Wie aus einem Guss sieht es aus, das Einkomponenten Surround System von Bowers & Wilkins. Das schlanke, schwarz glänzende Edelstahlgehäuse und die schwarze Metallabdeckung auf der Front lassen die Sound Bar futuristisch wirken.
Lediglich ein mittig angeordnetes, jedoch schlichtes Display unterbricht die stromlinienförmige Ausführung des Panorama Systems.
Mit einem Gewicht von 14 Kilogramm hat man das Gefühl, ein Stück Qualität in den Händen zu halten. Ob B&W mit Panorama mal wieder einen Volltreffer gelandet hat, ist Gegenstand dieses Testberichts.
Mit einer Breite von mehr als einem Meter verlangt das B&W Panorama nach einem Flachbild-Fernseher, der eine Bildschirmdiagonale von mindestens 37 Zoll aufweist. Alles was kleiner ist, geht trotz dem schlanken Design des Panoramas unter. Schliesslich stehen ja Bild und Ton im Vordergrund. Das Lautsprechergehäuse jedoch sollte sich so gut wie möglich in die bestehende Wohnzimmerlandschaft einfügen.
Alles was man braucht?
Im Vergleich zu herkömmlichen 5.1 Systemen fällt der Lieferumfang bei dieser All-in-One-Lösung auf den ersten Blick sehr mager aus.
Aber das soll ja auch so sein, denn wer sich eine Sound Bar leistet, möchte meistens den Kabelsalat beseitigen.
Enthalten sind eine kleine eiförmige Fernbedienung, je vier grosse und vier kleine Spikes für die Platzierung auf einem Fernsehmöbel, ein Set für die Wandmontage und neben einer kurzen Bedienungsanleitung natürlich auch sämtliche Kabel.
Zusätzlich liegt noch ein kleines Mikrofasertuch bei, um Fingerabdrücke und Staub zuverlässig zu beseitigen.
Plug and Play in Bestzeit
Kaum ausgepackt und schon ertönen die ersten Klänge aus der Sound Bar.
Nur gerade das Netz- und Signalkabel müssen angeschlossen werden, die Spikes auf die Gehäuseunterseite geschraubt, oder das Gerät an der Wand befestigt werden. Wobei nur letzteres länger als fünf Minuten in Anspruch nimmt.
Bei den Anschlussmöglichkeiten hat man die Wahl zwischen einem analogen Stereo- Signalkabel, einem optischen Digitalkabel oder einem koaxialen Digitalkabel.
Auch bei den Anschlussbuchsen wurde nicht gespart: zwei analoge Cinch, ein digitaler Cinch sowie zwei optische Digitalanschlüsse stehen zur Verfügung.
Abgerundet wird das ganze noch durch die Möglichkeit, einen zusätzlichen Subwoofer anzuschliessen, obwohl dies kaum nötig sein wird.
Mit dieser Ausstattung ist es möglich, alle Zuspielgeräte, die man zu Hause herum stehen hat, anzuschliessen. Weshalb also nicht die Stereoanlage gleich durch die Sound Bar ersetzen?Für Musikliebhaber
Obwohl in erster Linie als Heimkinosystem gedacht, erfüllt Panorama von B&W auch die Ansprüche von Musikliebhabern. Anstatt nur DVDs abzuspielen, lohnt es sich in jedem Fall, mal eine Audio-CD damit zu hören.
Der Klang ist spitzenmässig, auch für Leute, die gerne mal etwas lauter Musik hören. Es stehen satte 175 Watt Leistung zur Verfügung, genügend also, um sich die eine oder andere Reklamation der Nachbarn einzufangen.
Wide, Stereo oder doch Surround?
Natürlich punktet das Gerät vor allem als Surround-System. Mit den neun eingebauten Lautsprechern höchster Güte erzeugt die Sound Bar das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein.
Im Surround-Betrieb kommt vor allem der Center-Lautsprecher zum Zuge. Dieser sorgt mit zwei Glasfasergewebemitteltönern und einem Aluminiumkalotten-Hochtöner für eine sehr gute Sprachverständlichkeit.
Links und rechts davon befinden sich ein 90 mm Tieftöner-Chassis. Zusammen mit den sogenannten Flowports (Rohre, die turbulente Luftströmungen reduzieren) und einem 50-Watt-Verstärker, bringt dieses System einen unglaublichen Druck zustande, den man sonst nur von grossen Subwoofern kennt.
Bis hinunter auf 40 Hz soll die Basswiedergabe laut Hersteller reichen, beim „Anhören" von Action-Filmen in entsprechender Lautstärke spürt man dies denn auch ganz deutlich.
Für den Surround-Effekt sorgen die insgesamt vier 75 mm Breitbandchassis. Da diese im Stereo-Betrieb die Hauptarbeit leisten, klingt der Sound nicht ganz so satt wie im Surround-Betrieb. Jedoch lässt sich der Bass leicht über das Menu nachregeln.
Im Wide-Betrieb klingt das System „breiter". Diese Einstellung ist praktisch, wenn sich viele Personen gemeinsam einen Film anschauen möchten.
Im Praxistest kann Panorama vor allem im Surround-Betrieb mit einem sehr satten und ausgewogenen Klangbild punkten.
Die Position ist entscheidend
Um sich im Menu zurechtzufinden, braucht es ein bisschen Übung, da die formschöne Fernbedienung aus ästhetischen Gründen lediglich sieben Knöpfe hat.
Allzu viel muss so oder so nicht eingestellt werden. Die Sound Bar klingt schon in der Werkseinstellung fantastisch.
Angewählt werden können zum Beispiel verschiedene Raum-Presets oder auch eine Custom-Einstellung. Somit kann abgestimmt werden, ob die Wände hart oder eher weich sind.
Viel wichtiger ist jedoch die optimale Positionierung des Systems, was eigentlich nur durch Ausprobieren erreicht werden kann. Bevor es also an die Wand geschraubt wird, sollte die perfekte Höhe ausgemacht werden. In der Regel ist dies, vor dem Fernseher sitzend, zwischen Brust und Kopf.
Weiter können auch Ton-, Gain- und Delay-Einstellungen vorgenommen werden, um das System dem Geschmack des Besitzers und den vorhandenen Geräten anzupassen.
Auch an ein verdunkel-, beziehungsweise abschaltbares Display haben die Hersteller gedacht. Dies macht die Sound Bar im Betrieb unauffälliger.
Insgesamt stehen den neun Chassis sechs Verstärker zur Verfügung. Einmal 50 Watt für den Subwoofer und fünf mal 25 Watt für den Center- bzw. die Surround-Kanäle. Auch in der höchsten Lautstärkestufe sind keine Verzerrungen zu hören.
Schön beim Panorama ist auch die selbständige Erkennung der Quelle. Die Sound Bar schaltet sich automatisch ein, sobald ein Signal anliegt und wählt zwischen Dolby Digital, Dolby PLII oder DTS aus.
Die Leistungsaufnahme im Standby beträgt weniger als 0,7 Watt, in Betrieb sind es 32 Watt.
Fazit
Die Sound Bar von Bowers & Wilkins ist die Lösung für alle, die es satt haben, das ganze Wohnzimmer verkabeln zu müssen, aber trotzdem nicht auf einen guten Sound verzichten wollen.
Mit der einfachen Handhabung und den hervorragenden klanglichen Eigenschaften schafft es Panorama zu überzeugen, und auch mit seinem Aussehen kann es so manches moderne Wohnzimmer aufwerten. Den Preis von CHF 3'000.- ist das Gerät wert.