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Publikationsdatum
7. November 2018
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High End Swiss 2018

Ich habe einen Vorteil – oder sogar deren drei: Ich war an der High End Swiss 2018 ein zufriedener Aussteller, früher arbeitete ich bei der Messe Schweiz in Basel und verantwortete ein halbes Dutzend Fachmessen, und ich bin ein Optimist. Das sind die mit dem halbvollen Glas.

Als Aussteller an der High End Swiss durfte ich mehr, zuweilen begeisterte, Besucher begrüssen als über das ganze Jahr in meinem Showroom – und das waren nicht wenige. Als Messemacher von früher kenne ich die Meinungsdynamik der Anspruchsgruppen (Besucher und Aussteller) nur zu gut, und als Optimist bin ich ohnehin nicht totzukriegen. Deshalb nerve ich mich ein wenig über die immergleiche, Mantra-gleiche Kritik der «üblichen Verdächtigen». Doch wer sind diese Leute?

Erstens: Die Aussteller, die nicht ausstellten

Unter den Ausstellern fand man alteingesessene Vertriebe – oder Importeure, wie man sie hierzulande nennt. Die, die also nicht ausstellen wollten, kamen als Besucher. Das kenne ich. Ein Nicht-Aussteller, der als Besucher an die Messe kommt, führt nur eines im Schild: Er sucht die Bestätigung für die Richtigkeit seiner Entscheidung. Und er findet sie, indem er die Leute fragt, die ihn darin bestätigen.

Das ist natürlich nicht in jedem Fall so, aber es gibt sie eindeutig, diese ewigen Kritiker ohne Konzept im Kopf. Dabei ist es noch nicht einmal so teuer, an der High End Swiss auszustellen.

Die gute Nachricht: Niemand vermisst euch. Die Besucher haben kein primäres Interesse an den Sortimenten der Vertriebe. Sie interessieren sich für perfekte Musikwiedergabe. Das Angebot ist durch die Absenz dieser «Aussteller» trotzdem nicht kleiner, weil wichtige Produkte bei anderen Ausstellern platziert werden, ohne dass der Importeur selbst präsent sein muss. Vielleicht ist dies eine Art Guerilla-Taktik, aber immerhin im Interesse der Besucher.

Zweitens: Die Besucher, die zuhause bleiben, ohne es zu müssen

Bei diesen Besuchern war früher alles besser. Die audiophile Gegenwart ist ihnen ein Gräuel. Ich kann Nostalgie-Getriebenheit als Absenz-Motiv nachvollziehen, aber wer keine «Zeitung» mehr liest, ist nicht mehr informiert.

Die gute Nachricht: Niemand vermisst euch. Die Aussteller wollen informieren, vorführen, überzeugen und verkaufen.

Drittens: Die ewig Unzufriedenen

Man kann sie auch die ewig Suchenden nennen. Sie können sich nicht entscheiden oder sie suchen die Bestätigung, dass ihre HiFi-Anlage zu Hause ohnehin das Beste ist, dass es gibt. Objektiv fällt ihr Urteil kaum aus. Die Chancen stehen schlecht, weil ihnen die Erwartungshaltung im Weg steht. Immerhin kommen sie an die Messe, und das ist positiv.

Grossteils zufriedene Besucher

Wir machten unsere Beobachtungen an der Messe: Die Besucher wirkten entspannt und interessiert. Es gab viele Paare und eine erstaunliche Zahl wirklich junger Besucher. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass es immer dieselben Besucher wären. Im Gegenteil. Es gäbe allerdings eine einfache Massnahme, um die Zufriedenheit der Besucher zu erheben: Eine professionelle Umfrage vor Ort. Das wird an Messen oft gemacht, meistens durch spezialisierte Dienstleister. Damit bekommt die Veranstalterin ein strukturiertes Bild der Zufriedenheit und kann das Format der Messe gezielt weiterentwickeln.

Der Markt hat sich verändert und so auch die Messe

Die Aussteller der High End Swiss sind heute ein kunterbunter Haufen: Importeure, Händler und Hersteller sowie auch jede vorstellbare Kombination. Die spürbare Entflechtung altgedienter und überholter Absatzstrukturen ist für den Highend-interessierten Konsumenten segensreich – zumindest solange professionell gearbeitet wird. Die Besucher fragen auch nicht mehr nach einem Händler in ihrer Nähe. Sie fragen: «Wo kann ich das kaufen?» oder «Wer kann mir das zuhause vorführen?»

Die Messe hat sich der heterogenen Absatzstruktur des Marktes angepasst. Dafür haben sie Lob verdient. Nun sollte auch die Zufriedenheit der Besucher und Aussteller professionell erhoben werden, damit auch die ewigen Zweifler eine neue Entscheidungsgrundlage bekommen.

Wieder ausstellen oder wieder besuchen? Das ist hier die Frage.

