Goldene Ära
Die 80er- und 90er Jahre bildeten die goldene Ära des High-Fidelity, in der japanische Marken wie etwa Accuphase, Luxman oder auch Sansui aus dem Vollen schöpften und edle Gerätschaften schufen, die durchaus mit den amerikanischen Originalen mithalten konnten. Gerade Geräte von Accuphase sind sehr gesucht und werden zu exorbitanten Liebhaberpreisen angeboten.
Weit mehr lohnt sich ein Blick auf HiFi-Komponenten beispielsweise von Sony und Yamaha: Sony brachte unter dem ES-Siegel eine ganze Reihe wirklich schöne Vollverstärker auf den Markt, deren Verarbeitung und Ausstattung auch heute noch faszinieren. Die ehemaligen Topmodelle wie der TA-F770ES und der TA-F707ES verfügen über sehr gute Phono-Eingänge (auch für Moving-Coil-Abtaster) und sind als Gebrauchte eine Überlegung wert. Ebenfalls empfehlenswert die relativ oft angebotene Vor-/Endstufen-Kombi TA-E80ES/TA-N80ES, die heute noch viel Klang fürs Geld offeriert.
Yamaha brachte eine ganze Reihe an Vor-/Endverstärkern auf den Markt, die durch Top-Ausstattung und klassisches Design punkteten. Reizvoll sind auch hier die vielfältig anpassbaren Phono-Eingänge. Aus den 80er-Jahren empfehlenswert sind die Vorverstärker C-60 und C-80 bzw. deren Nachfolgemodelle C-65 und C-85 sowie die passenden Endverstärker M-60/65 und M80/85. Nach einer (meist notwendigen) Revision klingts prächtig, wenn auch vintagetypisch mit eher diskreten Höhen und üppig-druckvollem Bass, dem es nach heutigen Massstäben vielleicht etwas an Konturen mangelt.
Wer es etwas moderner, aber immer noch klassisch mag, kann die Vollverstärker AX-590/592/594 bwz. AX-1030/1050/1070 aus den 90er-Jahren ins Auge fassen, die bereits mit einer Fernbedienung daherkommen und nebst toller Ausstattung (inklusive Phono MM/MC) auch mit guter Klangtransparenz aufwarten.
Das gilt auch für vergleichbare Vollverstärker von Pioneer, deren Baureihen ab 1987 (Modell: A-717) bis etwa 1993 (Modell: A-701R) als besonders langlebig und auch klanglich hochwertig gelten. Bestes Beispiel für den hohen Aufwand, den die Japaner damals betrieben: Der A-717 mit resonanzarmen Kühlkörpern in Wabenstruktur, zwei (!) gekapselten Trafos und Vollmetallknöpfen.