Hans Jürg Baum besuchte Christoph Frey in Regensdorf
avguide: Was ist die neue Botschaft von Revox?Frey: Dass Revox eine quicklebendige Firma ist, die schwierige Zeiten überstanden und gemeistert hat. Wir haben grundlegend neue, hochinnovative Produkte kreiert und werden diese in den nächsten Monaten auch bringen. Revox hat die qualitativ beste AV-Gesamtlösung, die weltweit auf dem Markt verfügbar ist. Audio und Video sind hier auf intelligente Weise in ein Multiroom-System integriert.
avguide: Revox wird hierzulande noch als typisch schweizerische Firma betrachtet. Was ist aber heute eigentlich noch schweizerisch an Revox?
Frey: Immer noch sehr viel. Ein Teil der Entwicklung ist hier. Vieles, was die Positionierung und die Strategie angeht, ist schweizerisch. Produktion und Montage der Geräte sind bereits schon seit dreissig Jahren im Schwarzwald beheimatet.
avguide: Wer sind die Geldgeber, die hinter Revox stehen?
Frey: Mehrheitlich gehört die Firma privaten und vor allem institutionellen Schweizer Anlegern, also Privatbanken, Pensionskassen etc.
avguide: Welches sind Ihre Märkte?
Frey: Der Hauptfocus liegt auf Mitteleuropa. Da ist die Schweiz, Deutschland, Benelux, Österreich. In Amerika und auch in Singapur haben wir eigene Tochterfirmen gegründet. Traditionsgemäss haben wir in vielen Märkten einen hohen Bekanntheitsgrad. Revox wurde bereits in 70 Ländern vertrieben, dies über Jahrzehnte. Ein wichtiger Punkt ist aber sicher auch die Schweiz. Deshalb haben wir ja auch eine neue Vertriebsgesellschaft gegründet, die sich seit 1. August ausschliesslich auf die Schweiz konzentriert..
avguide: Revox Produkte hatten früher das Image dass sie sehr kompliziert zu bedienen waren. Wie steht das heute?
Frey: Eines unserer Kriterien ist einfache Bedienbarkeit. Das fängt beim Multiroom-System an: Ein Knopfdruck, und man hat Musik in jedem Raum des Hauses aber auch die Anlagen selber sind extrem einfach zu bedienen. Für das ganze Audio-Video-System hat man nur eine einzige Fernsteuerung.
avguide: Früher nutzte man Synergieeffekte zwischen Studer und Revox aus. Geschieht dies auch heute noch?
Frey: Heute sind es getrennte Besitzverhältnisse. Einen eigentlichen Know How-Fluss gibt es nicht mehr. Ein Grund liegt sicher auch daran, dass sich die Welt von Studer stark verändert hat und ziemlich weit von unserem Geschäft entfernt ist. Der andere Grund liegt in der Firmenkultur, die sehr unterschiedlich ist.
avguide: Wem gehört denn heute die Firma Studer?
Frey: Harman Kardon ist meines Wissens nach wie vor Besitzer der Firma Studer.
avguide: Früher gab es die bekannten Revox-Spezialisten, wie etwa einen Herrn Mathys für Tuner oder Herrn Kelpin, das Lautsprechergenie. Sind diese Leute heute noch mit dabei, oder wurden sie von neuen Kräften ersetzt?
Frey: Da hat es einige, die von der alten Firma dageblieben sind. Herr Mathys hilft immer noch bei Tuner-Themen, aber er ist pensioniert. Herr Kelpin ist nach wie vor dabei. Bei der Software ist Stefan Naef seit rund 15 Jahren mit dabei. Auch im Kundendienst sind noch Leute aktiv, die seit 20 oder 30 Jahren in der Firma sind. Dies ist natürlich auch deshalb sehr wichtig, um den Service an den bis zu 40 Jahre alten Geräten zu garantieren.
avguide: Haben Sie denn noch Ersatzteile für alle die alten Geräte?
Frey: Ja, das ist eine schöne "Erblast". Wir haben ein riesiges Ersatzteillager.
avguide: Ich könnte also jederzeit zu meiner A77 Tonbandmaschine noch einen neuen Antriebsmotor erhalten?
Frey. Ja gewiss, sogar noch für den röhrenbestückten Vorgänger G36. Das ist sicher einmalig und wird von den Leuten enorm geschätzt.
Sogar für ein G 36 aus dem Jahre 63 gibt es Ersatzteile..
Frey: Eines unserer neuen Produktkriterien ist einfache Bedienbarkeit. Das fängt beim Multiroom-System an: Ein Knopfdruck, und man hat Musik in jedem Raum des Hauses, aber auch die Anlagen selber sind extrem einfach zu bedienen. Für das ganze Audio-Video-System hat man nur eine einzige Fernsteuerung.
avguide: Kann die technisch weniger versiert Frau des Hauses nun tatsächlich eine DVD abspielen und zum Beispiel ihre bevorzugte Sprache wählen?
Frey: Ja gewiss, das ist eine sehr einfache Sache. Unsere Zielgruppe hat sich sicher auch verschoben. Unser Zielpublikum sind qualitätsorientierte Leute, Frauen und Männer, welche nicht nur auf das Design sondern auch auf hohe Audioqualität Wert legen. Sicherlich ist auch die hohe Exklusivität der Revox-Produkte interessant für unsere Endkunden. Unser Ziel ist, dass jeder, der sich ein Haus baut, sich mit dem Thema Vernetzung auseinander setzt und sich über die phantastischen Möglichkeiten des Revox-Multirooms informiert. Zu oft hören wir noch
von Endkunden: " wenn ich gewusst hätte, was das Revox-Multiroom kann, hätte ich das natürlich bei meinem Hausbau eingeplant". Auch auf unserer Homepage: Revox sind diese Möglichkeiten schön aufgezeichnet.
avguide: Besten Dank für das Gespräch.
M51: Audio- und Videosystem welches alle Komponenten für den zeitgemässen Musik- und Filmgenuss enthält
Christoph Frey übernahm im Jahr 1996 die Leitung von Revox als CEO und führte das Unternehmen zum erfolgreichen Turnaround. Vor seiner Tätigkeit bei Revox war Christoph Frey in verschiedenen Bereichen innerhalb der Swatch Group tätig: zuerst als Product Manager bei der Firma Omega in Biel, dann als Leiter Logistik und Produktionsplanung des grössten Produktions- und Montageunternehmens in Thailand. Später trug Christoph Frey dort auch die Verantwortung für die gesamte Modulmontage mit mehreren tausend Mitarbeitern.
Christoph Frey ist ausgebildeter Uhrmacher-Rhabilleur und hat ausserdem ein Studium der Ökonomie an der Universität Basel abgeschlossen.