Wenn ein Consumer-Electronics-Weltkonzern wie Panasonic 100 Jahre Bestehen feiert, dann sind die PR- und Marketing-Verantwortlichen vermutlich erleichtert, wenn das Jahr vorüber ist. Den Spagat von der glorreichen Vergangenheit zur Zukunft zu schlagen und dabei noch die neuen Produkte zu präsentieren, ist an einer Medienkonferenz von 40 Minuten kaum zu schaffen.
Auch Panasonic schaffte es nicht, trotz guter Regie, guter Vorarbeit, Zähigkeit und perfektem Timing. Die Produkte kamen zwar an der Medienkonferenz zu kurz, aber zum Glück nicht in der Panasonic-Halle.
Der Chef ist für die Visionen zuständig. Laurent Abadie kündigte eine neue Kooperation mit der Technischen Universität München an, deren Hyperloop-Team zum dritten Mal beim Space-X-Wettbewerb in der Teströhre den Sieg davontrug. Panasonic wird einen weiteren Prototyp dieser hyperschnellen Verkehrsmittel in der unterirdischen Röhre mitfinanzieren. Damit will sich Panasonic einen Technologievorsprung sichern.
Mobilitätstrends sind ausschlaggebend für die Marschrichtung. Im Fahrzeugbereich sind das heute «assisted driving» und morgen bereits die Teilautonomie des Fahrzeugs. Bis 2030 sollen Autos vollständig autonom fahren können – und Panasonic will dazu einen wichtigen Beitrag leisten.
Auch die Städte werden smart. Die Smart-City-Projekte, bei denen Panasonic technologisch mitmischt, mehren und konkretisieren sich. Am konkretesten sind Projekte im Rahmen des Mieterstrom-Modells für Panasonic-Technologie. Hierzu betrat an der Pressekonferenz Florian Henle von Polarstern die Bühne.
Das Motto «Connecting people, devices and places» setzt das Internet der Dinge in den Fokus. Panasonic kündigte eine Kooperation mit Vodafone an. Dabei geht es um wireless connectivity zur Verbindung von Haushaltgeräten, wie Erik Brenneis, CEO von Vodafone Gobal Enterprise, ausführte.
Panasonic war schon vor 100 Jahren innovativ mit der Idee, Geräte im Haushalt ans Stromnetz anzuschliessen. Die Einschränkung war, dass in elektrisch erschlossenen Haushalten damals keine Wandsteckdosen existierten. Das erste Produkt war eine Stromdose, die mit einer Glühlampenfassung gekoppelt war.
Auch Kompetenzen, die wir als grundlegend japanisch verstehen, wie etwa die Kunst der scharfen Klingen oder die gesunde Ernährung, wurden ins Feld geführt. Die heutigen Produkte von Panasonic sind zum Beispiel Rasiergeräte oder eine neue Brotback-Maschine.
Bei den TV-Geräten gab es keine grossen Neuheiten, zumindest nicht solche, die es auf die PR-Bühne der Medienkonferenz geschafft hätten. Immerhin gewann Panasonic einen HDTV-Shootout vor ihren Konkurrenten. Film ab!
Technics-News
Technics-Chefin Michiko Ogawa liebt Plattenspieler ganz offensichtlich, und man kann es ihr nicht verdenken. Technics' neuer Referenzplattenspieler ist weltweit sehr gut aufgenommen worden. Mit dem brandneuen Premium-Wireless-Lautsprecher Ottava SC-C50 setzte Frau Ogawa einen Schlusspunkt, der mir persönlich gut gefallen hat. avguide.ch wird sich dem edlen Speaker testweise annehmen.