Audiophiles Highlight
Obwohl die Aufnahme in einem offenbar grossen Studio gemacht wurde, vermittelt sie eher den Eindruck eines Kammermusiksaales mit absolut hervorragender Akustik. Der Klang dieses Trios wirkt aber ganz und gar nicht studiomässig-steril oder gar klinisch sauber, sondern – mindestens stimmungsmässig! - verhüllt durch leichte Rauchschwaden und dem dezenten Geruch von Tennessee Whiskey. Und das ist nicht nur den Musikern zu verdanken, sondern auch Keith Johnson, der mit seiner ersten Blues-Aufnahme (!) gleich wieder mal Massstäbe gesetzt hat.
Zu Keith Johnson muss gesagt werden, dass er im Grunde genommen ein Toningenieur der klassischen Muse ist und hier absolute Meisterwerke vollbracht hat. Er ist der Könner beim Einfangen gigantischer Klangkörper und kann diese auch genau so gross bei der Wiedergabe wieder erscheinen lassen. Das hat er mit unzähligen Reference Recording Aufnahmen bewiesen.
Zudem war er ein Vorreiter in Sachen Hi-Res-Aufnahmen und brachte zusammen mit Michael "Pflash" Pflaumer von Pacific Microsonics Inc. im Zeitraum von 1986 bis1991 die HDCD-Technik (HDCD = High Definition Compatible Digital) auf den Markt (siehe auch „Audio-Disc-Nostalgie“).
Lobenswerterweise hat er es bei seiner ersten Blues-Aufnahme geschafft, die natürliche Grösse des Klangkörpers beizubehalten und nicht in effektvollen Klang-Gigantismus zu verfallen, was für ihn ein leichtes gewesen wäre. Trotzdem hat das Klangbild eine unglaubliche Tiefe und eine natürliche Breite und ist zudem völlig von den Boxen gelöst. Und von den klanglichen Feinheiten gebührend zu schwärmen, würde den Rahmen dieser Rezension sprengen. Summa Summarum ein absolutes audiophiles Highlight!