Zum zehnten Mal ging sie dieses Jahr in Regensdorf bei Zürich über die Bühne: Die High End Swiss – Leistungsschau und Inspiration für Liebhaber der perfekten Musik.
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Wie immer mit viel Humor und Schalk präsentierte Roman Stelzer von Aug & Ohr die Produkte von CH Precision an den ...
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... Vividaudio-Lautsprechern. Audio Engineering vom Feinsten.
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Natürlich waren Streaming und Musikdienste wichtige Themen an der Messe. Der Bryston-Player ist auch ein Roon-Endpoint – und damit ein Abspielgerät der momentan wohl besten Software zur Musikverwaltung.
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Viele Fachhändler nahmen die Gelegenheit wahr, eine gut abgestimmte Kette aus ihrem Sortiment zu präsentieren. Im Bild die Elektrostaten von Martin Logen bei HiFi Erni.
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Bei Audio Video Spalinger gab es good old US-Audio auf höchstem Niveau zu hören. Rechts die Lautsprecher Wilson Audio Sabrine aus Utah, angetrieben von Verstärkern, designt von Dan D'Agostino, dem Mitgründer von Krell. Versorgt wurde das Ganze von Audio-Zuspielern von Audio Research.
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Der Preis macht nicht immer den Klang. Aber hier stimmte alles. Mein klangliches Highlight der Messe: Lautsprecher MBL 101EMKII, Mono-Endstufen MBL 9008A Mono, Vorverstärker MBL 6010D, CD-Spieler MBL C31. Ab 180'000 Franken.
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Klein, aber fein. Röhrenvollverstärker VR-307 von Dynavox.
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Erstmals in der Schweiz zu sehen und zu hören: Das radikal neue Rega-P8-Laufwerk inklusive innovativem Tonarm, laufruhigem 24V-Motor mit individuell abgestimmter Stromversorgung und einer speziell optimierten Version des Tellerlagers vom Rega P9. Garantiert ein neues Kultobjekt der Engländer. Systempreis um 2500 Franken.
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Ein etwas ungewohntes Bild: Mächtige Röhrenelektronik bei Soundcastle, zusammen mit den filigranen Boenicke-Lautsprechern. Machte tolle Musik!
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Technics weckt bei vielen Besuchern Erinnerungen aus Jugendjahren. Andrew Iten präsentierte das komplette aktuelle Line-up, wie etwa den Netzwerkaudio-Vollverstärker SU-G30 sowie ...
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... den brandneuen Technics-Plattenspieler SL-1000R, mit dem Technics sich neben dem legendären SP-10 ebenfalls an ein sehr anspruchsvolles Publikum wendet.
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Die Manron-Produkte setzen auf Röhren und Druckkammertreiber im Hochtonbereich. Entwickelt und produziert in Polen.
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An konkreten Hörbeispielen demonstrierte Jürg Vogt von Vovox die Klangunterschiede von Kabeln.
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Daniel Weiss, rechts im Bild, präsentiert nicht nur seine State-of-the-Art-Digitalprodukte, sondern gab in Vorträgen auch einen vertieften Blick in die digitale Signalverarbeitung in einer modernen Highend-Anlage.
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Kii Audio Swiss präsentiert das neue Aktivlautsprechersystem Kii Three BXT erstmals an der High End Swiss in Regensdorf. Im Unterschied zur High End München wurde ein System aus der Serienfertigung präsentiert. Die einzigartig kontrollierte Schallausbreitung der Kii Audio verhindert Raumresonanzen im Bassbereich.
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Als einer der ganz wenigen Aussteller widmete sich Klangwerk – im Bild Inhaber Markus Thomann – der Mehrkanal-Raumwiedergabe. Zweikanal-Quellen werden mit dem Schweizer-Illusonic-Prozessor aus Uster aufbereitet zu einem phänomenalen, dreidimensionalen Klangerlebnis.
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Nur bei einer sauberen Quelle kommt etwas Gutes heraus. Digitalcom demonstrierte mit den Isotek-Produkten, welchen Klanggewinn eine saubere Stromversorgung ermöglicht. Die abgebildete Isotek Aquarius ist einer der kostengünstigsten Spannungsoptimierer für hochwertige Audio-Systeme.
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Bella Italia – immer wieder schön. Der Röhrenvollverstärker Simply Italy von Unison Research ab 2280 Franken.
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Very British mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Spendor-Lautsprecher bei Audiosphere.
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Stelldichein der Kopfhörerfans im Unterschoss. Anfassen und ausprobieren war hier die Devise.
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Marc Weibel von Timeless Products zeigt, wie sich der Anpressdruck des innovativen Magnetostaten-Kopfhörers Meze Empyrean gleichmässig über die Schädeldecke verteilt.
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Faszinierende Retro-Vitrine!
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Freie Klangentfaltung nur mit Schallwand ohne Gehäuse. Die Spatialaudio-Lautsprecher aus den USA gehen eigene Wege. Beim Bass muss man allerdings Abstriche machen.
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Messestände mit Angeboten zum Audio-Zubehör rundeten das Programm der High End Swiss ab.
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