"Was ist denn eigentlich mit Revox los?", werden sich viele Musikfreunde in den letzten Jahren gefragt haben. Nach ein paar Jahren der Zurückhaltung auf dem Schweizer Markt tritt diese Firma wieder ins Rampenlicht.
Inbegriff für CH-High-Fidelity
Christoph Frey – Geschäftsführer und CEO (links) und David Brouwer, Leiter Produkte Verkauf
Revox ist nicht nur für ältere Semester immer noch der Inbegriff für bestes schweizerisches High Fidelity. Auch für die junge Generation, die mit der Revox-HiFi-Anlage der Eltern gross geworden ist, hat dieser Namen einen sehr guten Klang. Wie Marktuntersuchungen gezeigt haben, kennen rund 80 % aller Schweizer den Namen Revox. Doch was macht diese Firma heute? Hat die Schweizer "HiFi-Nationalmarke" den Anschluss an einen veränderten Markt endgültig verpasst? Ganz im Gegenteil: Revox hat aus der Vergangenheit gelernt und den heutigen Markt genau studiert. Während man früher stolz auf den Revox-Spruch " Von Ingenieuren für Ingenieure" war, spricht man heute gezielt ein breiteres Publikum von qualitätsorientierten Endkunden an. Das Rezept, mit dem Revox heute Erfolg haben will: höchste Audio- und Videoqualität kombiniert mit einfachster Bedienung, modernem Design und integriert in ein Multiroomsystem.
Was ist noch "schweizerisch" an Revox?
Revox B77: Legendäres Tonbandgerät für Amateure und Halbprofis.
Was viele Leute nicht wissen, ist, dass Revox seit rund 30 Jahren die meisten ihrer Geräte im nahen Schwarzwald fertigen lässt. Trotzdem ist Revox auch noch eine echt schweizerische Firma. Zehn Leute arbeiten in der Schweiz, weltweit sind es rund hundert. Auch von den "alten" Revox- Spezialisten sind noch einige mit dabei. Der Hauptsitz liegt wie in früheren Zeiten in Regensdorf, wo auch ein guter Teil der Entwicklungen und der Service für die Schweiz getätigt werden. Ebenfalls interessant zu wissen, dass die Geldgeber, die hinter Revox stehen, fast ausschliesslich aus der Schweiz stammen.
Service garantiert.
B791: Elegant zu bedienender Plattenspieler mit Tangentialtonarm.
Wo auf der Welt gibt es eine Firma, die auch nach zehn, zwanzig oder gar vierzig Jahren ihre Geräte fachmännisch und mit Originalersatzteilen repariert? Die Revox (Schweiz) AG übernimmt diese "Altlast" vollumfänglich, zur grossen Freude aller Liebhaber legendärer Revox-Oldies, die sich auch heute noch klanglich keineswegs zu verstecken brauchen.
Neue Ideen, neue Produkte
Früher widmete sich Revox vor allem der Einzelgeräteherstellung. Jedes Gerät war für sich ein Sahnestück erster Qualität. Doch heute sind Komplettlösungen gefragt, und genau in diesem Trend sieht Revox seine grosse Chance. Unter den schlichten Bezeichnungen M 51 und M 57 bringt Revox Home-Entertainment-Systeme, in die ihre ganz Erfahrung, kombiniert mit neusten Ideen, eingeflossen ist.
Das M 51 ist ein Audio- und Video-System, in dem alle Komponenten für das zeitgemässe Musik- und Filmerlebnis enthalten sind: CD- und DVD-Player, Verstärker und Raumklangdecoder kombiniert mit Multiroom-Möglichkeit. Das System ist dank modularem Aufbau zukunftssicher und bereits für kommende Technologien vorbereitet. Als kleine Sensation darf gewertet werden, dass Revox die Integration des legendären Tangential-Plattenspielers und des B77 Tonbandgeräts in dieses System plant.
M57: Der Hard Disc-bestückte Audio Multiroom Server M57 mit einer Audio-Aufnahmekapazität bis zu 4000 Stunden
Als "innovative Verbindung von Design und Technologie" wird der Audio Multiroom Server M 57 bezeichnet. Auf der Festplatte dieses Gerätes können Audio-CDs in voller oder MP3-Qualität bis zu einer Dauer von 4000 Stunden archiviert und verwaltet werden. Dieses System lässt sich in bestehende und künftige Revox Multiroom-Installationen integrieren. Aus bis zu 32 Räumen kann gleichzeitig auf den M 57 zugegriffen werden. Es ist also beispielsweise möglich, dass die Eltern im Wohnzimmer "ihre" klassische Musik und die Jungen in ihren Räumen Pop – ab der gleichen Anlage – hören können, ohne sich gegenseitig in die Quere zu kommen.
Die neue Lautsprecherserie A1 vereint schönes Design mit hohen klanglichen Ansprüchen. Die massiven Aluminiumboxen sind mit eigens für diese Serien entwickelten Lautsprecherchassis bestückt worden.
Ausblick
Revox bietet auch ein Sortiment an Flachbildschirmen in Plasma-Technologie an.
Keine Frage: Auch heute noch steht Revox für qualitativ hochwertige Geräte mit High-Tech-Anspruch. Im Unterschied zu früher wird jetzt aber viel mehr Wert auf einfache Bedienbarkeit, Alltagsnutzen und Wohnintegration gelegt. Die neuen Systeme M 51 und M 57 scheinen wirklich zukunftsweisend. Bleibt zu hoffen, dass die Marke rasch wieder an Marktbedeutung gewinnt. Verdient hat sie es.
Die Revox-Story in Kürze
A1: Elegante Aluminium-Lautsprecher in Revox-Qualität und den verschiedensten Grössen.
1948 Das Unternehmen unter dem Namen "Willi Studer, Fabrik für Elektronische Apparate" wird durch Dr. Willi Studer gegründet.
1951 Willi Studer gibt seinen Tonbandgeräten den Namen Revox. "Re" steht für Wiederholung/Wiedergabe und "vox" für Stimme/Klang.
Das Unternehmen macht in seiner wechselvollen Geschichte immer wieder mit technologischen Neuerungen von sich reden.
1982 Das neue Fabrik- und Verwaltungsgebäude in Regensdorf wird eingeweiht.
1989 Firmengründer Willi Studer zieht sich im Alter von 77 Jahren aus dem aktiven Geschäftsleben zurück und beschliesst, sein Unternehmen zu verkaufen. Zu diesem Zeitpunkt beträgt der konsolidierte Betriebsertrag der Studer-Revox-Gruppe über sFr. 215 Mio., der mit 1576 Mitarbeitern weltweit erwirtschaftet wird.
Der Käufer, die Motor-Columbus AG in Baden, beschliesst die Divisionalisierung des Unternehmens. Revox wird als eigenständiger Geschäftsbereich ausgegliedert.
1994 Revox wird an private Investoren verkauft und gehört heute mehrheitlich privaten und institutionellen Schweizer Anlegern.
1. August 2001 Das Unternehmen ist als Revox (Schweiz) AG in Regensdorf mit neuem Management wieder auf dem Schweizer Markt operationell tätig.