avguide.ch konnte sich bereits Anfang August beim Schweizer Panasonic-Importeur John Lay Electronics in Littau von der bestechenden Bildqualität des neuen Formats überzeugen.
Grosse Datenmengen
Kei Minohara, bei Matsushita zuständig für die Einführung der Blu-ray Disc, demonstriert die Vorzüge der Blu-ray anhand kritischen Bildmaterials.
Die noch in der Entwicklung stehende Dual Layer-Disc speichert gar 50 GByte.
Damit lässt sich ein Filmklassiker wie „Lawrence of Arabia“, der für die Laufzeit von 227 Minuten im hochaufgelösten Format (MPEG-4) mit linearem PCM-Ton rund 40 GByte beansprucht, dereinst auf einer Discseite abspeichern.
Die höhere Speicherkapazität verdankt die Blu-ray Disc dem blauen Laser, der dank kürzerer Wellenlänge auch kleinere Pits lesen kann. Diese sind zudem auf der Disc mit geringerem Spurabstand untergebracht.
Neben MPEG-2, dem Bildformat der DVD, kann die Blu-ray Disc auch MPEG-4 und VC-1 abspeichern. Dank der Datenübertragungsrate von bis zu 48 Mbps lassen sich hochaufgelöste Bilder zusammen mit mehrkanaligem Surround-Sound übertragen.
Aufwändiger Player
Im Vergleich von kritischen Bewegungen zeigte der Blu-ray Disc-Player dank P4HD ein deutlich besseres Bild als die Wiedergabe über einen Faroudja-Prozessor.
Bei der Wandlung und Skalierung von Bildern im hochauflösenden Format verwendet sie zur Darstellung eines Pixels nicht 16 Bildpunkte aus der Nachbarschaft, sondern neu deren 60.
Ebenso differenziert arbeitet P4HD bei der Bewegunsanalyse. Jeder Bildbereich kann einer von 16 Bewegungsniveaus zugeordnet und separat verarbeitet werden. Dies gewährleistet eine scharfe Darstellung auch schneller Bewegungen, ohne unnötig Datenkapazität zu beanspruchen.
Dank der hohen Rechenleistung werden nicht nur Diagonalen als saubere Linien wiedergegeben. Der DMP-BD10 ist auch in der Lage, Videos bis zum 1080i-Format als progressive Bilder darzustellen, also in 1080p zu wandeln.
Darüber hinaus verfügt der Player über einen Bild-AD-Wandler von Analog Devices, der mit 297 MHz/14 Bit operiert. Er erlaubt 4faches Oversampling und damit deutliche Rauschreduktion sowie die Darstellung von 16'384 Graustufen und über 4 Milliarden Farben.
Die ganze HD-Kette
Den Blu-ray Disc-Player DMP-BD10 hat Panasonic mit dem neuen AV-Receiver SA-XR700 und einem Viera Plasma-Fernseher vorgestellt.
Der von Technics-Verstärkern her bekannte Virtual Battery-Betrieb hält zudem Störungen aus dem Stromnetz vom Audioteil fern.
Dass Panasonic dem Ton grosse Bedeutung zumisst, zeigt die Ankündigung des AV-Receivers SA-XR700 mit 7 x 100 Watt.
Der Digitalverstärker lässt sich so konfigurieren, dass auch bei Stereo- oder 5.1-Kanal-Betrieb alle Kanäle zum Einsatz kommen, womit bei allen Anwendungen die maximale Leistung zur Verfügung steht.
Ebenfalls angekündigt hat Panasonic die passenden Lautsprecher TP 1000 und den Beamer PT-AE1000.
Zusammen mit den HTDV tauglichen Viera Plasma-Fernsehern steht damit bei Panasonic ein Heimkino in HD zur Verfügung.
Der 65“ Plasma mit Full-HD soll ab Anfang November erhältlich sein. Gleichzeitig hat Panasonic im professionellen Bereich einen 103“ Plasma in Full-HD angekündigt. Er soll noch dieses Jahr erhältlich sein.
Markteinführung
Kei Minohara (rechts), Marketing Manager bei Panasonic und Chef-Ingenieur Masahiro Yamasaki (Mitte) zu Gast bei Bruno Wüst, Marketing Manager bei John Lay Electronics in Littau, pärsentierten die hochauflösende Zukunft von Panasonic.
Bei einer Preisidee von 1500 Euro sollen im letzten Quartal erste kleine Stückzahlen abgesetzt werden.
Auch seitens Software ist einiges in Bewegung. In Kalifornien besitzt Panasonic eine Authoring-Firma. Sie wird künftig dank der Spin Coat-Methode in der Lage sein, Blu-ray Discs günstiger herzustellen.
Verschiedene Studios haben konkrete Veröffentlichungen für diesen Herbst angekündigt. Panasonic arbeitet weltweit mit Fox zusammen, in der Schweiz auch mit Warner und Disney.
Bereits wird auch an einen Blu-ray Disc-Recorder gedacht. Ziel ist, ihn auf die olympischen Sommerspiele in Peking 2008 einzuführen.