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Erfahrungen mit Line Array im Bass

Kurt Scheuch und auch Daniel Raymann (hinter der Mittel-Hochtonsäule hervorblickend) haben ihre Erfahrungen mit Line Array im Bass bei der grossen Master Line Source machen können und haben diese Erkenntnisse auf die neue Coax-Serie übertragen.Kurt Scheuch und auch Daniel Raymann (hinter der Mittel-Hochtonsäule hervorblickend) haben ihre Erfahrungen mit Line Array im Bass bei der grossen Master Line Source machen können und haben diese Erkenntnisse auf die neue Coax-Serie übertragen.

Lange Zeit glaubte man, der Säulen-Lautsprecher sei eher ein Design-Gag, und diese Gehäuseform sei technisch gesehen nicht gerade günstig. Nun scheint der Säulenlautsprecher mit der Bass Line Array ja schon fast das Ei des Kolumbus zu sein. Oder wie sehen Sie das?
In der Tat löst die Line Array im Bassbereich eine Vielzahl der Raumprobleme, die man in der Praxis häufig hat. Wenn das Budget bei der Konstruktion eines Lautsprechers dies erlaubt, würde ich immer zu dieser Konfiguration greifen. Die Vorteile sind einfach zu deutlich.

Wie sind Sie auf die Bass Line Array gekommen? War das Zufall oder geniale Planung?
Wir haben natürlich schon bei Konstruktion und Entwicklung der grossen Master Line Source bemerkt, dass der Lautsprecher (obwohl überaus "bassgewaltig") im Bassbereich erstaunlich unkompliziert ist. Dass dies in diesem Umfang auch bei den kleineren Lautsprechern wie den neuen Coax-Modellen so gut funktioniert, hat uns aber doch positiv überrascht.

Haben Sie für die Vorteile der Line Array im Bass auch eine technische Erklärung?
Eine technische Erklärung muss natürlich immer im Zusammenhang mit den Eigenschaften des Raumes gesehen werden. Die Line Array im Bassbereich regt die Raumresonanzen nicht von einem Punkt aus, sondern über eine Länge von fast 1 Meter an. Deshalb werden die Raummoden auch nur gemittelt und damit deutlich weniger angeregt.

Hätten Sie die Vorteile bezüglich Bassabstrahlung auch mit Bassreflex-Öffnungen erzielen können, oder braucht es dazu Passiv-Membranen?
Eine Bassreflexöffnung stellt ja immer eine relativ kleine Quelle dar. Von daher ist die Lösung mit den Passivmembranen sicherlich nicht zu überbieten.

Weshalb setzen Sie bei den Coax-Modellen 511 und 711 nicht vier aktive Basslautsprecher ein?
Die Abstimmung der Treiber ist im Prinzip eine Bassreflexabstimmung. Eben mit dem Unterschied, dass anstelle von einem Bassreflexrohr zwei Passiv-Membranen eingesetzt werden. Mit vier aktiven Bässen wäre das Gehäuse zu klein und es wäre kein Tiefbass vorhanden.

Die Hörprobe bei Ihnen zu Hause hat mich überzeugt, obwohl mir Ihr Abhörraum tatsächlich nicht als ideal erscheint. Der Bass wirkt mit der Coax 711 abgrundtief tief, luftig und präzis und ganz und gar nicht dröhnend. Doch – last but not least – sei das Coax-Ribbon-System der 2. Generation mit seiner exzellenten Feinzeichnung nicht vergessen, welches einer Cox 711 noch die klangliche Krone aufsetzt.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

Schön wäre es, wenn avguide.ch-Leser uns ihre Erfahrungen bezüglich Lautsprecher und Basswiedergabe im Wohnraum mitteilen würden.

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