Jedes Jahr beginnt in Sachen Unterhaltungselektronik mit einer grossen Show, der CES Las Vegas, wo die neuesten Trends für das kommende Jahr vorgestellt werden. Grosses Thema ist heuer das 3-dimensionale Fernsehen. Vor allem Panasonic und Sony wollen dieses Jahr Gas geben und fertige Produke auf den Markt bringen. Startschuss für Sony ist die Fussball WM 2010, während der an verschiedenen Orten die Spiele öffentlich in 3D gezeigt werden sollen. Damit ist auch gesagt, dass wenigstens ausgewählte Partien (es sollen deren 25 sein) in 3D aufgezeichnet werden. Die offizielle Abschlussdokumentation ist als Blu-ray 3D geplant.
3D-TV
3-dimensionale bewegte Bilder haben eine lange Geschichte. Bereits vor einem halben Jahrhundert wurden 3D-Filme dem staunenden Publikum vorgeführt. Dann waren sie lange Zeit Domäne der Kinos im Disneyland und wurden letztes Jahr wieder Thema in den Kinos, wo die Zuschauerinnen und Zuschauer bereit waren, für die 3D-Brillen neben dem Kinoeintritt extra zu bezahlen.
Auch elektronische 3D-Bilder sorgten immer wieder für kleine Strohfeuer in den Medien und an Ausstellungen, doch zu kein oder zu umständlich waren die vorgestellten Prototypen. Nun soll es aber aufwärts gehen. Zumindest die Spezifikation, die die Blu-ray Disc Association (BDA) für die Blu-ray 3D vorgestellt hat, ist beeindruckend. Die beiden Bilder, die für das dreidimensionale Sehen notwendig sind, sollen bis zu einer Auflösung von je 1080p möglich sein. Platz auf der Blu-ray hats, und die Prozessoren für die Videoverarbeitung sind auch schnell genug. Wie weit der Standard in seinem vollen Umfang umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.
Blu-ray Disc
Zumindest könnte der 3D-Film die Rettung der Blu-ray Disc werden, nachdem diese nun einige Jahre im Dämmerschlaf verbracht hat. Mit den modernen DVD-Spielern, die auch MPEG-2-Bilder auf 1080p hochrechnen können, genügte vielen Konsumentinnen und Konsumenten die DVD - auch mit einem Full-HD-Fernseher. Blu-ray 3D braucht zwar neue, 3D-fähige Player - und diese sind noch nicht auf dem Markt, doch wenn die 3D-Bilder den erwarteten Wow-Effekt auslösen, ist die Blu-ray Disc wieder im Gespräch.
HDTV
Auch für den Normalverbraucher, der nicht schon wieder daran denken möchte, einen neuen Fernseher und einen neuen Player kaufen zu müssen (schliesslich wird eine - technische - Lebenserwartung der Geräte von 10 Jahren versprochen), hat die Unterhaltungselektronik dieses Jahr etwas parat: hochauflösendes Fernsehen HDTV. Dieses wird stark an Bedeutung zunehmen. Die hochauflösenden Flachbild-Fernseher stehen mittlerweile in vielen Stuben bereit - das Programmangebot folgt dieses Jahr. Nachdem HD Suisse als Vorreiter für sein Angebot bereits Preise eingeheimst hat, senden ab 2010 mit ARD und ZDF zwei weitere öffentlich-rechtliche, und damit ohne Zusatzgebühren empfangbare, Sendeanstalten ein HD-Programm. Attraktiv wird dieses spätestens im Sommer, wenn mit der Fussball-WM wieder massentaugliche Spiele angesagt sind. Wie sich die Privaten mit ihrem Angebot schlagen werden, die HD ab Satellit nur gegen Bezahlung anbieten, wird der Markt klären.
Mobile Kommunikation
Apps überall - in Ausbildung, Lifestyle, Unterhaltung, Büro und IT. Die mobile Kommunikation von iPhone über Palm zu weiteren Produkten macht mit ihren Anwendungen aus dem Handy endültig ein Smartphone. Dieser Trend, der 2009 begonnen hat, wird dieses Jahr an Fahrt gewinnen und so dafür sorgen, dass wir hoffen können, die 34 GByte an Information bewältigen zu können, die täglich auf uns hereinfluten - so eine Untersuchung der Universität von San Diego, wobei das Telefon nur 5% der Information überbringt. Hauptposten machen das Fernsehen mit 45% und der Computer mit 27% aus, doch auch diese werden zunehmend mobil. Die 9%, die Printmedien zum Informationsfluss beitragen, sind mit Pendler-Zeitungen und Taschenbüchern weitgehend mobil; hier ist eine - langsame - Digitalisierung zu erwarten, wie sie mit den E.Books begonnen hat. Doch dieser Trend soll fürs 2011 aufgespart werden.