JVC bietet unter der Bezeichnung „Progressive World“ gleich die ganze Kette von Bildgeräten vom Camcorder über den DVD-Spieler bis zum Fernseher in dieser neuen Technik an. Damit werden nicht nur Filme ab DVD, sondern auch eigene Videos in Vollbildqualität darstellbar.
Was die Technik zu leisten vermag, haben wir fürs Heimkino getestet, und zwar mit dem LCD-Fernseher LT-26C31, der vom DVD-Spieler XV-NA77 seine Bilder erhält.
Breitbild LCD
Die D.I.S.T.-Technologie interpoliert das Bild dreidimensional.
Diese Technologie setzt das Prinzip der Interpolation ein, um Videosignale aus den unterschiedlichsten Quellen in hoher Auflösung und grossem Detailreichtum wiederzugeben.
D.I.S.T. (1250i/75Hz) liefert dank 75 Hz-Technik ein flimmerfreies und mit der Interpolation gleichzeitig hochauflösendes Bild. Es akzeptiert praktisch alle zur Zeit üblichen Video-Signalformate, verarbeitet also sowohl Zeilensprung- wie auch Progressivsignale.
Die dreidimensionale Interpolation von D.I.S.T. nutzt die Informationen aus den einzelnen Zeilen und diagonal aus weiteren vier Zeilen des gleichen Teilbildes, jeweils zwei oberhalb und unterhalb der aktuellen Zeile sowie im Zeitbereich Bildpunktinformationen aus jeweils einem Teilbild vor und nach dem aktuellen Bild.
Stereo-Fernseher
Gediegen wirkt der silberne LC26-C31SUE in seinem Design-Gehäuse.
Zwei Scart-Anschlüsse, ein Komponenteneingang sowie eine separater AV-Eingang mit Video- und S-Videoanschluss sind die hochkarätige Bestückung für den Anschluss der verschiedenen Signalformate. Ein Kopfhöreranschluss erlaubt den Fernsehgenuss, ohne die Mitbewohner zu stören.
Allrounder
Elegante Erscheinung dank geringer Bauhöhe und blau leuchtendem Display: der Multiformatspieler XV-NA77.
Einige weitere Features machen den XV-NA77 zu einem komfortablen Gerät im Heimkino. Ein Schnellstart sorgt dafür, dass der Player nur 4 Sekunden vom Einzug einer DVD bis zum Erscheinen des Bildes benötigt. Interessant ist die Schnellwiedergabe mit 1,5-facher Geschwindigkeit. Hier wird auch der Ton schneller – aber nicht höher – wiedergegeben, und die Untertitel bleiben eingeblendet. Schnellwiedergabe ist in drei weiteren Stufen bis zu 60fach möglich, ebenso Einzelbildfortschaltung und Zeitlupe bis 1/32 vor- und rückwärts. Als Besonderheit sei noch der bis 64-fache Wiedergabezoom mit der Möglichkeit, den Ausschnitt zu verschieben, erwähnt. Detaillierten Filmstudien steht also nichts im Weg.
Überall daheim
Der XV-NA77 spielt in jeder Liga mit. Die eingebauten Dolby Digital- und DTS-Decoder sorgen für die Entschlüsselung des Raumtones, der direkt an die Endstufen weitergegeben werden kann. Die analogen Mehrkanalausgänge dienen natürlich auch der Wiedergabe der DVD-Audio. Digitale Ausgänge leiten den Filmton aber auch an separate Decoder oder AV-Receiver weiter.Kaum einen Wunsch offen lassen die Videoausgänge. Separate Video und S-Video-Anschlüsse stehen neben dem Scart-Ausgang, der wahlweise S-Video- oder RGB-Signale ausgibt. Für optimale Bildqualität im Zusammenhang mit progressive Scan steht ein Komponentenausgang mit drei Cinch-Anschlüssen zur Verfügung. Die progressive Wiedergabe ist abhängig vom Material: Ein
Film ab DVD wird als ganzes Bild gemäss der Quelle wiedergegeben, Video – z.B. ein „Making of“-Beitrag durch Interpolation der Zwischenzeilen. Zwischen interlaced und progressive kann auf der Fernbedienung umgeschaltet werden.
Kleinkino
Die Fernbedienung des LCD-Fernsehers
Im Betrieb erweist sich die handliche Fernbedienung als ergonomisch gut gestaltet. Die Laufwerktasten sind gross und griffig. Etwas klein geraten sind hingegen die Audio- und Untertitel-Umschalttasten, die während des laufenden Filmes nur schwer zu finden sind. Die Fernbedienung steuert auch andere Geräte.
Beim LCD-Fernseher überzeugt der grosszügige Anschlussbereich hinten am Gerät. Die Blenden können jedoch nicht mehr angebracht werden, wenn Kabel eingesteckt sind. Neben der Fernbedienung steuern auch die Tasten an der Seite den Fernseher, der mit einem klar aufgebauten Menu den Zugang zu allen Funktionen spielend einfach gestaltet. Mit dem horizontal und vertikal schwenkbaren Standfuss lässt sich der LCD-TV für jede Sitzposition optimal einrichten.
Auch ohne die klanglichen Möglichkeiten des XV-NA77 voll auszuschöpfen, lässt sich zusammen mit den im Fernseher eingebauten Lautsprechern ein ansprechender Sound erzielen. Er reicht für den normalen TV-Genuss allemal. Zusammen mit der raumerweiternden 3D-Phonic-Schaltung entsteht vorne ein breiter Klang, der sich bis in die Seiten fortsetzt. Damit erhält jeder Film einen respektablen Ton. Die Lautstärke erreicht selbstverständlich keine kinogewohnten Pegel. Der Bass reicht zwar tief hinunter, lässt aber den nötigen Druck vermissen.
Filmreife Bilder
Im Heimkinobetrieb wir der Ton ab dem DVD-Spieler separat verstärkt. Mit den 5.1-Formaten kommt dann echtes Kinofeeling auf – tatkräftig unterstützt von den Bildern, die das LC-Display liefert. Diese überzeugen durch feinste Details, satte Farben und einem kräftigen Schwarz.Die tiefe Schwärze verleiht dem Bild einen prägnanten Ausdruck im Gegensatz zu den verwaschenen Bildern von LCDs, deren Schwarz ins Graue tendiert. Hinzu kommt ein sauberes Weiss, das ohne ohne Überstrahlen auskommt. Der grosse Kontrastumfang verleiht dem Bild eine hohe Plastizität.
Die Farben werden sauber dargestellt, mit ruhigen Kanten und ohne dass die eine Farbe in die andere übergreift. Das Bild wirkt insgesamt warm, selbst wenn die Farbtemperatur im Menu auf „kühl“ eingestellt wird. Etwas stark ist die Anhebung beim Schwarz/Weiss-Übergang, wodurch eingeblendete Schriften gelegentlich an Lesbarkeit verlieren.
Dank der hohen Auflösung werden auch feine Details gut konturiert wiedergegeben. So ist etwa beim Bart des Generals in „Gods and Generals“ jedes Haar erkennbar. Bei ganz feinen Details – etwa bei Hunderten von Pferde- und Menschenbeinen in demselben Film – zeigen sich aus der Nähe Treppenstufen. Dadurch erscheint das Bild ausgefranst, im Gegensatz zum Vergleichsgerät, das zwar keine Treppenstufen zeigt, dafür aber eine ausgewaschene Bildwirkung erzeugt.