Musikhören in traumhafter Ambiance: Das Klangschloss 2008 gehörte wiederum zu den schönsten High-End-Ausstellungen der Welt!
Der Initiant dieses klanglichen Höhenfluges, Markus Thoman, wählte als Motto für das diesjährige Klangschloss: Analog Fidelity. So war es denn für jeden Aussteller Pflicht, seine Lautsprecher und Elektronik mit Klängen ab Vinyl zu versorgen.
Als Gegensatz zum Top-High-End erschollen aus dem Schlosskeller ganz andere Geräusche:
Die phantasievollen Klangobjekte des Instrumentenbauers, Musikers und Performers Philipp Läng, produzierten mit noch funktionierendem Elektroakustik-Schrott auf genial-humoristische Weise eine fantastische audiovisuelle Show.
Auch die obligate Live Performance fehlte nicht, denn am Samstag Abend gaben Philipp Läng zusammen mit dem Perkussionisten und Erfinder des "Tschempan" Martin Hägler, zwei absolut unkonventionelle Auftritte.
Die von Andreas Kuhn, Member AAA (Analog Audio Association), durchgeführter Klang-Vergleiche zwischen Master Tape und einer daraus hergestellten CD waren ernüchternd.
Sie zeigten überaus klar hörbar, dass die CD nicht in der Lage ist, gerade die räumliche Projektion einer sehr guten Analog-Aufnahme hundertprozentig wieder zu geben. Hinzu kamen noch die klanglichen Einbussen.
Was man alles aus Schallplatten machen kann, zeigte der gelernte Käser Marius Lüdi. Er erwärmt verschiedenfarbige Schallplatten und formt daraus Schalen und leuchtende Blumen.
Er ist aber auch verantwortlich, für den grössten und dennoch entschuldbaren Frevel, der je an einer Schallplatte begangen wurde. So zersägte der mit drei Kindern gesegnete Vater eine DECCA-LP mit "Full Frequency Stereophonic Sound" kunstvoll zu einem Puzzle!
Ein nicht ganz so umfangreiches, aber doch interessantes Angebot war beim LP-Verkaufsstand der Analog Audio Association zu begutachten. Die Preise waren sehr moderat und darunter waren echte Trouvaillen. Autor H.J.Baum erstand denn auch für 5 Franken eine LP-Pressung aus dem Jahre 1982 mit Aufnahmen aus den 50er Jahren mit folgenden auf dem Cover abgedruckten Angaben: "Guaranteed High Fidelity in "360" Hemispheric Sound, the summa cum laude of high fidelity". Wer hätte da noch widerstehen können?
Der Besucherstrom hielt sich, wie in den vergangene Jahren, in Grenzen. Doch auch dieses Jahr galt: Qualität kommt vor Quantität. Mehr Besucher hätte die doch begrenzte Kapazität dieser Ausstellung wohl kaum verkraftet.
Und gerade zur begrenzten Grösse dieser Klangshow ist zu sagen, dass das Angebot hier nicht erdrückend, sondern übersehbar war. So konnte man sich am Klangschloss 2008 in rund 3 Stunden genüsslich durch das ganze Angebot hindurch sehen und hören, ohne nachträglich an Übersättigung zu leiden.
Klangschloss 2009: 4. + 5. April.
Mit dem nächsten und damit 4. Klangschloss findet ein Jahreszeitenwechsel statt: Die Ausstellung soll vom Herbst auf den Frühling verschoben werden, da sich im Herbst eine Ballung von(Audio-Video-) Messen abzeichnet.
Das noch inoffizielle Thema ist MODERN HIGH FIDELITY, worunter vertieft Lösungen gezeigt werden sollen, wie moderne Festplattentechnik- und Verwaltung den High-End-Gedanken weiterführen können.
Abseits von datenreduzierter Schonkost kann mit der Festplatte auch digitale Vollwertkost geboten werden – gewusst wie!