 2023
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Goldmund hat sich in den vergangenen 10 Jahren auf digitale Aktivlautsprecher mit drahtloser Versorgung mit Musikdaten (wireless) konzentriert. Die Fokussierung kann für einen Hersteller von High-End-Audio-Produkten und im Besonderen mit Lautsprechern als aussergewöhnlich beurteilt werden. Die technologische Kompetenz von Goldmund im digitalen Bereich lässt denn auch aufhorchen, während zahlreiche vergleichbare Mitbewerber mit «digital und aktiv» eher zögerlich verfahren. Der vorläufige Gipfel der digitalen Aktivlautsprecher von Goldmund heisst Gaia und verströmt die Signatur eines Flaggschiffs ganz vorzüglich.

Mit der Tethys hat Goldmund nun die kleine Schwester der Gaia parat. Die optisch unverwechselbar anmutende Tethys ist denn auch ein Standlautsprecher von mittlerer Grösse, 1090 cm hoch, 290 cm breit und max. 371 cm tief. Das zweiteilige Gehäuse besteht aus einem Bassmodul (Bassreflex) und einem Mittel/Hochtonmodul, welches über dem Bassmodul zu schweben scheint, dank einer klug gemachten, verborgenen Ankopplung. Die Leichtigkeit der Gesamterscheinung trügt aber ein wenig: Eine Tethys wiegt 67 kg.

Das mit einer Struktur versehene Hoch/Mittelton-Gehäuse scheint zu schweben.Das mit einer Struktur versehene Hoch/Mittelton-Gehäuse scheint zu schweben.

Nun ist die Tethys aber ein passiver Standlautsprecher, was im ersten Moment vielleicht überrascht. Bei näherer Betrachtung ist es klar, dass ein passiver Lautsprecher im High-End-Bereich bei entsprechender Performance grosse Verkaufschancen hat. Die Umstellung auf «digital/aktiv» ist nicht jedermanns Sache und mit einem passiven Top-Lautsprecher von Goldmund, der darüber hinaus auch noch sehr wohnraumfreundlich daherkommt, sind viele High-End-Anhänger besser bedient und näher am Kauf.

Goldmund versichert, dass Sie ihre langjährige Erfahrung im Bereich digitaler Filter-Technologie dazu nutzten, für die Tethys eine geradezu perfekte passive Frequenzweiche zu entwickelten. Die Lautsprechertreiber sind wie immer bei Goldmund völlig unexotisch, aber qualitativ überragend. Auch die Gehäusekonstruktion dürfte vom Feinsten sein, auch wenn sich Goldmund – und das ist nicht neu – nicht in die Karten blicken lässt. Das Gewicht von 67 kg pro Lautsprecher bei einem eher kleinen Hüllmass lässt den Schluss zu, dass hier sehr viel Qualität verbaut wurde.

Bi-Wiring/Bi-Amping-Anschlussfeld mit hochwertigen Banana-Buchsen sowie speziellen 4-Pol-Buchsen in der Mitte. Im Bild sind die vergoldeten Kontaktbrücken für den Single-Wiring-Betrieb eingesetzt.Bi-Wiring/Bi-Amping-Anschlussfeld mit hochwertigen Banana-Buchsen sowie speziellen 4-Pol-Buchsen in der Mitte. Im Bild sind die vergoldeten Kontaktbrücken für den Single-Wiring-Betrieb eingesetzt.

Auch das Anschlussfeld ist ein Luxusteil, mit wunderschönen Brücken, falls man Single-Wiring bevorzugt, perfekten Banana-Buchsen und speziellen 4-Pol-Steckern höchster Güte und auch für Bi-Wiring oder Bi-Amping ausgelegt. Die mechanische Kopplung der zwei Gehäuse mit sich selbst und dem Boden entspricht der langjährigen Goldmund-Tradition, ist jedoch sehr gut verborgen.

Die Kopplung des Hoch/Mittelton-Gehäuses mit dem Bass-Gehäuse ist eine eigenständige Konstruktion von Goldmund, aber bei der Tethys geschickt verborgen.Die Kopplung des Hoch/Mittelton-Gehäuses mit dem Bass-Gehäuse ist eine eigenständige Konstruktion von Goldmund, aber bei der Tethys geschickt verborgen.

Die Tethys von Goldmund überträgt ein Spektrum von 43 Hz (-6dB) bis über 25 kHz. Die Nominal-Impedanz beträgt 6 Ohm und das Impedanz-Minimum liegt bei sehr kontrollierten 4,7 Ohm. Über den Wirkungsgrad gibt es keine Angaben. Ein Paar Tethys von Goldmund soll 70'250 EUR kosten.

avguide.ch meint

Für Goldmund-Fans sind 70'000 EUR ein Klacks. So ist das einfach. Das Konzept der Tethys ist klug, weil mit der passiven Auslegung weltweit mehr potenzielle Kunden infrage kommen. Wir finden das Design schlicht genial und absolut unverwechselbar. Allein der Verzicht auf die oft bemühte Stromlinienform beweist, dass die Leute von Goldmund Akustik nicht mit Aerodynamik verwechseln.